Neuigkeiten 2019

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24. Dezember 2019

21. Dezember 2019

Hans Hülsenbeck (1948-2019)

Hans Hülsenbeck beim Start von Rosenhill im Deutschen Derby 2016
Photo von Imago Images

Zum Nachruf

Die Beerdigung wird am 30.12. um 13 Uhr am Nördlinger Friedhof stattfinden.


18. Dezember 2019

Die letzten Starter 2019 und die Entscheidung in der Stallpoule

Unsere beiden letzten Starter des Jahres werden morgen Aerion in Marseille und Darienne du Pre am Freitag in Lyon la Soie sein. Beide laufen vor allem auch mit Hinblick auf die Cagnes-sur-Mer-Kampagne. Dennoch meine ich dass, Aerion durchaus mit Chancen an den Ablauf kommt. Ein Fragezeichen steht allerdings hinter der Distanz, die 2000m könnten ihm nämlich zu weit werden. Darienne du Pre startet erstmals im französischen Ausgleich. Wir haben, um ehrlich zu sein, damit gerechnet, aus dem Rennen eliminiert zu werden und zuletzt dementsprechend auch nur mehr reduziert gearbeitet. Die Schimmelstute ist jedoch in guter Form, daher freuen wir uns durchaus auf das Rennen. Der Start ist aus strategischen Gründen enorm wichtig.

Die 9. Rennstall Geisler Stallpoule ist entschieden: Gewonnen hat der Schützling der Turffreunde Baden e.V. Mojo Boy, Zweiter wurde Kenmor vor Hallo Wien als Dritter und Hautot als Viertem. Somit darf sich der Trainer erstmals über einen Volltreffer bei der Stallpoule freuen. Die 10. Rennstall Geisler Stallpoule wird übrigens aller Voraussicht nach am 29. Februar 2020 stattfinden.


11. Dezember 2019

Impressionen eines spätherbstlichen Trainingstages

Zum Vergrößern anklicken


04. Dezember 2019

Neue Aufgaben für Be A Wave

Am Montag wurde die treue vierjährige Bated Breath-Stute Be A Wave in ihre neue Karriere als Mutterstute verabschiedet. Sie war zwei- und dreijährig Siegerin, dazu vielfach platziert und konnte so der Besitzgemeinschaft, dem Stall Goldbrücke, während ihrer Laufbahn viel Freude bereiten. Ihr erster Partner wird in der kommenden Saison Tai Chi, der spätestens dieses Jahr mit seinen Nachkommen, allen voran Nancho, für Furore sorgte.

Hals und Bein für die neuen Züchter!

Be A Wave bei ihrem Sieg in der Wiener Freudenau
Photo von Eduard Risavy

29. November 2019

Unser bis vor Kurzem bestes Pferd Hautot wurde nun endgültig verkauft. Er war schon nach dem Sales & Racing Festival lange heiß umworben. Nun geht er in die Schweiz, wir drücken ihm, seinem neuen Besitzer und seinem neuen Team viel Erfolg.
Unsere letzten Tage waren geprägt von der Teilnahme an internationalen Jährlingsauktionen. Sowohl auf der Arqana Vente d'Automne als auch auf der Tattersalls December Yearling Sale in Newmarket waren wir für unsere Kunden erfolgreich. In Frankreich konnten wir einen Rajsaman-Hengst aus einer Mutter mehrerer Sieger ersteigern, in Newmarket bekamen wir den Zuschlag für eine Make Believe-Stute aus einer Blacktype Stute, die auch bereits Blacktype vererbte. Damit können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Die Gespräche und Planungen, auch kommenden Winter wieder nach Cagnes-sur-Mer auf Trainingslager zu gehen, laufen aktuell auf Hochtouren. Es wird wohl auch 2020 zustandekommen und vermutlich drei bis vier Pferde Mitte Januar die Reise ans Mittelmeer antreten können.
Nach derzeitigem Stand könnte es außerdem Anfang und Mitte Dezember noch Starts in Neuss und Mons geben.

Bereits morgen findet hingegen der mittlerweile traditionelle Adventsbasar statt, der auch dieses Jahr wieder von den Turffreunden Baden e.V. organisiert wird. Am 22. Dezember freuen wir uns auf unseren weihnachtlichen Umtrunk an unserem Stall und hoffen auf großes Interesse bei der Teilnahme.


09. November 2019

Aktuelle Starts und ein paar andere Gedanken

Die Grasbahnsaison nähert sich mit großen Schritten ihrem Ende, gleichzeitig beginnt die Wintersaison mit einem besonderen Augenmerk des Rennpferdemetiers auf die Zucht. Profis, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, aber auch Hobbyzüchter sind damit beschäftigt die richtige Anpaarung zu finden. Sehr häufig sind solche Bemühungen mit einem enormen Geldaufwand verbunden, der mich persönlich zum einen an die aberwitzigen Transfersummen bei den Fußballern erinnert, zum anderen muss ich dabei immer an den Umstand denken, dass anderswo oft schon das Fehlen wesentlich geringerer Mittel ganze Existenzen in ihrem Gelingen gefährdet. Die wie mir scheint übertrieben hohen Decktaxen finde ich einfach unmöglich. Umso erstaunlicher ist es, was der Rennsport oft für Dinge mit uns treibt, alles ist möglich, nichts scheint unmöglich.

Die aktuellen Beispiele:

  • Nancho mittlerweile bekanntlich ein Gruppe 1-Sieger, stammt von Tai Chi aber, aus einer Stute, die ein höchstes GAG von knapp 60 hatte und ihre Laufbahn mit einem GAG von 45 beendete. Ich lehne mich wohl kaum zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass keiner der großen Züchter überhaupt darüber nachgedacht hätte, mit dieser Stute zu züchten.
  • Wer von den Pedigreeanalysten hätte jemals mit einem Hengst namens Ogatonango zu decken gewagt; einem Pferd, das es bei mehreren Versuchen nicht schaffte, mit einem GAG von 44kg unter die ersten Drei zu kommen, geschweige denn ein Rennen zu gewinnen. Genau dieser Hengst hat bei nur einer Handvoll Nachkommen zwei Blacktype Pferde produziert.

Genau diese Dinge halten den Rennsport aber nach wie vor spannend, andernfalls mittlerweile doch wohl alles fest in Blauer- oder Coolmore Hand wäre. Sicherlich sind solche Dinge auch nur in einer, wie es unser Chef Handicapper bezeichnet, "Talsohle der Zucht", einem annus horribilis möglich oder wurden zumindest davon unterstützt, und wie sagt man so schön im Fernsehen: vor Nachahmung wird strikt gewarnt. Dennoch helfen diese Beispiele kleinen Züchtern, sich neu zu motivieren und an Wunder bei der Zucht zu glauben.
Es mag vielleicht weit hergeholt sein, aber manchmal geht es mir als Trainer ähnlich wie den großen Pedigreeanalysten unter Züchtern: wir trainieren und betreuen die Pferde unter wissenschaftlichen Aspekten, holen die besten Futtermittel zum Teil von allen verschiedenen Ecken des Kontinents um unseren Pferden die bestmöglichen Voraussetzungen für ein schnelles und vor allem erfolgreiches Laufen zu verschaffen. Wie oft ging es uns dieses Jahr dann so, dass wir mit unseren High-Tech-Zweipferdetransportern von Trainern aus dem Hobbybereich mit ihren Hängern überholt wurden; nicht nur einmal und nicht nur auf der Autobahn, sondern (leider für uns) auch auf der Galopprennbahn.

Dass sich die Zucht in einer Talsohle befindet, fünf der sieben Gruppe 1-Rennen und ein ebenso ein großer Teil der Gruppe 2-Rennen ins Ausland gingen, sorgte für eine schlechte Stimmung unter Trainern, Besitzern und auch Züchtern. Das alles nützt jedoch jetzt nichts, wir können nur weiterhin unser Bestes daran setzen, unsere Pferde wieder international wettbewerbsfähig zu machen. Wir müssen weiterhin die Besten mit den Besten paaren, die Trainingsbedingungen auf unseren Trainierbahnen verbessern und auch unsere Trainingsmethoden überarbeiten, um international nicht den Anschluss zu verlieren; die Großen auf ihrem Level, wir Kleinen und Mittleren (wozu ich mich zähle) auf unserem Level.

Morgen geht es in Krefeld weiter. Anja darf ein weiteres Mal auf Liberica üben, oder schöner ausgedrückt: Praxis sammeln.
Am Montag kommt dann Angel of Sunday wieder heraus. Sie wusste bei ihrem letzten Start zu gefallen, eine Hufprellung verhinderte jedoch einen Start danach. Seitdem ist einige Zeit vergangen und sie hat inzwischen viel Haar angesetzt. Wenn sie, wie wir hoffen, wenigstens ihre Form konservierte, sollte sie mit guten Chancen ins Rennen gehen.

Brunlukka fiel gestern der kleinen Bahn und dem damit verbundenen schnellen Grundtempo zum Opfer. Der Rennverlauf war nichts für sie. Hautot lieferte wiedermal eine richtig brave Performance ab. Er ist die Zuverlässigkeit in Person, von Wind, Wetter und Bodenverhältnissen unabhängig, außerdem kommt er mit jedem Rennverlauf zurecht. Aerion hingegen war der Boden dann doch zu tief, zudem benötigte er den Start nach seiner Pause noch. Hallo Wien ist spätestens seit dem Ausflug nach Longchamp über dem Berg. Der Endkampf in Iffezheim verlangte ihr doch sichtlich viel Substanz ab.


30. Oktober 2019

Hallo Wien zu Halloween in Longchamp

Manchmal gibt es ja schon Zufälle. Dass der Name Hallo Wien seinerzeit tatsächlich ob seiner phonetischen Nähe zum Feiertag gewählt wurde, sei nur am Rande erwähnt.
Die Stute (sie kostete als Jährling auf der December Yearling Sale €2000,-) hat uns diese Saison nicht nur mit dem Sieg und dem zweiten Platz in Iffezheim schon viel Freude bereitet, auch in Paris-Longchamp lieferte sie bereits eine grandiose Vorstellung - der fünfte Platz im September - ab. Das morgige Rennen der "Prix de la Venus de Paris - Grand Prix des Femmes Jockeys" erfreut sich in unserem Nachbarland großer Popularität. Für dieses Rennen sind ausschließlich Stuten und Rennreiterinnen zugelassen. Der Weg führt über 1800m und ist als Handicap ausgeschrieben. Es wurde von France Galop sogar eigens ein YouTube-Video dafür produziert. Wir treten in der zweiten Abteilung, in der sieben Stuten an den Ablauf kommen, an. Der Sieg von Hallo Wien in Iffezheim wurde vom französchen Handicapper mit 1,5kg bedacht (der deutsche Ausgleicher gab uns übrigens 2,5kg Aufgewicht dafür). Auch wenn es ein überschaubares Feld ist, bleibt es ein anspruchsvolles Handicap und es fällt mir schwer, eines der Pferde als chancenlos zu bezeichnen.
Wie schon erwähnt, bereitete uns die Dreijährige heuer schon viel Freude, ein weiters gutes Resultat wäre also etwas wie das Sahnehäubchen drauf. Eva hat sich jedenfalls schon intensiv auf das Rennen vorbereitet, sie ritt die Stute bereits in Wissembourg und kennt sie daher bestens. Hallo Wien befindet sich aktuell an dritter Stelle der Stallpoule, auch in dieser Hinsicht ist also noch Spannung geboten.

Der derzeitig Führende der Stallpoule ist übrigens Mojo Boy, der auch gestern wieder eine Spitzenleistung ablieferte. Antoine Hamelin und er mussten sich erst ganz spät um eine bessere Platzierung geschlagen geben. Der einstige €8000,- Reclamer-Kauf hat inzwischen über €30.000,- Gewinnsumme für die Turffreunde eingaloppiert. Die Freude über sein gutes Laufen wurde nur durch die Tatsache getrübt, dass es wohl der letzte Renntag in der Geschichte der Rennbahn von Maisons-Laffitte war. Nur ein kleines Wunder könnte noch zu einer Rettung führen. Der nächste Start Mojo Boys könnte am 14. November in Fontainebleau stattfinden.

Was den vergangenen Renntag in Mannheim betrifft, darf vor allem Anja Allgöwers Ritt auf einer passabel laufenden Liberica positiv erwähnt werden. Auf dem Debüt von Karena lässt sich aufbauen.

Kommendes Wochenende haben wir keine Starter, vermutlich laufen wir Anfang nächster Woche wieder.


25. Oktober 2019

Der Umbruch geht voran!

Das vergangene Wochenende brachte, was wir uns in den letzten Wochen gewunschen und vorgenommen haben: es fand ein Umbruch am Stall, eine Neustrukturierung statt. Der Altersschnitt der Pferde ist deutlich gesunken, es wurden über zehn Dreijährige und ältere Pferde verkauft, im Gegenzug kamen elf Jährlinge neu in den Stall. Selbstverständlich fällt uns der Abschied nicht einfach und bei manchen Pferden gab es auch die eine oder andere Träne, letztlich hat aber alles gepasst, ja man kann sogar sagen, dass es besser als erhofft lief. Gerade bei Wonderful Görl freuen wir uns riesig, dass sie wieder zurück auf ihr Heimatgestüt geht. Sie befindet sich inzwischen schon in England und wird kommende Decksaison Sea the Moon aufsuchen. Ausgesprochen erfreulich war neben der Anzahl der Jährlinge auch, dass wieder neue Besitzer an den Stall kamen.

Am kommenden Wochenende laufen wir nur am Samstag. Der Weg führt diesmal ins nahe Mannheim. Anja Allgöwer wird "ihre" Liberica reiten. Realistisch betrachtet läuft sie für ein kleines Platzgeld und um Anja etwas Rennroutine zu verschaffen, auch wenn Liberica Bahn und Distanzsiegerin ist, dürfte mehr wohl nicht möglich sein. Soriano wird erstmals in Mannheim an den Start gehen. Auch bei ihm sollte ein Platzgeld drinnen sein. Er wurde zuletzt nicht prickelnd geritten, diesmal ist mehr machbar. Karena gibt ein spätes Lebensdebut. Viel wird nicht verlangt, einzig die Distanz dürfte ihr auf Dauer zu weit sein. Aufgrund mangelnder Optionen müssen wir aber auf die zu weite Distanz gehen um sie endlich anzustarten. Ein kleines Platzgeld ist der Anspruch.

Am Samstag findet außerdem in Hannover der alljährliche "Tag der Experten" statt, dem wir auch dieses Jahr wieder beiwohnen werden. Ich wurde eingeladen, mich an einem Gespräch über Besitzgemeinschaften und Turfsyndikate zu beteiligen.

Am Dienstag dürfen dann Mojo Boy wieder auf "seiner" Bahn in Maisons-Laffitte und Never Caught auf PSF in Lyon la Soie starten.


19. Oktober 2019

Heimsieg

Photo von Marco Völlinger

Fortuna zeigte sich unserem Stall heuer nicht durchwegs gewogen und auch das heutige Ende der schon viel zu lange währenden Durststrecke ging nicht ganz reibungslos über die Bühne: da war zunächst die gebrochene Achse der Startmachine, welche einen fliegenden Start des über 2000m auf die Reise gehenden vierzehnköpfigen Feldes notwendig machte; der Einlauf des Rennens hatte dann auch noch einer Überprüfung durch die Rennleitung standzuhalten. Erst infolgedessen durfte unser Quartier über den ersten vollen Erfolg seit zwei Monaten und Besitzerin Helga Zink über den Sieg ihres Schützlings jubeln. Die Hauptdarsteller in dem Ganzen, die dreijährige Hallo Wien sowie ihr demgegenüber schon etwas routinierterer Reiter Filip Minarik, spielten ihre Rolle hingegen souverän: während des Rennens durchwegs an der Innenseite sowie Mitte des Feldes zu finden, erwies sich die von Filip klug vorgetragene Stute in dem ab Erreichen der Zielgeraden mit Moon Power und Suquamish hart geführten Dreikampf schließlich als das stärkste Pferd und holte so den sicheren Sieg mit einer halben Länge Vorsprung.


12. Oktober 2019

Mojo Dritter in Maisons-Laffitte

In einem mit 18 Startern nicht eben spärlich besetzten Feld, vermochte der als drittlängster Außenseiter ins Rennen gestartete Mojo Boy heute die in ihn gesetzten Erwartungen zu übertreffen. Mit Herz und Kampfgeist errang die treue Seele einen wunderbaren dritten Platz. Antoine Hamelin servierte ihm ein dafür ideales Rennen: von der Spitze aus gelaufen, wurde er erst nach zähem Kampf um den zweiten Platz von selbigem verdrängt. Mit den dadurch generierten Punkten konnte sich der Schützling der Turffreunde Baden außerdem an die Spitze der Stallpoule zu setzen.

Vorschau

Winsome Academy unter Valeria Grummel

Brunlukka und die gesteigerte New Topmodel lieferten mit ihren dritten Plätzen vergangenen Sonntag in Divonne solide Formen ab. Never Caught war nur durch das Zielfoto vom vierten und fünften Platz zu trennen, lief nicht verkehrt. Rock to the Moon hielt nach einem Jahr Pause lange dagegen. Prime Project scheiterte an einem aufgewühlten, zu weichen Boden.

Heute startet Mojo Boy in Maisons Laffitte. Auf ebendieser Bahn und über die selbe Distanz gewann er im Mai ein vergleichbares Rennen. Distanz und Boden passen ihm, er steht aber nach wir vor sage und schreibe 5kg höher als bei seinem damaligen Sieg. Er ist immer noch gut am Posten, ein lebenslustiger Typ, der seiner Freude am Leben täglich freien lauf lässt und seinen Reiter dabei immer beschäftigt. Ein Geldrang wäre aus meiner Sicht erfreulich.

Turfzauber gibt morgen ihr Lebensdebut. Nach einigen Unterbechungen hat sie sich jetzt in kürzester Zeit positiv entwickelt. Wir wünschen uns einen glatten Rennverlauf und dass sie etwas lernt. Ein Platz unter den ersten vier wäre schön und scheint auch im Bereich des Möglichen. Winsome Academy arbeitete am Dienstag für ihre Verhältnisse überragend. Die 1400m mit 60,5kg auf dem weichen Boden könnten aber etwas weit werden, auch wenn die Konkurrenz nicht beängstigend aussieht. Nordtänzer gefiel mir bei seinem Start vergangene Woche in Dortmund trotz seines fünften Platzes sehr gut. Er kam als letztes Pferd in die Zielgerade, war zum Schluss schnellstes Pferd. Ich fahre auch diesmal mit großem Mumm mit ihm nach München. Liberica trifft ihren Boden an. Sie macht in der Arbeit nur noch das Nötigste, ist also schlau geworden und daher nur noch schwer einzuschätzen. Ein Geldrang sollte machbar sein.


05. Oktober 2019

Vorschau

Wunschgemäß verlief vergangenen Sonntag der Start von Angel of Sunday. Wie häufig in Strasbourg verlief das Rennen äußerst unruhig, dennoch konnte sie mit viel Herz einen vierten Rang herausgaloppieren.

Mit Mumm sind wir heute Morgen mit Nordtänzer die Reise nach Dortmund angetreten. Gerade auf dem aufgeweichten Boden werden Anjas 5kg Erlaubnis eine gewichtige Rolle spielen, das heißt besonders zum Tragen kommen. Im Vergleich zu seinem ersten Start in Baden-Baden während der Großen Woche steht er gegenüber dem damaligen Sieger Epatant um 9kg(!) günstiger. Epatant ist heute Favorit. Gegenüber Culworth Boy stehen wir um 6kg günstger.

Morgen reisen wir nach Köln. Sowohl Arineo als auch Soriano treten als Außenseiter an und können deshalb nur überraschen. Arineo hat sich in der Arbeit zuletzt angekündigt. Soriano macht aktuell optisch einen sehr guten Eindruck, fühlt sich sichtlich wohl. Letztes Jahr konnte er dieses Rennen gewinnen.
Mit einer Armada geht die Reise ins schöne Divonne-les-Bains. New Topmodel wird mit Sicherheit Geld verdienen. Sie hat durch ihr Debut gelernt und sich verbessert. Ein Platz unter den ersten Drei liegt im Bereich des Möglichen. Rock to the Moon gibt nach einem Jahr Pause sein Comeback, ihm wurde zuvor ein Chip entfernt. Never Caught gefiel uns auch diesmal in der Arbeit sehr gut. Wird der Boden nicht zu weich, spielt er eine Rolle. Brunlukka verlor das Rennen zuletzt erst ganz spät. Sie steht günstig im Rennen und sollte, vorausgesetzt sie kommt mit den Bodenverhältnissen klar, gute Möglichkeiten vorfinden. Im selben Rennen startet Bronco. Die Kastration hat ihn mächtig verändert und auch verbessert: er ist leichter, sportlicher geworden. Durch seine Erfolge im Training hat er zudem sichtbar an Selbstvertrauen gewonnen. Ist er in der Lage, die Trainingseindrücke im Rennen umzusetzen, wird er überraschen. Wichtig ist, dass er gut um den Zielbogen kommt. Ein Schlachtschiff wie er darf dabei nicht seinen Schwung verlieren, sonst bekommt er Probleme, zurück ins Rennen zu finden. Prime Project verpullte sich zuletzt in Fontainebleau. Er präsentiert sich im Training mittlerweile sehr schlau und verrät nichts mehr. Er lief beim vorletzten Start in Divonne aber sehr erfreulich und war nur knapp geschlagen. Bei Einstellung dieser Form mischt er erneut vorne mit.

Ein tolles Arc-Wochenende steht uns bevor und auch den Winterfavoriten werden wir genau beobachten.
Allen Lesern also ein spannendes Rennwochenende.


28. September 2019

Der Großteil unserer Starter letztes Wochenende konnte sich in den Geldrängen platzieren. Besonders aufbauend waren die Formen der dreijährigen Stuten. Hallo Wien schlug sich in Longchamp in einem Mammutfeld sehr beachtlich, leider kam sie schlecht auf die Beine, sonst wäre am Ende vielleicht sogar mehr als ein fünfter Rang möglich gewesen. Sie hat ihren Iffezheimer Ansatz jedenfalls bestätigt. Brunlukka sah bis 50m vor dem Ziel wie die Siegerin aus. Am Ende wurde sie Zweite; auch das ist ingesamt als erfreuliche Vorstellung zu werten. Sie hat inzwischen ihren Besitzer gewechselt, bleibt aber am Stall.

Morgen läuft Angel of Sunday in Strasbourg. Sie findet endlich ihren Boden und ihr Wetter vor und wird daher wohl eine andere Figur als noch im Hochsommer abgeben. Ein Geldrang ist unsere Erwartung. Kommenden Donnerstag steigt dann Hautot wieder ins Renngeschehen ein; er wird in Compiegne aufgeboten.


21. September 2019

Vorschau

Picture yourself with a horse (Sasbachwalden) on a sandtrack
Photo von Valeria Grummel

Mit großer Spannung verfolge ich stets meine zweijährigen Starter, besonders natürlich die Debutanten. Always Dancing und New Topmodel absolvieren morgen in Divonne-Les-Bains ihren ersten Start. Ein kleineres Feld wäre mir sehr recht gewesen; vierzehn Starter sind nicht die besten Voraussetzungen, da müssen die beiden aber durch. Da sich der Großteil des Feldes aus ebenfalls Rennneulingen zusammensetzt, ist über die Qualität der anderen Pferde wenig zu sagen. Always Dancing lässt in der Arbeit gewisse Ähnlichkeiten mit ihrer Schwester A Sunday Dream erkennen. Sie war schon früh sehr eifrig und wusste bald ihre Aufgaben. Weicher Boden wäre für sie von Vorteil, der ist jedoch leider nicht zu erwarten. New Topmodel konnte sich in den vergangenen Wochen körperlich und mental enorm weiterentwickeln. Die letzten Arbeiten waren gut. Beiden Stuten ist vor allem ein guter Rennverlauf zu wünschen.
Brunlukka wird in einem harmlosen Reclamer aufgeboten. Zwei, drei interessante Kandidaten sind dennoch dabei, ein Platz unter den ersten Drei ist unsere Anforderung.

In Mannheim läuft Macavity eine für ihn ungewöhnlich weite Distanz, mit hohem Gewicht noch dazu. Seine letzten Reiter meinten, er atme nicht richtig. Dieser Start, genauer gesagt die Bögen sowie die längere Distanz sollen ihm helfen, wieder richtig zu atmen. Sasbachwalden ist für Anja der erste Ritt nach fast einem Jahr. Mit der Gewichtserlaubnis bin ich neugierig auf ihr Abschneiden. Bekommt sie einen guten Rennverlauf, sollte sie in dieser Gesellschaft ein Wörtchen mitreden können. Sisikam bekommt noch eine Chance. In Baden lief sie recht ordentlich, in Köln verpullte sie sich allerdings wieder. Das wird diesmal nicht passieren. Nordtänzer trifft auf zwei ordentliche Pferde als Gegner (Solid Gold und Guardian Witch). Wir erhoffen uns einen Platz auf einem der ersten vier Rängen.


15. September 2019

Es fiel mir schon leichter und bereitete mehr Freude, für unsere Seite zu schreiben, als dies gegenwärtig der Fall ist. Gerade eine Rückschau zum vergangenen Wochenende bedeutet alles andere denn ein Vergnügen. Nach dem ersten Wochenende der "Großen Woche" gingen wir unserer guten Stallform verlustig. Jeder fachkundige Leser unserer Seite sowie Beobachter unserer Starter weiß aber, dass die Formen zum Teil so schlecht waren, dass man sie nicht einfach nur unter die Rubrik "Unform" fallen lassen kann. Wir gingen deshalb den Ursachen für diese bescheidenen Leistungen auf den Grund und waren diese Woche akribisch mit dem Verbessern und Optimieren unserer Arbeit beschäftigt. In solchen Phasen wird natürlich alles hinterfragt. Ein solcher Vorgang, der ursprünglich nur der Suche nach und Beseitigung von aktuellen Fehlern und Problemen gewidmet war, führt letztlich wiederum auch zu Verbesserungen in Bereichen, welche mit der aktuellen Stallform in keiner ursächlichen Beziehung stehen. Insofern ist eine schlechte Stallform also auch positive Folgen zu zeitigen imstande. Wir meinen nun auch, den Grund für die merkwürdigen Formen gefunden zu haben und werden umgehend die nötigen Massnahmen ergreifen, um wieder auf die richtige Spur zu finden.
Kopaonik, so viel sei an dieser Stelle der letzwöchigen Andeutung nachgereicht, zog sich nach seinem letzten Start eine Absplitterung im Karpalgelenk zu und wird operiert.

Heute reisen wir mit Be A Wave und Mojo Boy nach Maisons-Laffitte, den Ort, an dem wir am 21. Mai diesen Jahres einen der besten Tage der Saison hatten. Mojo Boy gewann damals, Be A Wave wurde Vierte.
Mojo Boy steht bekanntlich hoch im Valeur, wusste aber selbst unter erschwerten Bedingungen im Iffezheimer Ausgleich 2 gut zu gefallen. Er trägt in der 2. Abteilung Tierce Höchstgewicht, wäre beinahe in die erste Gruppe gekommen. Stünde er drei Kilogramm niedriger, könnte ich von einer sehr guten Chance sprechen. Be A Wave hat bei voller Form noch Reserven im Tank, ihre beste Jahreszeit steht noch bevor. Ihre letzten Trainingsleistungen waren etwas uneindeutig, sodass man das Rennen abwarten muss.
Am Donnerstag wird dann, so nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt Prime Project in Fontainebleau an den Ablauf kommen.

Mojo Boy zuletzt in Baden-Baden, Photo von Frank Sorge (Galoppfoto.de)

07. September 2019

Rückschau und Vorschau

Bei Kenmor machte sich der dritte Start inert dreieinhalb Wochen bemerkbar; im Gegensatz zum Rennen am 11. August, seinem ersten nach der Pause, als er schon nach dem Start überhaupt nicht mitkam, zeigte er sich nun wieder deutlich eifriger, hatte sich dabei in einem typisch verbummelten französischen Rennen jedoch schon zu Beginn aufgearbeitet und zu stark gepullt. Als es dann ernst wurde, konnte er nicht mehr zulegen. Sisikam war ebenfalls schon auf den ersten Metern zu ehrgeizig und als es dann gegolten hätte, in die höheren Gänge zu schalten, fand sie einfach nichts mehr vor. In dieser Situation war ein nur mäßig ambitionierter Ritt natürlich auch nicht unbedingt geeignet, dem Pferd die nötige Unterstützung zu geben.
Kopaonik fand erst spät eine passende Lage und ins Rennen. Um den Bogen herum ging er dann eifrig und wurde vielleicht etwas früh in Angriffsposition gebracht. Wie auch seinen Kollegen fehlte ihm am Ende die letzte Beschleinigung. Er wurde bis zum Schluss nicht müde, konnte jedoch auch nicht mehr soviel zulegen, wie es für ein Eingreifen in die Entscheidung notwendig gewesen wäre. Er ist in sich noch nicht gefestigt genug und befindet sich nach wie vor in einer Entwicklungsphase. Der Ausflug nach Bratislava und das damalige Angaloppieren steckt ihm scheinbar immer noch in den Knochen. Generell war es gestern schwierig, Rennen aus hinterer Region zu gewinnen, der Großteil der Rennen wurde Start-Ziel oder zumindest aus dem Vordertreffen gewonnen. Kopaonik kam gut aus dem Rennen, stieg gestern Nacht gut aus dem Transporter, ging heute morgen jedoch lahm. In diesen Stunden finden Untersuchungen statt um zu klären, woher diese Lahmheit rührt.

Morgen geht es nach München. Wonderful Görl trifft in einem vermeintlich harmlosen Altersgewichtsrennen auf starke Gegner - für uns eine ideale Standortbestimmung. Poldis Liebling ist Gruppesieger; was er davon noch kann, ist nicht einschätzbar. Lovelett war zuletzt in Meran listenplatziert und lief auf dieser Ebene bereits mehrfach anständig. Maradan ist für mich vielleicht sogar der stärkste Gegner in dieser Prüfung. Er gewann heuer bereits drei Rennen, überzeugte zuletzt in Frankreich und Iffezheim. Action Pure ist Seriensiegerin. Nic Mountain darf man nicht unterschätzen und könnte für die Pace sorgen. Für den morgigen Renntag ist Regen prognostiziert. Wonderful bevorzugt weichen Boden; so sieht man auch, ob sie über die gefragten 1600m kommt. Sie ist mächtig gut am Posten, das Rennen kommt also zum besten Zeitpunkt.
Macavity zog sich bei seinem letzten Start in Iffezheim eine Wunde am Röhrbein zu. Lange war sein Start unklar, er ist jetzt aber wieder fit. Ich freue mich, ihn auf weichen Boden zu sehen und glaube, dass ihm das Geläuf gefallen wird. Natürlich muss er seine letzten beiden Leistungen steigern, um über eine reelle Siegchance zu verfügen. Ich traue es ihm jedenfalls zu. Seit Bratislava läuft er jedoch, ähnlich wie Kopaonik, seiner Form hinterher. Das Rennen in Wissembourg, bei dem Kopaonik gewann und Macavity Zweiter wurde, darf im Nachhinein wohl nicht überschätzt werden.

Macavity zuletzt in Baden-Baden, Photo von Marco Völlinger

03. September 2019

Versöhnlicher Abschluss eines nicht durchwegs erfreulichen Meetings

Hallo Wien nach dem Rennen, Photo von Marco Völlinger

Auch wenn wir die "Große Woche" sieglos beenden mussten, setzte das erfreuliche Laufen von Hallo Wien doch zumindest einen versöhnlichen Schlusspunkt. Die dreijährige Fuchsstute lief aus dem Mittelfeld ein gutes Rennen und sollte dieses Jahr noch gewinnen können. Sasbachwalden kam mit dem schnellen Geläuf überhaupt nicht zurecht. Dennoch war die Freude über den Besuch einer Abordnung aus der Gemeinde Sasbachwalden, allen voran deren Bürgermeisterin Sonja Schuchter, sehr groß. Mojo Boy lief auch ohne Geldgewinn ein gutes Rennen und zeigte einmal mehr, dass er ein konstantes Pferd ist, das seiner Besitzgemeinschaft noch viel Freude bereiten wird.

Prime Project wurde in Divonne Zweiter. Er musste im Schlussbogen die weiten Wege gehen, die zusätzlichen Meter fehlten dann am Ende leider. Die Marke kann er jedenfalls, er sollte also bald zu seinem Recht kommen. Bronco sprang zwar gut ab, vermochte das hohe Tempo allerdings nicht gleich mitzugehen. Auf der Tribünenseite machte er sich an die Verfolgung, kam aber ganz schlecht um den Bogen und verlor dabei den Schwung komplett. Damit war für einen Debutanten wie ihn das Rennen natürlich gelaufen. Über Palnyras Abschneiden möchte ich den Mantel des Schweigens breiten.

Eva, Gerald und Jozef Bojko mit Sasbachwaldens Bürgermeisterin Sonja Schuchter, Photo: sp

Übermorgen geht es weiter; Kenmor wird in Lyon seinen ersten Start im französischen Handicap bestreiten. Für seinen Sieg Mitte August bekam er kein Aufgewicht. Der Wallach ist nach wie vor gut am Posten, das Rennen ist gut besetzt, wir haben eine gute Startbox und seinen Siegreiter von Vittel Alex Chesneau im Sattel. Wir reisen optimistisch nach Lyon.
Tags darauf sind wir mit zwei Startern in Köln zu Gast. Kopaonik lief nach seinem Sieg in Wissembourg enttäuschend. Eine letzthin schlüssige Erklärung gibt es dafür nicht; möglicherweise kam er mit der extremen Hitze in Vichy nicht zurecht (übrigens ähnlich wie Leoderprofi, ebenfalls ein Tertullian-Nachkomme). Er wird diesmal wieder seinem Siegreiter F.X. Weißmeier anvertraut und bekommt erstmals Scheuklappen angelegt. Wir hoffen, er kann sich in diesem Rennen wieder Selbstvertrauen holen. Über Potenzial verfügt der Hengst, das ist unumstritten. Sisikam lief in Iffezheim besser als die Platzierung aussagt. Sie sollte diesmal wieder in die Geldränge laufen.


30. August 2019

Nullnummer an den Wochenrenntagen

Durchwegs enttäuschend waren die Ergebnisse am Mittwoch und Donnerstag. So hart es klingt, aber im Sinne der Pferde, Besitzer und auch des Trainers müssen wir für ein paar Pferde im Stall wohl nach einem schönen Platz als Reitpferd suchen.

Morgen Samstag geht es direkt weiter. Da wir sonntags in Iffezheim nicht mehr am Ablauf sind, ist dies zugleich der letzte Meetingtag für uns. Sevillano wird Nichstarter sein. Für Hallo Wien und Sasbachwalden bedeuten die verlangten 1500m die Minimumdistanz, liegen vielleicht sogar etwas darunter. Die Verlockung, die beiden laufen zu lassen, war jedoch sehr groß, zumal das Rennen eher schwach besetzt aussieht. Hoffentlich irre ich mich da nicht. Sasbachwalden bekommt wieder Anhang aus der Gemeinde Sasbachwalden (Bürgermeisterin Sonja Schuchter hat sich zu meiner großen Freude direkt angekündigt).
Nordtänzer lief am ersten Wochenende ein sehr anständiges Rennen und hat dieses gut weggesteckt. Die 2000m sind ein Versuch, bisher lief er nur bei seinem Lebensdebüt über diese Distanz, sonst stets weiter. Mojo Boys Rennen sieht stark bestzt aus, zudem hat er eine kleine Pause zu überbrücken. Seit dem wir ihn haben, konnten wir seine Marke um 5kg verbessern; mal sehen, ob wir noch Reserven haben.

Sasbachwalden bei ihrer Taufe, Frühjahrsmeeting 2018
Photo von Jürgen Zwingelstein

28. August 2019

Vorschau auf die Iffezheimer Wochenrenntage

Am heutigen Mittwoch macht Don Vito den Anfang. Es steht jedenfalls fest, dass er ein spätes Pferd ist. Sowohl in seinem Verhalten, auch aber was seinen "Gesichtsausdruck" anbelangt, zeigt er sich noch sehr unreif. Eine eventuelle Kastration und natürlich die nötige Zeit werden ihn weiter bringen. Dennoch müssen wir ihn bis dahin natürlich an den Start bringen um ihm Erfahrung und Routine zu verschaffen; und um im Gewicht runter zu kommen und also eine bessere Ausgangslage für die kommende Saison zu schaffen. Da es sich hier um eine Besitzergemeinschaft aus der Region handelt, lag ein Start in Iffezheim nahe. Ich erwarte mir noch keine gravierende Leistungssteigerung, die Distanz kommt ihm jedoch entgegen; es dürfte allerdings ruhig etwas weicher für ihn sein. Wir erwarten mit Spannung seinen ersten Handicap Start.
Winsome Academy und Soriano treten als die beiden längsten Außenseiter ihres Rennens an. Nach gezeigten Formen kann ich diese Einschätzung nicht nachvollziehen. Man bekommt manchmal den Eindruck, die Festkursschreiber würden die Pferde beim Training beobachten, denn Tatsache ist, dass die Schlussarbeit diesmal wirklich nicht besonders gut war. Ansonsten würde ich mir Chancen ausrechnen, zumal das zu erwartend schnelle Rennen unseren Pferden entgegen kommt.

Am Donnerstag treten wir mit La Vie Est Belle und Manta Manta an. Die beiden sind sich schon in Bad Harzburg begegnet, Manta Manta kam dort vor La Vie Est Belle ins Ziel. Inzwischen war Manta in Miesau weg vom Fenster, während La Vie Est Belle sich als Zweite zu einem Pantall-Pferd platzieren konnte. Wäre die Diskrepanz zwischen Arbeitsleistung und Rennleistung bei Manta Manta zuletzt nicht so groß gewesen, würde ich sagen, er spielt sogar um den Sieg mit. So kann es jedoch sogar sein, dass La Vie den Spieß diesmal umdreht. Der Sieg führt ohnedies nur über Northern Hollow.


26. August 2019

Erstes Meetingwochenende - eine positive Bilanz!

Auch wenn noch kein Sieg zu verbuchen steht, fanden doch zumindest alle vier Iffezheimer Starter den Weg in die Geldränge, zudem tat es ihnen unser Starter in Vittel mit einem dritten Platz gleich. Bei unserem Highlight, dem Ausgleich 1 über 1400m, durften wir ab kurz nach dem Einbiegen bis Mitte der Zielgerade sogar mit einem Sieg von Hautot liebäugeln. Das Rennen wurde vom Beginn an übertrieben schnell gelaufen, sodass Adrie das einzig richtige tat und sich in den hinteren Regionen einsortierte. Bereits Mitte/Ende des Bogens mussten die Führenden dem hohen Grundtempo Tribut zollen, zur gleichen Zeit hatte Adrie das Gefühl, auf der schnellen Bahn etwas Boden gut machen zu müssen. Adrie verriet mir nach dem Rennen, dass kaum der Gedanken fertig gedacht, er sich unmittelbar auch schon in Führung fand - etwas zu früh leider. Dennoch wusste Hautot sehr gut zu gefallen. Er hat mit dem Laufen bestätigt, ein reelles Ausgleich 1-Pferd zu sein.
Auch bei Nordtänzer durfte man lange auf einen Sieg hoffen. Er lief brav, der Punch am Ende fehlte jedoch. Er wird am zweiten Wochenende nochmals an den Ablauf kommen, dann über um 200m verkürzte Distanz. Sisikam und Macavity verdienten ein paar Euro. Never Caught gefiel mir besser, als es das Ergebnis aussagt. Der Start hat uns jedenfalls weitergeholfen.

Hautot vor dem Rennen
Photo von Marco Völlinger

23. August 2019

Auftakt zur Großen Woche

Wenn die Blumenbeete in Form gebracht und allerorts rasengemäht wird, die Straßen penible Reinigung erfahren, die ersten Halten-und-Parken-verboten-Schilder aus dem Asphalt wachsen, viele Fahnen gehisst sind, die Gastronomie und Hotelerie in der Region alles auf die Rennwoche trimmt, wenn die Rennbahn sich in Hochglanz präsentiert, unser Stall eine Grundreinigung erhält und nicht zu vergessen, die Pferde zur Topform trainiert sind, dann steht die "Große Woche" vor der Tür. Die Spannung steigt mit jedem Tag merklich an. Vorfreude und Erwartungshaltung ist groß. Unsere Pferde hinterlassen einen sehr guten Eindruck, wir gehen also optimistisch in die Rennwoche.

Wir beginnen morgen mit Nordtänzer. Die letzten beiden Starts hinterließen in uns den Eindruck, dass wir in der Distanz etwas zurück gehen müssen; wir probieren es morgen daher über 2200m. Die Startposition 3 ist optimal, Adrie wird reiten. Eigentlich hätte Nordtänzer auch am nächsten Tag ein Engagement, doch die Rennordnung verbietet zwei Starterangaben innerhalb von 24 Stunden. Etwas erstaunt war ich darüber, dass das Pferd dann vom Direktorium automatisch aus dem zweiten Rennen gestrichen wurde und ich als Trainer keinen Einfluss darauf hatte, in welchem der beiden Rennen Nordtänzer schließlich läuft. Eine Regelung, die nicht nur mir unbekannt war und in dieser Form vielleicht überdacht werden sollte. Zumindest während Meetings.

Am Sonntag findet sich Macavity über 1600m in einem kleinen Feld wieder. Jozef Bojko wird dabei sein Steuermann sein. Auch wenn wir als Außenseiter antreten, der Hengst hat nochmal einen Entwicklungsschub gemacht, sieht prima aus und zeigte sich in der Arbeit von bester Seite. Vielleicht können wir die Favoriten ja ein wenig kitzeln. Sisikam war schon immer in der Arbeit etwas besser als im Rennen, diesmal konnte sie mich morgens jedoch wirklich sehr positiv überraschen. Gelingt es Jozef, ihr ein passendes Rennen zu servieren, habe ich echt Mumm auf sie. Geht da gar nichts, wäre ich sehr enttäuscht. Hautot gewann zuletzt in feinem Stil und ist nach wie vor in toller Form. Er sieht besser aus denn je und strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Mit vier Jahren ist er das jüngste Pferd im Feld. Ich fühle mich vom Handicapper allerdings etwas benachteiligt; auch wenn mir am Telefon die Situation sachlich und kompetent erklärt wurde, so stehen wir dennoch in Deutschland ungünstiger als in Frankreich. Beim vorletzten Start gab uns Sugar Daddy 1,5kg, was heißt, dass er 1,5kg mehr als Hautot trug. Diesmal trägt hingegen Hautot 3,5kg mehr als Sugar Daddy. Insgesamt steht Hautot diesmal also um 5kg schlechter als bei dem Rennen am 16. Juli in Vichy, als Sugar Daddy Zweiter und Hautot Dritter wurde. Beide Pferde konnten zwischenzeitlich in Frankreich gewinnen: Hautot erhielt für den Sieg im Ausgleich 3,5kg, Sugar Daddy für seinen Sieg im Altersgewichtsrennen nur ein halbes Kilo. Soweit dazu.
Trotzdem rechne ich mir Chancen aus, wir bräuchten sonst ja nicht anzutreten. Denn Fakt ist auch, dass das Rennen in Vichy komplett gegen uns gelaufen wurde, da wir lange eingesperrt waren und keine freie Passage fanden. Es wird also spannend.
Schön übrigens, wiedereinmal in einem Ausgleich 1 am Ablauf zu sein.

Am Sonntag treten wir außerdem mit Never Caught in Vittel an. Mit Guilain Bertrand haben wir einen Top Amateur im Sattel. Bis auf zwei, drei Pferde sieht das Rennen sehr übersichtlich aus.

Allen Lesern ein spannendes Rennwochenende!

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18. August 2019

Sieg in Vittel

Photo von Eva-Maria Geisler

Dieses Rennwochenende spiegelt die bisherige Saison recht gut wieder: nachdem Kopaonik sein gestriges Rennen in Vichy von Ruhm weitestgehend unbekleckert hinter sich brachte, sorgte Kenmor heute in Vittel für den fünfzehnten Saisonsieg. Nachdem er zunächst verzögert absprang, fand der Schützling von Stall Cometica AG rasch wieder den Anschluss und reihte sich in der Folge etwa an dritter Stelle des Feldes ein. Im Schlussbogen zum Führenden aufgeschlossen, ergriff er kurz vor Einbiegen in die Zielgerade die Initiative. Dann an der Spitze liegend, brach der dreijährige Wallach unvermittelt bis zu den Außenrails weg und brachte Jockey Alexandre Chesneau fast in eine unangenehme Situation. Dieser Lapsus änderte aber nichts daran, dass Kenmor den Sieg schließlich mit einer Länge Vorsprung nach Hause brachte. Sasbachwalden (Eva-Maria Geisler), unser zweiter Beitrag zu diesem Rennen, beendete selbiges, wie vorher erklärtes Ziel, als Fünfte ebenfalls noch in den Geldrängen.


17. August 2019

Vichy und Vittel

Auf jedes Tief folgt ein Hoch, oder anders formuliert: das vergangene Wochenende war einfach nur enttäuschend, dieses nun sollte dem Spruch gemäß also erfreulicher verlaufen.
In Vichy kommt heute Abend Kopaonik an den Ablauf. Er geht in der Arbeit nach wie vor sehr gut, verriet sein wahres Gesicht allerdings leider erst einmal in Wissembourg. Alle anderen Starts wurde er gegen die Order geritten oder hatte mit einem unmöglichen Rennverlauf zu kämpfen. Wir werden es heute mal ganz anders probieren: sein Jockey bekommt die Order, ihn streng auf Warten zu reiten. Sein Trainingsgefährte Aerion, der übrigens inzwischen gelegt wurde, lief bereits gegen einige unserer heutigen Gegner. Über ihn gerechnet melden wir gute Chancen an.

Morgen führt die Reise dann nach Vittel. Kenmor blieb dort vor einer Woche hinter den Erwartungen. Allerdings wurde sein Rennen auf dem vom Regen aufgeweichten Boden völlig irre gelaufen. Diese Form kann ich so nicht akzeptieren und da Kenmor sich während der Woche auch schon wieder richtig frisch präsentierte, geben wir ihm direkt die Möglichkeit, seine Form zu korrigieren. Sasbachwalden verlor zuletzt ein Eisen, diesmal von solchem Missgeschick hoffentlich verschont, wäre ein Platz unter den ersten Fünf erfreulich.


10. August 2019

Vorschau auf Köln und Vittel

Ich kann mich nicht erinnern, je zuvor zwei von drei für einen Renntag vorgesehenen Pferden für Nichtstarter erklärt zu haben. So geschehen aber diesmal: Darienne du Pre hat sich vertreten, kann dies natürlich aber nicht in Köln tun lassen und wird deshalb die Reise nach Köln nicht antreten; für Wonderful Görl ist der Boden unpassend, sie wird nun direkt in Iffezheim in einem Listenrennen über 1400m für Stuten an den Start gehen.
Unser einzig verbliebener Kandidat für den morgigen Renntag in Köln ist somit Sevillano. Mit veränderter Taktik zeigte er im Harz einen ersten Ansatz. Meiner Einschätzung nach fährt er mit Chancen nach Köln; Helen Böhler wird den Ritt absolvieren.

In Vittel kommt Kenmor nach einer seit dem Frühjahrsmeeting dauernden Pause erstmals wieder an den Ablauf. Er ist in diesem Rennen (ein Sieglosenrennen, an dem Sieger aus Reclamers teilnehmen dürfen) gut untergebracht. Er fühlt sich pudelwohl und ich erwarte mir einen Platz unter den ersten Drei. Auch für Prime Project ist es ein kleines Comeback. Sein Rennen sieht allerdings recht schwer aus. Alexandre Chesneau ist in beiden Fällen der Reiter.


08. August 2019

Trainingsimpression


03. August 2019

Sieg in Vichy

Photo von Christophe Morlat

Für einen erfreulichen Auftakt zu diesem Rennwochenende sorgte heute Hautot in Vichy. Ein Rennen, nachdem sich Aerion mit einem vierten Platz in den Geldrängen positioniert hatte, sorgte der vierjährige Wallach des Rennstalls Syndikat Nr. 1 für einen vollen Erfolg. Von Alexandre Chesneau souverän gesteuert, war Hautot stets im Vordertreffen zu finden, eingedenk des Umstandes, dass die Meile seine Maximaldistanz darstellt, ließ sich der Reiter allerdings lange Zeit, die entgültige Entscheidung zu suchen. Erst 250m vor dem Ziel erhöhte er das Tempo und rasch stand auch fest, dass dieses Rennen an unser Quartier gehen würde. Einmal mehr erwiesen sich Hautot und Alexandre Chesneau also als konstant zuverlässig.

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02. August 2019

Interessante Starter an diesem Wochenende

Gestern wusste sich Be A Wave auf der schönen Rennbahn in Clairefontaine (in unmittelbarer Nähe zu Deauville) sehr gut zu verkaufen. Bis ungefähr 50m vor dem Ziel lag sogar noch der dritte Platz in greifbarer Nähe, für diesen reichte das Stehvermögen allerdings nicht ganz aus. Vielleicht wäre mehr drinnen gewesen, hätte der sehr zuverlässig reitende Alexandre Chesneau die Stute besser gekannt und dann beim Einbiegen in die Gerade noch ein wenig länger zugewartet. Dennoch war ich sowohl mit der Vorstellung der Stute als auch dem Ritt ausgesprochen zufrieden.

Sowohl letztes Jahr als auch heuer im Frühjahr war ich immer der Meinung, meine Dreijährigen seien "was wert". Diese Ansicht vertrete ich auch heute noch, selbst wenn deren letzten Formen etwas hinter den Erwartungen blieben. Alle benötigten einen kleinen Moment, manche brauchen auch jetzt noch etwas Zeit meine Jungs und Mädels kommen aber noch und werden die guten Formen aus dem Frühjahr wieder abzurufen imstande sein.

Unser Rennwochenende beginnt morgen in Vichy. Aerion ist auch einer derjenigen, der etwas Zeit brauchte, nun aber wieder im Kommen ist. Er wird morgen erstmals mit Seitenblendern ins Rennen gehen. Auch wenn er bereits zweijährig viermal gelaufen ist und dabei immer brav war, ist er kein ganz früher Kandidat. Ein Geldrang sollte morgen drinnen sein. Hautot arbeitete auch vor diesem Start wieder sehr gut. Die Distanz von 1600m stellt sein Maximum dar, das Gewicht ist mit 61,5kg leider hoch. Dennoch erwarte ich mir auch von ihm eine gute Vorstellung, zumal sein letztes Laufen mittlerweile aufgewertet wurde: der Zweitplatzierte von damals konnte gestern in Clairefontaine gewinnen.

Am Sonntag geht es in Vittel und Miesau weiter. Brunlukka und Sasbachwalden laufen in einem Reclamer über 2100m. Bruni hat es bisher noch nie so einfach angetroffen; wenn es auch diesmal vielleicht nicht einfach zu gewinnen sein wird, ein Geldrang ist bei ihr die Erwartung. Sie wird dem Lehrling von Andre Fabre Alexis Pouchin anvertraut. Der ursprünglich verpflichtete Cyrille Stefan sagte kurzfristig ab. Sasbachwalden hatte im direkten Duell mit Brunlukka Anfang des Jahres (in Chatillon) die Nase vorne. Brunlukka machte inzwischen jedoch große Fortschritte, also mal abwarten, ob sich das Kräfteverhältnis von damals wiederholt. Alex Chesneau wurde für sie verpflichtet.

In Miesau sollten Nordtänzer und Manta Manta mit Chancen antreten. Mantas letztes Rennen wurde inzwischen mehrfach aufgewertet: sowohl Sieger als auch Zweiter konnten direkt danach gewinnen. Kommt er um die Bögen, spielt er eine Rolle. La Vie Est Belle verkaufte sich zuletzt gar nicht schlecht, trotzdem muss sie eine Schippe drauflegen. Alle drei werden von Tommaso Scardino geritten.


31. Juli 2019

Be A Wave vor ihrer bisher schwersten Aufgabe

Be A Wave bei ihrem Start in Maisons-Laffitte im Mai dieses Jahres
Photo von Amandine Bochannek

Be A Wave trifft morgen in Clairefontaine wohl auf die stärkste Gegnerschaft, der sie sich in ihrer bisherigen Laufbahn zu stellen hatte. Mangels Alternativen für ihr vermeintlich besser liegenden Distanzen (1100-1200m) treten wir nocheinmal über 1400m an. Sowohl in der Arbeit als auch bei ihren letzten Starts gab sie mir das Gefühl, sie könne auch über diese Distanz kommen. Das geringe Gewicht von 51,5kg erleichtert unseren Versuch natürlich, genau wissen werden wir es jedoch erst morgen um zirka 14 Uhr. Steht sie die Distanz, wird sie auch ein gutes Resultat abliefern. Sie ist mittlerweile wohlbehalten in Clairefontaine angekommen befindet sich gut am Posten.


21. Juli 2019

Ein Sieg mit Ansage

Photo von Frank Nolting

Nicht ganz so spielend leicht, wie es nachträglich diesbezügliche Ankündigung gerechtfertigt hätte, deren Inhalt letzlich aber doch Genüge leistend, gewann Wonderful Görl heute ihr Rennen, das zweite nach dem Comeback, in Bad Harzburg. Als hartnäckigster Konkurrent auf dem Weg dorthin erwies sich in dem auf recht überschaubare Größe zusammengeschmolzenen Feld Bahama Moon. Dieser setzte sich nach dem Start sogleich an die Spitze, dicht gefolgt von unserer unter dem Kommando von Jozef Bojko laufenden Kandidatin. Diese Konstellation währte bis in die Zielgerade, in welche Bahama Moon den Vorsprung eines durchwegs und anders als Wonderful Görl auf der inneren Spur absolvierten Rennens mitnehmen konnte. Um diesen Vorsprung gegen den sich beherzt herankämpfenden Stall Herb-Schützling jedoch bis über die Linie zu retten, erwies sich solcher Vorteil schließlich aber als ungenügend, sodass im Ziel eine halbe Länge Vorsprung auf Bahama Moon, fünfzehn Längen auf den Dritten zu Buche standen.


19. Juli 2019

Vorschau auf die ersten Renntage in Bad Harzburg

Wonderful Görl und Darienne du Pre

Das Meeting in Vichy begann eigentlich recht vielversprechend, leider konnten sich die dreijährigen Hengste am guten Laufen von Hautot kein Vorbild nehmen. Nun geht es nahtlos mit dem Bad Harzburger Meeting weiter. Das Meeting hier ist das Meeting schlechthin für den Basissport. Ich verfüge über einige passende Pferde für die ausgeschriebenen Rennen und bin daher auch mit einigen Startern hier. Außerdem wird auch von Seiten der Veranstalter alles daran gesetzt, ein möglichst gutes Geläuf anzubieten und auch die Bedingungen rundherum werden so angenehm gestaltet, man kann sich hier also richtig wohlfühlen. Nach Bad Harzburg kommt man also nicht (nur) um durch Rennen Geld zu verdienen, sondern dem Hobby Rennsport zu fröhnen.

Manta Manta und La Vie Est Belle

Der erste Renntag beginnt morgen bereits um 11 Uhr. Unser erster Starter Darienne du Pre wird um 12 Uhr im dritten Rennen an den Start kommen. Ihre beiden letzten Starts gefielen mir gut, sie befindet sich wieder im Aufwärtstrend. Für ein Speedpferd waren die Bodenbedingungen in Hamburg zuletzt schwierig, bei etwas langsameren Geläuf wäre ihr Speed besser zum Tragen gekommen. Sie hat den Hamburg Start inzwischen gut verkraftet und hinterlässt in der Arbeit einen guten Eindruck. Ein Geldgewinn ist mein Anspruch. Manta Manta verfügt über zwei Startoptionen. Er wird morgen an den Ablauf kommen. Bisher zeigte er noch rein gar nichts. Zumindest in der Arbeit wusste er in den letzten Tagen etwas besser zu gefallen, ich traue mir aber nicht gleich von einer Steigerung zu sprechen. La Vie Est Belle gibt morgen ihr spätes Lebensdebut. Sie ist sensibel, aber nicht verkehrt und viel wird in dem Rennen wahrlich nicht verlangt.

Am Sonntag startet Wonderful Görl das berühmte zweite Mal nach Pause. Sie war zuletzt entschuldigt, arbeitet inzwischen wieder so, wie wir es von ihr gewohnt sind und erwarten. Mein Bruder (Richard) schrieb mir heute lapidar, was ich mich selbst nie trauen würde zu sagen, auch wenn ich es mir insgeheim denke beziehungsweise erhoffe - im OTon: "Der Bojko muss nur schauen, dass er nicht runterfällt." Das Rennen soll eine Zwischenstation für bessere Rennen sein. Bacchus Danon ist gut drauf und frisch, Eva meinte heute nach den ersten Canter jedoch, der Boden könnte für ihn schon etwas zu weich sein. Nordtänzer ist nicht minder gut am Posten, eine Platzierung scheint also im Bereich des Möglichen. Für den Sieg kommen allerdings andere Pferde mehr in Betracht.

Pferde beim Grasen, offensichtlich

30. Juni 2019

Erfolg in Wissembourg

Photo von Albert Eyermann

Der Mojo Boy arbeitete heute wieder einmal so, wie er es sollte und holte sich, damit auch seinen Besitzern, den Turffreunde Baden e.V., den zweiten Saisonsieg. Der Rennverlauf in knappen, das Format einer Sms nicht übersteigenden Worten: Mojo ging nach dem Start an zweiter Stelle. Beim Einbiegen in die Gerade ergriff Alexandre Chesneau sowohl die Initiative als auch die Führung. Der Sieg war letztlich ein leichter mit zwei Längen Vorsprung.

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Ein Märchen wird wahr.
Photo von Klaus Eulenberger

29. Juni 2019

Vorschau!

Unserer Vorschau auf den morgigen letzten Renntag der Saison in Wissembourg möchte ich zunächst wieder einen Rückblick auf den letzten Renntag in München voranstellen.
Es gab diesmal fast nur außergewöhnliche Ergebnisse: außerordentlich positive (Doris und Winsome Academy) und außerordentlich enttäuschende (Wonderful Görl, Alta Monte und Sisikam). Soriano lief sein normales Pensum, stellt also die Ausnahme dar. Als erfreulich erwies sich, dass er mit zunehmenden Alter nicht unbedingt mehr mit der Führung geritten werden muss. Das vereinfacht in Zukunft die Ausgabe der Order natürlich gewaltig. Wonderful Görl blieb Mitte der Zielgeraden auf einen Schlag stehen, lief wie gegen eine Wand. Die Beunruhigung, es könnte etwas passiert sein, war natürlich groß. Gott sei Dank konnte diesbezüglich jedoch sofort Entwarnung gegeben werden. Zur Sicherheit ließen wir sie nach dem Rennen tierärztlich untersuchen, auch hier wurde uns grünes Licht gegeben. Ihr enttäuschendes Laufen ist wohl damit zu begründen, dass sich die Stute in der Startmaschine den Kopf stieß und Schürfwunden mit blutigen Stellen sowie eine Gehirnerschütterung zuzog. Inzwischen ist sie wieder tip top. Wie nahe Erfolg und Misserfolg beisammen liegen, war gerade in diesem Rennen deutlich zu sehen. Während Wonderful eben enttäuschte, überraschte Winsome Academy unter Eva-Maria. Die Stute hat sich wieder gefunden. Eva servierte ihr ein schönes Rennen. Für diesen Sieg gab es außerdem kein Aufgewicht.
Das sechste Rennen war verrückt, sprich wurde total überpaced gelaufen. Für den Senior Alta Monte war ein solcher Rennverlauf natürlich Gift, für Doris hingegen ideale Bedingung. Jozef Bojko nützte die Chance, Doris spielte überall mit und gewann vor den Augen ihrer Besitzerin Doris Schär Stemmer sehr sicher ihr zweites Rennen. Diese war das erste Mal bei einem Sieg live dabei und natürlich dementsprechend völlig aus dem Häuschen. Nicht nur am Wettmarkt eine große Überraschung.

Harald Siemen schreibt im letzten Beitrag seines Handicapper-Blogs von merkwürdigen Dingen, die zuletzt in Deutschland passiert sind. Dazu möchte ich etwas ergänzen: In München wurde am letzten Renntag so weit ausgesteckt, dass diejenigen Rennen, die über zwei Bögen gelaufen wurden, um rund 100m länger als sie ausgeschrieben waren und im Rennprogramm stand. Aus meiner Sicht sollte man einen solchen Umstand der Fairness halber im Vorfeld den Wettern, Trainern und Besitzern bekanntgeben. Was mir noch merkwürdiger scheint ist wenn ein Reiter dafür bestraft wird, dass er sein Gewicht nicht bringen konnte, also zu schwer war und im Rennen darauf sogar noch um ein Kilo weniger ausgewogen hat. Zumal für das spätere Rennen im Stall gesattelt wurde und man somit fast zeitgleich auswog. Wie geht das?

Morgen treten wir mit sechs Startern in Wissembourg an. Mojo Boy ist gut in Schwung. Er tritt in sehr schwacher Gesellschaft an. Hauptgegner sind seine 65 Kilo, die zu erwartend hohe Temperaturen, der damit verbunden feste Boden sowie Cove Beach. New Horizons probieren wir diesmal über längere Distanz.
Im Maidenrennen über 2400m sind wir mit gleich vier Startern vertreten. Angel of Sunday kündigte sich in der Arbeit an und konnte diesen Eindruck in Mannheim bestätigen. Auf weichem Boden ist sie auf jedenfall eine Klasse stärker, ein Geldgewinn erscheint dennoch möglich. Brunlukka lief bei ihren letzten beiden Starts gute Rennen, welche Leistung mit 33,5 Valeur im wahrsten Sinne des Wortes bestraft wurde. Die weitere Distanz kommt ihr entgegen, weicherer Boden wäre auch ihr lieber. Rein rechnerisch tritt sie mit guten Chancen an. Don Vitos letztes Laufen erinnerte mich an den Fußballer Neymar: bei dem habe ich auch immer den Eindruck, dass wenn er von einem gegnerischen Spieler einmal etwas härter angegangen wird, das Spiel für ihn gelaufen ist. Don Vito wurde nach dem Start von einem anderen Pferd angerempelt und damit war es das für ihn. Diese Form stimmt so nicht. Auch Hallo Wien wird die längere Distanz gefallen. Wie Don Vito und Angel of Sunday erhält sie nach dem Start eine Marke. Von der Konkurrenz sind New Firebird, Aluna und Cool Wine stark zu beachten.


25. Juni 2019

Bilder von erfreulichen Ereignissen

Mit das Beste an Siegen in München-Riem ist der Umstand, dass wir in der Folge stets eine Reihe erstklassiger Photos davon auf unserer Homepage präsentieren können. Garant dafür ist seit vielen Jahren Murat Fischer, der, obwohl jetzt eine Weile lang kein Anlass dafür bestand, diesmal verlässlich wieder zur Stelle war.

Photos von Murat Fischer
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24. Juni 2019

Zwei Siege in München

Nach Langem hat es sich wieder einmal gelohnt, ein größeres Aufgebot nach Riem zu entsenden: gleich zwei Siege - durch Winsome Academy und Doris - können wir aus der Isarmetropole mitnehmen. Im vierten Rennen kämpfte sich die sechsjährige von Eva-Maria Geisler gerittene Hernsteinerin mit einer Kopflänge Vorsprung zur nacheilenden Konkurrenz ins Ziel, zwei Rennen später hatte der Schützling von Besitzerin Doris Schär Stemmer, Jozef Bojko war hier der Reiter, deutlich weniger Probleme als sie die Linie mit kaum gefährdeten eindreiviertel Längen vor dem Rest des Feldes überquerte.


23. Juni 2019

Vorschau auf München

Wie in alten Zeiten reisen wir morgen mit einem Großaufgebot zum jedes Jahr aufs Neue wieder durch seine angenehme Atmosphäre bezaubernden Abendrenntag ins famose München. Seit Wochen, ja seit Monaten bereiten wir Wonderful Görl auf ihr Comeback vor. Für ein Pferd wie sie ein passendes Rennen in Deutschland zu finden, ist allerdings keine ganz einfache Übung. Sie besaß bereits weit vor ihrem Karrierebeginn einen besonderen Stellenwert bei uns am Stall und und hat diesen nie verloren. Nach ihrer Zwangspause dauerte es eine ganze Weile, bis sie entrostet war. Phasenweise verlor ich schon etwas den Mut. Gerade unser Tierarzt Constantin Moll bestärkte mich jedoch in diesem, ermunterte mich, nicht aufzugeben. Selbiger Zuspruch erfolgte nicht zuletzt auch durch ihre Besitzer Stall Herb. Dann ganz plötzlich, als ich ehrlich gesagt fast nicht mehr so richtig daran glauben wollte, machte die Stute auf einmal enorme Fortschritte. Es wäre vermessen zu sagen, sie sei schon wieder ganz die Alte, wenn es jedoch einen richtigen Zeitpunkt für ihr Comeback gibt, dann ist das jetzt der Fall. Klar liegt die Messlatte bei einer 86 Kilo Stute mit Listenplatzierung zweijährig sehr hoch. Das kommende Rennen müssen wir uns ansehen und danach über die weitere Vorgehensweise beraten. Wir werden keinesfalls enttäuscht sein, wenn sie noch nicht direkt gewinnt, wir würden jedoch nicht laufen, wenn wir ihr eine solche Leistung nach den letzten Eindrücken in der Arbeit nicht zutrauen würden. Auch wenn es nur ein kleines Rennen ist, kommt wieder Sanjii Danon- und Tres Rock Danon-Fieber auf. Darauf freuen wir uns, dieses besondere Krippeln macht einfach Freude auf Rennsport.

Winsome Academy erwarten wir unter den ersten Vier, immerhin steht sie zu einem Großteil der Kandidaten günstig in der Partie (Nur Wonderful Görl und Angry Bird stehen günstiger). Sevillano wird die Reise nach München hingegen nicht antreten. Alta Monte läuft auf seiner Lieblingsbahn. Die beiden letzten Formen lesen sich schlechter als sie waren. Wir haben jedenfalls Mumm auf ihn. Doris ist noch nicht das Pferd, das zu sein sie sich in den vorangegangenen beiden Jahren erwiesen hat. Wir hoffen, sie vergisst ihre Koppelpause endlich und findet sich wieder. Sisikam muss ihren Erfolg erstmals bestätigen. Sie bekam für den Sieg fairerweise kein Aufgewicht. Wir sind gespannt auf ihr Laufen. Sorianos letzte Form kann man getrost streichen. Auch wenn er mir zur Zeit nicht ganz so gut wie vor seinem Sieg gefällt, erhoffen wir uns einen Geldgewinn von ihm.


22. Juni 2019

Vor- und Nachschau

Bei den Zweijährigen sind wir bestens aufgestellt. Zweieinhalbfache Punkteanzahl!

Im Zuge der Vorschau auf Sonntag möchte ich vorab noch einen kurzen Rückblick auf Dieppe und Chantilly werfen. Be A Wave hatte aus der Startmaschine raus ein verunglücktes Rennen: sie kam nach einem "Stolperer" schlecht in die Gänge und musste sich dadurch mit einer mehr als ungünstigen Lage an den Rails begnügen. Als Antoine Hamelin den Entschluss fasste, sich von den Rails weg zu entfernen, galoppierte der spätere Sieger an uns vorbei und kam überall durch wie bei "Sesam öffne dich". Als Antoine Hamelin später zurück auf die Spur an den Rails wechseln wollte, wurden wir förmlich abgeschossen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Rennen entgültig gelaufen. Zu allem Überdruss verletzte sich die sonst so konstante Stute auch noch am Huf. Mojo Boy lief hingegen erwartungsgemäß brav ins Geld. Don Vito kann sich in Kürze in Wissembourg von besserer Seite zeigen.
Hautot bot gestern in Chantilly ein wenig Wiedergutmachung für seine Form in Iffezheim und lieferte ein sehr gutes Rennen ab. Mit dem Ritt von Alex Chesneau waren wir zufrieden.

Die Rennen in Dortmund beginnen morgen sehr zeitig, dementsprechend früh werden wir mit Darienne du Pre die Reise in Richtung Dortmund antreten. Die Schimmelstute benötigte lange um aus dem Winter zu kommen. Sie lief in Baden unter den Erwartungen und auch in München davor wusste sie nicht so recht zu überzeugen. Sie hatte sicherlich nicht immer alles auf ihrer Seite. Beim ersten Start wurde sie etwas früh gebracht und die Distanz war für unmittelbar nach der Winterpause etwas zu weit; in Iffezheim war der Boden zu fest und das Wetter alles andere als ein Stutenwetter. Irgendwann sollte es dann aber auch mal wieder klappen. Der Besitzer und ich sind uns einig, dass man sich morgen schon mehr als zuletzt erwarten darf. Dazu wird es aber, auch wenn sie morgen in einem überschaubaren Feld antritt, natürlich einer Leistungssteigerung bedürfen, um ins Geld zu galoppieren. Genau das ist auch unser Anspruch. Sie wird Marco Casamento anvertraut.

Never Caught spürte Cagnes-sur-Mer lange in den Knochen. Sein letzter Start war ein Ansatz. Er sieht jetzt besser aus denn je und verrichtet in der Arbeit alles zu meiner Zufriedenheit. Die geforderten 27 Valeur sollte er drauf haben, auch wenn einige Pferde mit guten Formen morgen nach Nancy reisen. Trotzdem will ich bescheiden bleiben, wir rechnen also "nur" mit einem Geldgewinn.


16. Juni 2019

Vorschau

Auch wenn bekannt ist, dass heutzutage bei einem operativen Eingriff eigentlich nichts mehr schief gehen sollte, muss ich doch zugeben, vor meiner Operation etwas Bammel gehabt zu haben. Nun ist entsprechend der Statistik tatsächlich alles komplikationsfrei abgelaufen und es geht jetzt wieder bergauf. Insgesamt wurde ich bisher ja von eher wenig Verletzungspech heimgesucht. Wenn ich mir da den einen oder anderen Kollegen ansehe, bin ich auf jeden Fall gut weggekommen.

Morgen reisen wir mit Sevillano und New Horizons nach dem schönen Köln. Auch wenn von beiden noch nicht viel zu sehen war, klammern wir uns ungebrochen hoffnungsvoll an den Strohhalm, dass sie endlich ihr Vermögen abrufen und eine ansprechende Leistung zeigen. Entsprechend fahren wir also auch morgen nicht gänzlich ohne Zuversicht nach Köln Weidenpesch.

Am Dienstag starten erstmals Pferde aus meinem Stall in der geschichtsträchtigen nordfranzösischen Küstenstadt Dieppe. Be A Wave lief zuletzt bei ihrem Jahresdebut sehr gut; das obwohl sie mehr oder weniger noch im Winterhaar stand. Dieses Rennen brachte sie nochmal weiter; sie sieht momentan sehr gut aus, wir hatten die Stute selten in einer derartig guten Verfassung wie aktuell. Klarerweise ist die zweite Abteilung vom Tierce Handicap immer eine Herausforderung. Auch Mojo Boy hinterließ in der Schlussarbeit einen guten Eindruck. Er tritt unglücklicherweise ebenfalls in der zweiten Abteilung an, wäre beinahe in die dritte Abteilung gerutscht. Nicht nur, dass wir dann zwei Pferde, die beide gut am Posten sind, nicht gegeneinander hätten antreten lassen müssen, die dritte Abteilung ist zudem auch noch deutlich einfacher einzustufen.

Don Vito zeigt sich seit seinem ersten Lebensstart verbessert. Leider konnte er jüngst, als er richtig gut in Schwung war und das erste Rennen noch mehr in sich hatte, ein Engagement nicht wahrnehmen. Er ist ein Hengst, der seine Kraft noch nicht ins Galoppiervermögen zu übertragen vermag. Auch das kommende Rennen wird ihm diesbezüglich weiter helfen.


08. Juni 2019

Sehnenschaden!

Allerdings keinem unserer Pferde zugestoßen, sondern dem Trainer selbst: eine an sich unspektakuläre Bewegung gebar ihm die Frucht eines kompletten Achillessehnenabrisses. Wiewohl derzeit nicht von Schmerzen begleitet, bleibt eine solche Verletzung natürlich nicht gänzlich ohne einschränkende Wirkung auf das Bewegungsvermögen. Auch das wird allerdings vorübergehen und da sich schließlich zu jeder Verletzung eine noch viel schlimmere ausdenken lässt, darf man sogar noch von Glück sprechen, dass es eben nicht tatsächlich noch schlimmer gekommen ist.

So schaut das aus.

Nun aber zur Vorschau für das Pfingstwochenende.
Mit zwei Stuten sind wir morgen Sonntag - zwar passend aber auf die Umstände bezogen natürlich nur zufällig - im schönen Kurort Aix-les-Bains zu Gast. Beide Pferde haben eine ähnliche Entwicklung, sind Spätzünder, die sich zuletzt deutlich verbessert präsentierten. Während Brunlukka erst einen Start benötigte um sich zu steigern, wusste Hallo Wien bereits bei ihrem Debut zu gefallen. Erstgenannte war zuletzt in Wissembourg über 2150m am Start. Ende Gegenüber hätte ich keinen Schilling auf sie gesetzt, Ende der Zielgeraden kam sie jedoch wie auf Rollschuhen daher und war am Schluss schnellstes Pferd. Diesmal sind wir "nur" auf 2000m unterwegs, in der Hoffnung, dass sie etwas früher weiß, weswegen sie die Reise nach Aix-les-Bains angetreten hat, aus dem letzten Rennen also einen Lerneffekt mitnahm und diesmal früher in den Rennmodus wechselt.
Hallo Wien musste sich bei ihrem ersten Start zunächst einmal umsehen, wusste gar nicht recht, worum es überhaupt geht. Erst im Laufe des Rennens kam sie in Schwung und am Schluss zu einem unblutigen vierten Platz. Auch sie profitierte von dem Rennen und wird sich morgen nochmal gesteigert zeigen.

Im nicht minder schönen Saarbrücken bringen wir drei Pferden an den Ablauf.
Den Beginn macht Nordtänzer. Er sah lange nicht gut aus und wird daher erst recht spät herausgebracht. Zum jetzigen Zeitpunkt kommt das Rennen aber genau richtig für ihn. Weicher Boden wäre kein Nachteil für uns. Da es in Saarbrücken morgen Regen geben soll, scheint ein Geldgewinn machbar. Marius blieb in Zweibrücken etwas überraschend hinter den Erwartungen. Aus dem Rennen haben wir aber gelernt. Auch für ihn wäre weicher Boden von Vorteil, die Distanz dürfte allerdings etwas weiter sein. Auch bei ihm ist ein Geldgewinn die Erwartung. Doris blieb zuletzt etwas blass. In Saarbrücken konnte sie vergangenen Sommer in mächtig guter Manier gewinnen, sie mag die Bahn also. Auch bei ihr zielen wir auf einen Geldgewinn. Ihr Saisonaufbau ist jedoch gezielt mit Blickrichtung Bad Harzburg aufgebaut, das morgige stellt somit nur ein Rennen "on the road to the Harz" dar.

Auch Wissembourg ist natürlich eine schön und ruhmreiche Stadt. Macavity macht dort den Anfang. Das Rennen ist anspruchsvoller als jenes am 1. Mai, das ihn als Zweiter hinter Kopaonik ins Ziel kommen sah. Er ist aktuell nicht so frisch wie ich ihn kenne; man kann es aber auch anders auslegen und hoffen, dass er einfach an Schlauheit gewonnen hat. Eine Platzierung ist der Anspruch. Zakynthos wird erstmals über längere Distanz geschickt. Er konnte seine guten Arbeitseindrücke bisher noch nicht umsetzen. Er gibt uns sowohl im Training als auch im Rennen durch seine kräftige, ehrgeizige Art nach dem Start immer das Gefühl, ein Meiler zu sein. Die letzten Wahrnehmungen deuten für mich darauf hin, dass er mehr Distanz benötigt. Das Um und Auf bei ihm ist, dass er sich im Rennen beruhigt und unterwegs nicht zu gängig wird, mit seinen Kräften also haushaltet.

Frohes Pfingstwochenende!


07. Juni 2019

Spät aber doch ...

... gehen → hiermit die Photos von der diesjährigen Stallpoulefeier online. Zwar ohne erkennbar zeitliche Nähe zur Veranstaltung (selbstverständlich trägt der Webmaster hierfür die Verantwortung), dafür heuer erstmals von einem richtigen Photographen, Marco Völlinger nämlich, aufgenommen.

Zu den Photos


04. Juni 2019

Ein Frühjahrs Meeting zum vergessen!

Auch die zweite Hälfte des Frühjahrs-Meeting lief alles andere als erfreulich, sämtliche meiner Starter liefen weit unter Form. Teilweise hatten sich die Bedingungen vom Zeitpunkt der Starterangabe bis zum Renntag zum Negativen hin verändert (die Hitze ließ den Boden völlig austrocknen) und die Leistungen waren mit Ansage schwach, zum anderen machten uns die Rennverläufe einen Strich durch die Rechnung und wir fanden uns im Rennen an völlig anderen Positionen als im Führring zuvorbesprochen. So reißt man in Iffezheim nix.
Am kommenden Wochenende geht es wieder weiter und unsere Pferde können beweisen, dass wir die starke Stallform aus dem Mai weiterhin zur Hand haben. In den nächsten Tagen werden wir an dieser Stelle auch unsere Meinung über den Generationenwechsel im deutschen Rennsport veröffentlichen.

Ein Bild aus besseren Tagen: Eva mit Bacchus in Zweibrücken
Photo von Peter Conzelmann

31. Mai 2019

Zwischenbericht zum Frühjahrsmeeting

Nicht wunschgemäß verliefen die ersten beiden Tage des Frühjahrsmeetings. Gestern konnte Sevillano zwar lange das Tempo diktieren, wurde dann aber von einem reiterlosen Pferd gedrückt und verpullte sich daher komplett. Aufgrund der schlechten Startposition musste Kenmor weite Wege gehen. Er war in einem überpaceten Rennen daher bereits Anfang der Zielgeraden geschlagen, hinzu kam auch noch ein Rempler vom feinsten, der zusätzlich seines dazu beitrug, dass wir im geschlagenen Feld landeten. Die Form kann so nicht stimmen; er wird schon in Kürze die Gelegenheit erhalten, diese zu korrigieren.

Die heutige Auktion verlief aus Sicht der Verkäufer enttäuschend. So auch für die von mir vorbereiteten Pferde. Aus Sicht des Trainers freue ich mich hingegen, nette Pferde mit Talent im Stall behalten zu können.

Morgen geht es wieder auf die Rennbahn. Darienne du Pre tritt in einem kopfstarken Ausgleich 3 über 1600m an. Sie agierte zuletzt unter Form, ist sicher zu mehr als dem Gezeigten in der Lage. Bei ihr muss allerdings immer vieles zusammenpassen, um ihr ein volles Auslaufen der Form zu ermöglichen. Darauf hoffen wir morgen, auch wenn wir wissen, dass Iffezheim, was gute Rennverläufe betrifft, ein schwieriges Pflaster ist. Jozef Bojko wird reiten. Soriano ist gut in Form. Seine letzten beiden Starts auf der Grasbahn (dazwischen liegt einer auf Sand) konnte er gewinnen. Über die Distanz von 1400m stellt die äußere Startbox freilich einen gravierenden Nachteil dar. Der ursprünglich für den Ritt vorgesehene Clement Lecoeuvre ist leider indisponiert, er wird durch Antoine Hamelin ersetzt.


29. Mai 2019

Saisoneröffnung in Iffezheim!

Das ist Sevillano im Training.
Das Geläuf ist eben, die Kamera schief, der Photograph nüchtern.

Am Frühjahrs-Meeting 2019 werden wir mit sechs Startern teilnehmen. Den Beginn macht morgen Sevillano. Er ist zweijährig zweimal gelaufen und machte dabei gar keine schlechte Figur. Dreijährig verlor er bei beiden Starts Eisen, was uns nachhaltig Probleme bereitete. Wir meinen, diese nun jedoch in Griff bekommen zu haben. Er trifft morgen auf ein überschauberes Feld. Die ersten drei Plätze sind vermutlich vergeben, dahinter ist alles möglich.
Spannender wird es bei dem dreijährigen Kenmor. Er lief zuletzt in Nancy in einem Classe 2 Rennen erfreulich gut, davor in Lyon gegen ähnlich starke Pferde (u.a. gegen Runnymede, einen Starter in den Iffezheimer Derby Trials, Gr.III) ebenfalls sehr gut . Nun geht es erstmals gegen die älteren Pferde und über 2200m. Die Dreijährigen tun sich erfahrungsgemäß um diese Jahreszeit noch schwer, gegen die Älteren zu reüssieren. Nicht zuletzt deswegen sind wir der einzige Dreijährige in diesem Rennen. Dennoch erhoffe ich mir eine gute Vorstellung, schließlich ist er ein gutes Pferd und steht im Vergleich zum französischen Ausgleich im deutschen deutlich günstiger.
Zum Vergleich:

GAGValeurDifferenz
Kenmor71,035,535,5
Hautot76,036,539,5
Mojo Boy69,530,539,0

Kommt er über den Weg spielt, er eine Rolle.
Am Freitag geht es mit den Breeze-up Sales weiter, auch wir sind dort mit einer handvoll interessanter Pferde vertreten.


26. Mai 2019

Vier Siege und ein Jockeytitel

Photo von Peter Benner

Mit dieser Überschrift ist der heutige Renntag dann auch schon ganz gut zusammengefasst: nachdem zunächst Hallo Wien ein passables Lebensdebut in Cluny gab und in Zweibrücken Marius mit einem fünften Platz noch knapp in die Geldränge lief, absolvierten die restlichen fünf Starter ihr Programm ebendort auf die bestmögliche Weise; lediglich Liberica musste sich, das allerdings hinter ihrem in diesem Rennen siegreichen Stallgefährten Bacchus Danon, mit einem zweiten Platz begnügen; Sisikam, Winsome Academy und als quasi Happy End Heart Storm gewannen jeweils. Schon nach ihrem zweiten Siegritt, dem auf Sisikam, erreichte Eva-Maria Geisler die magische Marke von 50 Karrieresiegen, jene Anzahl, die erforderlich ist, um sich ganz offiziell einen Jockey nennen zu dürfen.
Für beide, den Trainer und Eva-Maria, war es übrigens der erste Renntag mit vier Siegen auf einer Bahn.

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25. Mai 2019

Vorschau auf den morgigen Renntag

Mojo Boys Sieg in Maisons-Laffitte und das gute Laufen von Be A Wave sind Geschichte, morgen geht es wieder weiter, immerhin konnten wir aber den Erfolg an dem Tag etwas auskosten.

Die dreijährige Hallo Wien wird morgen in Cluny ihr Lebensdebut geben. Sie trifft auf zehn Gegner, ein Pferd wurde bereits jetzt gestrichen. Die Sri Putra-Stute konnte sich in den letzten Wochen deutlich sichtbar steigern und aus meinem dreijährigen Stutenlot etwas hervorheben. Als sie kürzlich auf Gras gegen ein Pferd aus einem Nachbarstall, welches danach in Maisons-Laffitte Dritter wurde, arbeitete, gab sie eine ausgesprochen gute Figur ab. Man darf auf ihr morgiges Laufen also gespannt sein. Don Vito muss hingegen kurzfristig passen, wird in etwa zwei Wochen aber wieder startklar sein.

Wenn man in Köln und München nichts reißt, so muss man sich anderweitig nach passenden Aufgaben umsehen. Nun reisen wir morgen also mit sechs Schützlingen nach Zweibrücken, in der Hoffnung, dort etwas erfolgreicher als am letzten Wochenende an erwähnten Orten abzuschneiden.
Marius befindet sich auf dem Weg zu einer Marke. Ein kleiner Geldgewinn ist dennoch möglich. Bacchus Danon lief zuletzt ein feines Rennen, als er in Köln nach Kampfankunft Fünfter wurde. Mit dieser Leistung spielt er morgen eine Rolle. Libericas letzte Form will ich so nicht akzeptieren, sie kommt deswegen direkt wieder an den Start. Vermag sie auch nur entfernt an ihre letztjährige Form zu erinnern, erwarte ich auch sie weit vorne. Sisikam ist leider eine große Enttäuschung. Die Arbeitsleistungen vermag sie in keinster Weise ins Rennen zu übertragen. Einen kleinen Ansatz in Mons konnte sie seitdem noch nicht untermauern. Leichter als morgen kann man es ihr aber nicht machen. Winsome Academy wurde zuletzt zu offensiv geritten. Sie sieht blendend aus. Ich erwarte sie ebenfalls weit, weit vorne. Heart Storm lief in Köln brav, mehr war es dann aber auch nicht. Er präsentierte sich auf den kleineren Bahnen zuvor besser, auch ihn erwarte ich im Endkampf.


21. Mai 2019

Erfolg für die Turffreunde

Keine Probleme mit ihrem Mojo hatten heute die Turffreunde Baden e.V. in Maisons-Laffitte. Der vierjährige Wallach, der sich seit etwa einem Monat im Besitz des Vereins befindet und heute seinen zweiten Start für diesen absolvierte, funktioniert nämlich ganz wunderbar und sicherte seinen Besitzern den ersten Sieg seit Juni 2016 (damals durch Vinea Valentine). Das über 1200m auf der sehr breiten Geraden gelaufene und mit insgesamt €20.000,- dotierte Rennen teilte sich gleich nach dem Start in eine kleine an den rechten Rails orientierte Gruppe mit drei Pferden und den andererseits gehenden Rest des großen Feldes, an dessen Spitze schon frühzeitig der von Clement Lecoeuvre gesteuerte Mojo Boy zu finden war. Die große laterale Distanz zwischen diesen beiden Sektionen sowie der im Vergleich dazu sehr geringe longtudinale Abstand bei Überqueren der Linie machten zur Feststellung des Siegers zunächst einen Blick auf das Zielphoto notwendig; auf diesem konnte das kundige Auge der Zielrichter dann einen knappen aber insgesamt doch recht mühelosen Sieg unseres Schützlinges feststellen.

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12. Mai 2019

Enttäuschendes Abschneiden in Bratislava

Unsere beiden "Slowaken" Kopaonik und Macavity blieben heute leider hinter den in sie gesetzen Erwartungen zurück. Kopaonik ging zunächst vorne mit, war dann aber schon Ende des Schlussbodens abrupt geschlagen. Er wurde angaloppiert, zudem kam er mit dem weichen Geläuf nicht zurecht. Macavity hingegen hing dem Reiter permanent auf eine Seite, er hatte scheinbar so seine Probleme mit dem Rechtskurs.


11. Mai 2019

Slowakische 2000 Guineas!

Und wir sind dabei. Wie bereits früh im Jahr geplant, reisen wir mit Kopaonik und Macavity nach Bratislava zu den 2000 Guineas! Kopaonik konnte sein Talent bereits zweijährig in der Arbeit unter Beweis stellen, nur Wachstumsprobleme verhinderten damals sein Lebensdebut. Auch dreijährig konnte er mich in der Arbeit mehrfach überzeugen. Sein Debut Mitte April in Chantilly ging ordentlich in die Hose, das Rennen besitzt keinerlei Aussagekraft. Diese Form konnte der Tertullian-Hengst in Wissembourg direkt korrigieren indem er bekanntlich sehr leicht Start-Ziel gewann.

Kopaonik mit Christopher Booth
Macavity kam bereits zweijährig an den Ablauf, wusste bei seinem Lebensdebut sehr gut zu gefallen. Er scheiterte nur an einem chaotischen, orientierungslosen Ritt. Danach kam er mit Husten von Divonne-les-Bains nach Hause, sonst wäre noch ein weiterer Start auf dem Programm gestanden. Auch er gefiel mir bereits früh im Jahr in der Arbeit. Da der Renntag in Moulins aufgrund eines Influenza-Falles ausfiel, mussten wir uns bis 1. Mai gedulden, um ihn erneut auf der Rennbahn zu sehen.
Kopaonik wird vom "Frankie Dettori des Balkans", Djorjde Perovic, geritten. Er ist Champion in Südkorea, ein Standort, an dem sich inzwischen einige in Deutschland bekannte Reiter niedergelassen haben. Aktuell ist er wieder in Italien aktiv, wo er sich schon vor Jahren einen sehr guten Ruf erarbeitete. Djordje ist wie der Züchter und Besitzer von Kopaonik serbischer Herkunft. Die zwei arbeiten seit beinahe zwei Jahrzehnten erfolgreich zusammen und gewannen in der Zeit einige schöne Rennen. Auch für uns konnte er in den Junior Farm-Farben unter anderem mit Sionpas und Diabolito gewinnen.
Bertrand Flandrin ist der Steuermann von Macavity. Er ist mir seit seiner Zeit in Iffezheim bekannt. Er hat inzwischen Listen- und Grupperennen in Deutschland, unter anderem auch in Iffezheim gewonnen. Er ist ein junger, hungriger Reiter, der sich auch auf kleineren Bahnen zurecht findet.

Für beide Pferde wäre mir eine etwas längere Pause zwischen den Rennen lieber gewesen. Macavity musste Kopaonik zuletzt den Vortritt lassen. Die weitere Distanz kommt ihm meiner Ansicht nach aber entgegen. Während Kopaonik bereits einen Start im Bauch hatte, war es für Macavity das Jahresdebut, es ist zu erwarten, dass es zwischen meinen beiden Kandidaten sehr knapp wird. Tagesverfassung und Rennverlauf werden eine große Rolle spielen.

Macavity mit Anja Allgöwer
Als Favorit muss wohl Arcturus gelten. Der Hengst war zweijährig bei Joseph OŽBrien in Irland im Training und konnte bereits zwei Rennen, unter anderem in Leopardstown gewinnen. Er wurde über den Winter für eine sechsstellige Summe in die Slowakei verkauft. Co-Favorit wird Ryony werden. Ryony konnte Acturus bei deren Jahresdebut vor drei Wochen, der Generalprobe für die 2000 Guineas, knapp bezwingen. Military Respect ein weiterer Siegkandidat, ist mir bereits aus den Reclamers in Frankreich gut bekannt. Er wurde mit 35,5 Valeur eingestuft.
Die Betreuung des Rennvereins in Bratislava war bisher sehr gut und professionell. Mit dem slowakischen Rennmagazin wurde ein ausführliches Interview gemacht. Die Vorfreude auf das Rennen ist von unserer Seite groß. Auf der Seite → Zavodisko.sk sind viele informative Dinge zu lesen. Ein darauf befindlichen Link führt zu → Metoo.sk, eine Seite, auf der das Rennen live zu beobachten sein wird.

Am Montag gibt dann mit Zakynthos eine weiterer hoffnungsvoller dreijähriger Wallach aus meinem Quartier sein Jahresdebut. Der über den Winter gelegte Zakynthos wird in Chatillon-sur-Chalaronne über 1600m heraus gebracht. Seine letzte Grasarbeit war sehr aufschlussreich. Wir meinen inzwischen, dass er sich auf Distanzen ab 1800m am besten aufgehoben findet, wollen ihn aber jetzt herausbringen. In der Arbeit befand er sich im Bereich meiner bereits bewährten Pferde Aerion, Kopaonik und Macavity. Mit Montbray läuft ein Pferd mit, das sich mit uns zumindest auf Augenhöhe zu befinden scheint.
An selben Ort läuft Virginias Prinzess, die mich zuletzt etwas enttäuschte, diesmal aber Möglichkeit erhält, die letzte Form richtig zu stellen.
In Strasbourg läuft New Horizons im Ausgleich über 1400m. Sie hat zuletzt erstmals in ihrer Laufbahn Geld nach Hause gebracht und sich angekündigt. Diesmal trift sie es wieder schwerer, das heißt, sie wird sich steigern müssen, soviel erwarten wir aber auch von ihr. Maxim Pecheur wird sie reiten.


05. Mai 2019

Talentprobe in Nancy

Einen starken Auftritt legte heute Kenmor mit seinem zweiten Platz in einem gut besetzten Classe 2-Rennen hin. Schon direkt nach dem Start setzte sich der Stall Cometica AG-Schützling an zweite Stelle, ging im Schlussbogen zum Angriff über und kam schließlich hinter Galibawa aber noch vor der bereits in Longchamp auf Gruppeniveau aktiv gewesenen Favoritin High Ball ins Ziel.


01. Mai 2019

300!

Kopaonik 300!
Photo von Alfred Eyermann

Dem traurigen weil nach wie vor aktuellen Kapitel der des Trainers Siege-Zählung auf Seiten von German Racing wurde hier schon ausreichend Platz eingeräumt, es braucht in dieser Stunde der Freude also keiner weiteren nach dieser Seite gewandten Aufmerksamkeit. Heute war es nach korrekt angestellter Addition jedenfalls endlich soweit: schon im ersten Rennen des Wissembourger Renntages machte der Stall Junior Farm-Schützling Kopaonik, von Fabian Xaver Weißmeier kundig geritten, mit einem Start-Ziel-Sieg die ersten 300 komplett. Damit dieser Jubiläumssieg zugleich ein besonderer wird, lenkte Eva-Maria eineinhalb Längen dahinter den Hernsteiner Macavity zum Doppelsieg über die Linie.

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Photo von Klaus Eulenberger

Vorschau auf Chantilly

Vor einer Herkulesaufgabe und seinem bisher anspruchvollsten Rennen steht Hautot. Er zeigte bei seinem letzten Start auf ähnlicher Ebene, dass er in diese Klasse hineinwachsen kann. 1400m liegen ihm sogar noch besser als die zuletzt gelaufene Meile. Er hat in den letzten Wochen aufgepackt, sieht prima aus und fühlt sich mächtig wohl. Wir gehen daher von einem guten Laufen aus.


30. April 2019

Rückblick und Vorschau

Vom letzten Wochenende gibt es außer dem Laufen von Marius nichts Positives zu berichten. Zahlreiche Sportler und auch Trainer sind abergläubisch und leider stelle ich diesbezüglich keine Ausnahme dar. In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, dass jedesmal, wenn ich für unsere Homepage eine Vorschau verfasst habe, zwingend ein erfolgloser Renntag folgt. Sorianos Sieg zuletzt widerlegt eine diesbezügliche Kausalität jedoch und somit wage ich es, auch für den morgigen, mir wichtigen Tag eine Vorschau zu schreiben. Sollten sich meine Texte allerdings auch weiterhin als böses Omen erweisen und Soriano nur eine die Regel bestätigende Ausnahme gewesen sein, wäre eventuell in Erwägung zu ziehen, diese Webseite vom Netz zu nehmen um dadurch dann eben hoffentlich die Anzahl der Siege entscheidend zu erhöhen. Als Ersatzinformationsservice könnten wir ja stattdessen einmal im Monat handkopierte Zettel mit den wichtigsten Neuigkeiten verschicken. Obgleich eine solche Alternative zwar zweifellos auch ihren Charme besäße, sähe ich es allerdings lieber, würde sich diese Strategie durch ein erfolgreiches Abschneiden unserer morgigen Starter nicht weiter empfehlen.

Darienne du Pre

In München treten wir am Maifeiertag mit einem Pferd an, in Wissembourg mit sieben. Noch vor zwei, drei Jahren war das Verhältnis genau umgekehrt, man sieht also, dass auch wir langsam dem deutschen Rennsport den Rücken kehren, was mich traurig stimmt. Letztlich müssen wir jedoch wirtschaftlich denken und da spricht momentan nunmal alles für Frankreich und sei es dort selbst die tiefste Provinzbahn.

Darienne du Pre vertritt unseren Stall in der Isarmetropole. Sie kann deutlich mehr, als sie letztes Jahr zu zeigen beliebte. Ich erwähnte bereits des öfteren, dass sie der Pechvogel der vergangenen Saison in unserem Rennstall war. Wir konnten für morgen ihren letzten Siegreiter Adrie de Vries engagieren. Sie befindet sich zwar noch nicht "on top" aber bereits gut gearbeitet. Ein Geldgewinn sieht für mich machbar aus.

Macavity

In Wissembourg geht es gleich mit den Dreijährigen richtig zur Sache. Kopaonik (Fabian Xaver Weißmeier) und Macavity (Eva-Maria) machen den Anfang. Ich habe auf beide Pferde richtig Mumm. Kopaonik könnte sich über die gefragte Distanz von 1350m als das stärkere Pferd erweisen. Er war zuletzt in Chantilly weit unter Wert geschlagen, das Rennen brachte ihn allerdings weiter. Macavity bestreitet seinen ersten Jahresstart, was sicher kein Vorteil ist. Auch er wusste in der Arbeit sehr gut zu gefallen und hat ausreichend Trainingseinheiten absolviert, um direkt eine Rolle zu spielen. Beide verfügen derzeit noch über eine Option, danach in den slowakischen 2000 Guineas zu laufen.
New Horizons (Eva-Maria) stellt uns vor ein Rätsel: sie sieht prächtig aus und ist ein glückliches Pferd; weder sind wir uns bei ihr jedoch über Distanz, noch über Taktik im Klaren. Wir erhoffen uns darum morgen im Rennen weitere Aufschlüsse.

Don Vito
Don Vito (Fabian Xaver) war unsere Derby-Hoffnung. Zur großen Enttäuschung aller Beteiligten mussten wir ihn für dieses Rennen streichen. Inzwischen sieht er aus und benimmt sich wie eine Bombe, auch wenn er das in der Arbeit noch nicht so recht umsetzen konnte. Im Training ist ihm nun nichts weiter beizubringen, alles weitere muss er morgen im Rennen kennen lernen. Meine Vermutung ist, dass er diese Erfahrung noch machen muss.
Never Caught (Eva-Maria) und Prime Project (Fabian Xaver) haben bei ihren letzten Auftritten sehr enttäuscht. Nur in der Arbeit konnte vor allem Never Caught mächtig überzeugen. Er sieht blendend aus. Wir fahren in der Distanz deutlich zurück. Bei ihm sollte der Boden nicht zu weich sein, er bevorzugt nämlich gutes Geläuf. Für Prime Project gestalteten sich die Rennen zuletzt einfach zu langsam, er bevorzugt flüssig gelaufene Rennverläufe. Sein Fell sieht noch nicht so aus wie ich es gerne hätte. Er wird sich im Laufe der nächsten Wochen sicherlich noch deutlich steigern.
Virginias Princess (Eva-Maria) wurde zuletzt auf zu weichem Geläuf zu offensiv vorgetragen. Außerdem war dieses Antreten noch nötig, durch gelaufene Rennen kommt sie schließlich am weitesten voran. Wir erhoffen uns bei ihr einen Geldrang.


26. April 2019

Vorschau aufs anstehende Rennwochenende

Morgen kommt Mojo Boy als erster Starter der Turffreunde Baden e.V. seit Oktober an den Ablauf. Er lief zuletzt in Maisons-Laffitte über 1100m auf schneller Bahn besser als es das Resultat vermuten lässt, nicht zuletzt da er sich am Start etwas verspätete und ihm die Distanz auf dem schnellen Boden zu kurz wurde. Ich bin diesmal selbst neugierig, wie er auf weicher Bahn über 1350m klar kommt. Aus meiner Sicht ist es wohl sogar die Idealdistanz. Der aktuell führende der französischen Jockeystatistik Maxime Guyon wird reiten. Wir probieren es diesmal mit Seitenblendern und lassen die Scheuklappen weg, ich erwarte mir dadurch einen weniger pullenden Mojo Boy, sollte das Rennen wenig Tempo haben. Etwas überrascht bin ich darüber, dass wir von der französischen Fachpresse zu den Außenseitern gezählt werden.

Am Sonntag reisen wir dann mit Winsome Academy und Marius nach Mannheim. Marius soll erstmal wieder ins Renngeschehen finden, wir gehen also völlig erwartungsfrei an die Sache. Sein Saisonhöhepunkt soll im Sommer liegen. Winsome Academy sieht blendend aus und fühlt sich sichtlich wohl. Sie kennt Mannheim, das Rennen sieht zudem übersichtlich aus, sie kann also hoffentlich um den Sieg mitreden. Beide Pferde werden von Eva geritten.
Daneben sind wir am Sonntag noch mit zwei Stuten in Chatillon am Start. Brunlukka konnte sich in den letzten Wochen deutlich verbessern. Sie ist eine kleine, hippelige Stute, die immer zwei Anläufe braucht um eine Sache zu verstehen und zu erlernen; so könnte es auch am Sonntag im Rennen sein. Sasbachwalden hat ihren ersten Start hingegen schon hinter sich. Sie enttäuschte auch in diesem Jahr in der Arbeit nicht, selbst wenn man keine "Wunderdinge" von ihr erwarten darf. Bei beiden Stuten wäre ich mit einem Ansatz schon zufrieden.


22. April 2019

Sieg in Saarbrücken

Ähnlich letztem Jahr eröffnet Soriano auch heuer seine Saison mit einem tollen Ergebnis. Im zehnten und letzten Rennen des heutigen Tages in Saarbrücken wusste sich der Hernsteiner mit einem Start-Ziel-Sieg gegen seine sieben Konkurrenten durchzusetzen. Von Fabian Xaver Weißmeier schon nach dem Start energisch an die Spitze geführt, war der Vorsprung nach Verlassen des ersten, des sogenannten "französischen Bogens" auf drei Längen ausgebaut. Bis Erreichen und Ende des zweiten vom Feld zwischenzeitlich zwar wieder gestellt, konnte er die auf der kurzen Zielgeraden durch die Konkurrenz vorgetragenen Angriffe problemlos abwehren und den insgesamt 299ten Sieg des Trainer mit einer sicheren Länge Vorsprung über die Ziellinie bringen.


21. April 2019

Frohe Ostern!

Am Ostermontag sind wir mit Startern in Saarbrücken und Paray-le-Monial vertreten.
Den Beginn macht Sisikam (Eva-Maria), die den Start noch benötigen wird, sich in der Arbeit im Vergleich zum vergangenen Jahr aber schon jetzt verbessert zeigt. Sie ist in der täglichen Arbeit deutlich ruhiger und geduldiger geworden. Sie sieht bereits gut aus, ein Platz in den Geldrängen ist die Erwartung. Liberica (Eva-Maria) konnte ihren letzten Start im vergangenen Jahr gewinnen und eine Serie von Platzgeldern somit positiv beenden. Wir erwarten noch eine weitere Steigerung, morgen sollte ein Platzgeld drinnen sein. Heart Storm wurde bei seinem ersten Jahresstart bewusst passiv vorgetragen. Er benötigte diesen Start und hat ihn gut weggesteckt. Dennoch sehe ich noch keine Siegchance, ein Platzgeld stellt aber auch für ihn die Anforderung dar. Soriano (Fabian-Xaver Weißmeier) bevorzugt eigentlich Rechtskurse und Bahnen mit Linien, er ist aber startklar und soll nun laufen; in Ermangelung an Alternativen bleibt uns nur Saarbrücken. Kommt er gut um den ersten Bogen, hat besitzt er reelle Chancen.

Da uns A Sunday Dream zuletzt an der Startstelle mehrfach ärgerte, probieren wir es diesmal auf einer Bahn ohne Startmaschine. Es kommen in diesem Rennen zwar nur sechs Starter an den Ablauf, 2/3 des Feldes sind jedoch mehr als ordentliche Rennpferde. Gelingt ihrer Reiterin, Megane Peslier, der Tochter von Olivier Peslier ein ordentlicher Ritt, ist alles drin, ein Platzgeld jedoch die Mindestanforderung.


17. April 2019

Präsentation von Mojo Boy

Vorgestern ließen die Turffreunde Baden e. V. anlässlich der Präsentation des neuen Vereinspferdes Mojo Boy den Frühlingstag in unserem Stall ausklingen. Bei Getränken und Salzgebäck wurde der 4jährige Wallach den zahlreichen Besuchern vorgestellt und zeigte sich dabei von seiner besten Seite. Der restliche Abend wurde mit dem Führen von Fachgesprächen zugebracht. Es freut uns, dass so viele Vereinsmitgleider den Anlass für eine Stallvisite nutzten. Nun bleibt uns, dem Verein Hals und Bein zu wünschen und gemeinsam für den Erfolg zu arbeiten. Läuft alles nach Plan, wird Mojo Boy am 27. April in Lyon erstemals die gelb-roten Farben der Turffreunde Baden e. V. tragen.

Abschied aus dem Rennstall!

Vor der Abreise

Wie bereits berichtet, beendete Porsenna am 4. April in Saint-Cloud seine Rennkarriere. Heute verließ er den Rennstall und wurde von uns begleitet an seine neue Wirkungsstätte, Gestüt Hoheneichen, gebracht. Porsenna begann seine Rennlaufbahn im Juni des Zweijährigenalters; bei sieben Starts war er dreimal siegreich. Seinen ersten Listensieg verbuchte er ein Jahr später im Juni Dreijährig. Gruppeplatzierungen folgten (Gruppe 2 Dritter, Gruppe 3 Zweiter). Der Höhepunkt seiner Karriere war der Gruppe 2-Sieg im November 2014 in Rom im Premio Ribot über 1600m. Weitere Gruppeplatzierungen folgten. Für uns siegte er einmal und lief, den Start in St. Moritz auf Schnee ausgenommen, stets in die Geldränge. Besitzer- und quartierübergreifend kam Porsenna insgesamt auf 16 gewonnene Rennen und eine Gesamtgewinnsumme von rund €350 000,-.
Natürlich ist es mit ein wenig Wehmut verbunden, ein so treues Pferd aus dem Stall gehen zu lassen, das persönliche Interesse hat jedoch hinter jenes des Pferdewohls zurückzutreten. Die Entscheidung zum Karriereende wurde also im Sinne des Pferdes getroffen.

Wir wünschen ihm ein schönes Pferdeleben auf den Weiden der Schwäbischen Alb.

In seiner neuen Heimat

Nachbetrachtung zum letzten Rennwochenende

Kopaonik kam zwar gut aus der Box, wurde dann jedoch durch ein vor ihm ausbrechendes Pferd im wahrsten Sinne des Wortes aus der Bahn geworfen. Nur mit viel Aufwand konnte er anschließend eine Position im Mittelfeld einnehmen. Auf der Zielgeraden musste er dem aufwendigen Rennverlauf jedoch Tribut zollen und klein bei geben; er wurde vom Reiter früh in Ruhe gelassen.
Aerion wusste bei seinem dritten Platz zu gefallen, ließ sich den zwischenzeitlichen Trainingsausfall kaum anmerken. Mit besserer Startposition wäre wohl noch mehr drinnen gewesen.


11. April 2019

Vorschau

Dieses Angebot mussten wir leider ablehnen: Don Vito wurde aus dem Derby gestrichen. Aufgrund seiner Arbeitsleistungen bin ich der Meinung, dass Don Vito, vormals unsere diesjährige Derby-Hoffnung, leider doch keine solche ist, also nicht die für eine Teilnahme am Deutschen Derby nötige Qualität mitbringt. Auch wenn diese Erkenntnis nicht schön ist, muss man sie akzeptieren und nun die geeigneten Rennen für das Pferd suchen. Er steht immer noch stark in der Entwicklung und macht Fortschritte. Vermutlich fangen wir am 1. Mai in Wissembourg mit ihm an.

Mit viel Spannung und gleichermaßen auch Vorfreude blicke ich aufs kommende Wochenende. Da beginnen nämlich für die ersten dreijährigen Hengste aus unserem Stall die Saison. Kopaonik startet in einem Debutanten-Rennen über 1400m in Chantilly. Unglücklich bin ich über die zugeloste äußerste Startbox 11; gerade auf dieser Distanz stellt sie einen schwerwiegenden Nachteil dar. Am Sonntag beginnt dann auch für Aerion die Saison. Er wird in Strasbourg über 1400m aufgeboten. Leider warf uns ein kurzer zwischenzeitlicher Trainingsstopp in der Vorbereitung etwas zurück.
Bereits heute wusste sich Kenmor in einem stark besetzten Classe 2 Rennen in Lyon gut zu verkaufen. Er schnappte sich das letzte Geld und war dabei nur Kopflänge von einer besseren Platzierung entfernt.

Nächsten Dienstag geht es mit Hautot in Chantilly weiter.

Aerion

07. April 2019

Gelungener "Tag der Rennställe"

Unsere Besucher gewannen (hoffentlich) einen repräsentativen Einblick in den täglichen Betrieb eines Trainingsquartieres, konnten sich über die Arbeit, Fütterung und Betreuung der Rennpferde informieren, außerdem unserem Hufschmied Norbert Huber beim Beschlagen über die Schulter schauen. Als kleiner Wermutstropfen erwies sich allerdings der dichte Nebel, der das Beobachten der Pferde auf der Bahn unmöglich machte. Ein großer Dank geht natürlich an das Team von German Racing Next Generation (Jens Böhm u.a.), die einen top Job machten und nicht nur ein gemütliches Zelt bereitstellten, sondern auch mit informativen Gesprächen zu glänzen wussten. Bleibt auch nur ein einziger der heutigen Besucher dem Rennsport auch weiterhin verbunden, hat sich dieser Tag aus meiner Sicht schon gelohnt.

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05. April 2019

Ein neuer vierbeiniger Turffreund!

Seit Anfang des Jahres suchten wir, die Turffreunde und ich, sehr intensiv nach einem neuen Pferd. Wir haben uns im In- und Ausland unzählige Pferde angesehen und studiert, teilweise auch Gebote abgegeben, waren aber nie erfolgreich. Fündig wurden die Turffreunde schlussendlich im eigenen Stall: Mojo Boy ist der siebente vierbeinige Turffreund!
Der Flieger lief Anfang der Woche noch in Maisons-Laffitte ein gutes Rennen in den Farben des Rennstall Syndikat No.1 und wurde dabei Sechster in der 2 Abteilung Tierce über 1100m. Er bewies damit, dass er auch im Ausgleich klar kommt, was wohl als Argument für das Pferd spricht. Für einen Flieger besitzt er außerdem was die Distanzen betrifft, eine recht große Bandbreite. Sein nächster Start ist Ende April in Lyon geplant.

Morgen findet in ganz Deutschland der "Tag der Rennställe" statt, eine Veranstaltung, die in etwa einem Tag der offenen Tür entspricht. Wie bereits im April 2016 beteiligen wir uns auch dieses Jahr wieder daran. Die erste Gruppe wird bereits um 8 Uhr erwartet. Unterstützt werden wir freundlicherweise von German Racing Next Generation worüber ich mich sehr freue. Es wird ein Stand, an dem es Kaffee und Brötchen gibt, aufgebaut. Ich hoffe, es werden alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen und einen inspirierenden Einblick in den Rennsport erhalten.

Was den aktiven Sport betrifft, fahren wir mit Never Caught (Eva) und Prime Project nach Nancy. Never Caught tritt mit Chancen an. Prime Project, vom Heimkehrer aus Japan Filip Minarik geritten, soll morgen zeigen, ob er über die Extremdistanz kommt. Virginias Princess läuft Sonntag in Strasbourg, Vinzenz Schiergen wird dabei im Sattel sitzen. Dieser Start ist vor allem im Hinblick auf die kommenden Rennen wichtig.


04. April 2019

Formidabler Abschied von der Rennbühne

Mit einem starken, in einem dritten Platz resultierenden Auftritt in Saint-Cloud hinterlässt uns Porsenna einen würdigen letzten Eindruck von seinen Qualitäten als Rennpferd. Nach dem Start reihte sich der neunjährige Hengst, geritten von Eddy Hardouin, zunächst Ende des Feldes ein. Bei jenes Auffächern mit Einbiegen in die Zielgerade tat sich die erforderliche Lücke zwar nicht gleich augenscheinlich auf, der Stall Herb-Schützling fand sie mit ein wenig Geduld dennoch und stieß durch dieselbe dann in beherzter Manier, um schließlich als Dritter hinter Beama und Afsane einzukommen.


03. April 2019

Sein endgültig letzter Start

Alles, auch jede Karriere, kommt einmal an ein Ende die von unserem Porsenna macht da keine Ausnahme. Auch wenn wir ihn leider nicht ganz so lange wie etwa einen Sanjii Danon bei uns im Stall haben durften, lernten wir ihn als tolles Pferd kennen und wir sind dankbar, dass wir ihn trainieren durften. Er wird morgen Abschied von der aktiven Rennkarriere nehmen. In diesen Stunden reist er nach Paris um morgen in Saint-Cloud noch ein letztes Mal sein Bestes zu geben. Die Karriere nach der Karriere führt ihn auf die Schwäbische Alb aufs Gestüt Hoheneichen, wo er in Zukunft seinen Pflichten als Deckhengst nachkommen darf. Sein aktuelle Besitzergemeinschaft hat sich entschlossen, dem aufstrebenden Gestüt den Hengst zu Verfügung zu stellen. Eine genaue Aufstellung seiner Siege und Erfolge werden wir in Kürze online stellen. Für morgen drücken wir ihm nocheinmal ganz fest die Daumen. Die oberste Priorität wird dabei sein, gesund nach Hause zu kommen; wenn er sich zusätzlich noch mit einem guten Abschneiden verabschiedet, wäre das natürlich eine besonders große Freude.

Kurzer Rückblick auf die Poule

Die 9. Rennstall Geisler Stallpoule liegt nun schon wieder einige Tage hinter uns, diese Nachbetrachtung folgt also mit etwas Verspätung.
Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren konnten unsere Besitzer das Training der Pferde dieses Jahr an einem traumhaft schönen Frühlingstag genießen. Dabei kamen alle auf ihre Kosten.
Die Stallpoule war besser besucht denn je. Sowohl die Küche als auch das Service der Rennbahn-Kantine bekamen durchwegs gute Kritiken. Die fiktive Versteigerung der Pferde lief nicht so erhitzt wie frühere, die siegreichen Gebote lagen daher im Schnitt unter denen der letzten Jahre. Die angeregten Rennsport-Gespräche wurden heuer nicht bis tief in die Nacht geführt, was zum einen der Zeitumstellung und nicht zuletzt dem Renntag am Sonntag in Mannheim geschuldet war. Als Gastgeber empfanden wir den Abend als sehr gelungen, bedanken uns auf diesem Wege nocheinmal bei allen Gästen für ihr Kommen und hoffen, dass der Abend von unseren Gästen als ebenso erfreulich wie von uns erfahren wurde.


29. März 2019

Der Poulenachtragskatalog 2019 ...

... ist da und der Richard Strauss-Bezug waltet stark, wenn auch nur sehr indirekt in diesen Nachträgen: hinzugekommen sind nämlich Arineo (Lot-Nr. 14a) sowie Rosengold (Lot-Nr. 24a).

Zum Download


25. März 2019

Ohne Probleme zum Sieg in Chatillon

Für den ersten Sieg des noch relativ jungen Rennstall Syndikat Nr. 1, den zweiten Saisonsieg unseres Quartieres und den 298 in des Trainers Karriere sorgte heute Making Trouble in Chatillon-sur-Chalaronne. Der siebenjährige Wallach mit Cyrille Stefan im Sattel übernahm schon im vorletzten Bogen die Führung und sah sich danach nur mehr von dem zur Ziellinie hin mit großen Sätzen nacheilenden Lindsar, dies aber letztlich um einen Deut zu spät, gefährdet.
Prime Project kam zwei Rennen später unter dem selben Reiter als Siebenter ein, lief dabei aber besser, als es das Ergebnis vermuten lässt.

Zum Artikel auf → GaloppOnline
Zum Rennfilm auf → Les Course Hippiques


21. März 2019

Neuzugang

Vor etwa einer Woche konnte der bzw. das Rennstall Syndikat Nr. 1 seinem Bestand einen Neuzugang hinzufügen; aus einem Reclamer in Le Croise Laroche wurde der vierjährige Flieger Mojo Boy, der vergangenen November an eben der Stätte seines nunmehrigen Besitzerwechsels Zweiter zu Be A Wave wurde und uns also kein gänzlich Unbekannter ist, erworben. Sein erster Start für unser Quartier ist bereits für den 2. April in Maisons-Laffitte geplant.


18. März 2019

Der Poulekatalog 2019 ...

... ist da!

Zum Download


16. März 2019

Zahlenspiele und eine Vorschau

Eine kleine aber nicht ganz unbedeutende Unstimmigkeit wollte uns die letzten Monate nicht aus dem Sinn: während unser Zähler für Gesamtkarriereanzahl an Siegen schon 297 angibt, sind es auf Seiten German Racings erst 296. Eine unbedeutende Kleinigkeit, könnte man meinen, aber mitnichten! Unser Stall wird in hoffentlich naher Zukunft das Jubiläum des Trainers 300ten Karrieresieges feiern dürfen und wie sähe es aus, wenn bei uns die Champagnerkorken knallen, dass sie noch bis nach meinetwegen Buxtehude in Deckung gehen, das offizielle Organ des deutschen Galopprennsportes zu diesem Zeitpunkt aber erst eine Bescheinigung für 299 Siege ausstellt? Nicht so gut. Irgendjemand muss sich was diese Zahl betrifft also im Irrtum befinden und diesem nachzugehen fanden in den letzten Wochen zwischen Iffezheim und Gießhübl (dem Sitz der Verwaltung dieser Seite) ausgedehnte Konferenzen, Revisionen und so weiter statt und heute Nachmittag zeitigte dieser Aufwand endlich auch ein Ergebnis: 2017 konnten wir mit Tricky in Strasbourg, Berlin Calling jeweils in Moulins und Strasbourg, Be A Wave in der Wiener Freudenau, A Sunday Dream in Maisons-Laffitte sowie je einmal mit Bacchus und Alta Monte in Mons gewinnen (sämtliche Siege finden sich auch bei German Racing dokumentiert) und nach unserer Zählung ergibt das für diese Saison insgesamt sechs sieben Siege im Ausland. Niemand blickt an dieser Stelle besserwisserisch nach Köln und weil sich außerdem Rechthaber keiner besonderen Beliebtheit erfreuen, haben wir uns ganz einfach nicht geirrt und die Kölner Zählung sowieso nie ernst genommen, jedenfalls zu keinem Zeitpunkt einen Skandal oder auch nur einen Missstand nicht geringen Ausmaßes genannt. So sind wir nämlich nicht.

Morgen gehts also einer hartnäckigen Sorge ledig weiter. Auch wenn wir bereits früh im Januar unsere ersten Starter hatten und im Februar fleißig weiter liefen, fühlt sich der morgige Start in Paray-Le-Monial dennoch wie der eigentliche Saisonbeginn an. Hans Hülsenbeck erwarb die bombig gezogene New Horizons (von Soldier Hollow aus der Isioma, einer 86,5kg Stute von Shamardal) vergangenen Herbst über Umwege von Mario Hofer. Die vierjährige Stute ist erst seit kurzem bei mir im Stall, erfahrungsgemäß bringt Hans seine Pferde jedoch stets in einem guten Zustand und konditionell weit fortgeschritten zu mir ins Trainingsquartier. Außerdem habe ich bei ihr das Gefühl, dass sie schnell zur Hand ist und man schnell zuviel mit ihr gemacht hat, deswegen wage ich den morgigen Start. Was dabei rauskommt, wissen wir dann morgen Nachmittag. Die oberen vier Pferde halte ich für reelle Mitkonkurrenten, die unteren vier sollte in Griff zu bekommen sein. Ich werden den Start mit großer Spannung aus Haueneberstein verfolgen.
Am Montag tritt Porsenna in Compiegne an. Der 18. März hätte eigentlich sein Abschied von der Rennbahn werden sollen, wenn alles planmäßig verläuft, wird es nun doch erst der 4. April sein, an dem er seine Pflichten als Deckhengst aufnimmt. Die Aufgabe sieht auf den ersten Blick gut ausgewählt aus, es darf aber nicht vergessen werden, dass der Hengst nun auch langsam in ein fortgeschrittenes Alter rückt und diesen Umstand auch jeden Morgen spürt. Vor einem Jahr spielte er mit einem Teil des Feldes Katz und Maus, mal sehen, wie sie Sache nun ausgeht. Er sieht jedenfalls prächtig aus und fährt in einem Top-Zustand nach Frankreich. Nach kleineren Pause lief er meistens richtig gut.


15. März 2019

Stallparade

In der heute erscheinenden Sport-Welt findet sich auf den Seiten 18-21 die unserem Quartier gewidmete Stallparade.


24. Februar 2019

Erster Saisonsieg

So eng liegen Frust und Freude oft beieinander: nachdem die jüngsten Gastspiele in unserem Nachbarland wenig geeignet waren, die Laune und vor allem Lust auf die neue Saison zu stimulieren, musste diesem Makel heute eben Bacchus Danon in Neuss abhelfen. Von Reiterin Eva-Maria Geisler nach dem Start zunächst noch auf den hinteren Plätzen versteckt, machte der mit einer Quote von 269:10 nicht eben als Favorit ins Rennen gegangene Schützling von Hans Hülsenbeck in der Folge sukzessive Boden gut. Eingangs der Zielgeraden zeigte sich "der alte Raufer" (O-Ton Bahnsprecher) dann keineswegs zimperlich als es galt, die eigene Spur zu behaupten; die verbleibende Strecke reichte dann aus, um die Konkurrenz zu stellen und dem Feld auf fünf Längen zum leichten Sieg zu enteilen.


15. Februar 2019

Drei oder vier Starter in Cagnes-sur-Mer

Morgen werden nach aktuellem Stand der Dinge vier meiner Pferde an den Ablauf kommen. Unsicher ist bloß der Start von Kenmor. Wir beraten in diesen Stunden über sein morgiges Antreten; alternativ steht eines kommende Woche im Raum. Er hat sich mittlerweile jedenfalls gut eingelebt, ist zwar ein rotzfreches Baby aber durch und durch sympathisch. Vermutlich hätten weder die Besitzer noch ich das Pferde gekauft, wäre einer von uns in Chantilly vorort gewesen. Er ist ein sehr leichter Typ, wenig Kaliber mit einem mittelgroßen Rahmen, keiner, der einem im Führring direkt ins Auge sticht. Umso länger ich ihn jedoch betrachte, desto besser gefällt er mir. Er bewegt sich richtig toll und als spät geborenes Pferd sehe ich in ihm ein steigerungsfähiges Pferd. Vielleicht war es also gut, dass keiner von uns in Chantilly war. Sollte er morgen laufen, tritt er mit reellen Chancen an.
Schon im ersten Rennen kommen die Oldies Porsenna und Making Trouble zum Einsatz. Porsenna hatte bei seinen bisherigen Auftritten zwar gute Reiter im Sattel, wurde jedoch jeweils schlecht geritten, andernfalls er wohl schon für einen Sieg in Frage gekommen wäre. Diesesmal ist es aus meiner Sicht leider das schwerste Rennen. Christophe Soumillon wurde verpflichtet. Er kennt das Pferd bereits sehr gut, hat er doch schon einige Schlachten mit ihm geschlagen.
Making Trouble war bei seinen bisherigen Auftritten aufgrund der neuen Reclamer-Regelung in Frankreich in zu hoher Klasse unterwegs, außerdem lief er unter Form. Morgen kommt er wieder in seiner Kategorie an den Start. Er gibt mir derzeit ein besseres Gefühl als zuletzt. Nimmt er, wie zu hoffen steht, sein Kämpferherz mit ins Rennen, ist ein Geldgewinn allemal drinnen. Palnyra hat, wie schon erwähnt, das Rennen in Marseille noch gebraucht, sich dort im Rennen die restliche Kondition geholt. Dennoch gefällt sie mir noch nicht so, wie ich es gerne sehen würde. Zudem sind in den letzten Tagen die Temperaturen deutlich angestiegen, sie befindet sich voll im Haarwechsel. Daher heißt es bei ihr nochmal abwarten.

Unseren ersten Saisonstart in heimischen Gefilden wird dann am Sonntag Bacchus Danon in Dortmund absolvieren. Er fühlt sich derzeit wohl. Neuss wäre zwar seine bevorzugte Sandbahn gewesen, dort blieben wir jedoch vergeblich auf der Suche nach einem passenden Rennen für ihn.


10. Februar 2019

Nachschau auf die letzten Starts nebst sonstigen Neuigkeiten

Palnyra benötigte den Start in Marseille noch, außerdem wurde sie zu passiv geritten. Porsenna konnte sich durch seinen Kampfgeist immerhin noch den fünften Platz erkämpfen. Aus der Lage kann man in Marseille nicht gewinnen, des weiteren sind ihm die 1500m auf der Bahn zu kurz. Zu allem Überdruss wurde er dann auch noch geclaimt, sein neuer Besitzer(trainer) kam danach aber mit uns überein, dass ein Verbleib bei uns die bessere Lösung für das Pferd sei. Eine sehr erfreuliche Geste, die nicht alle Tage vorkommt. Chapeau!
Beide Pferde werden am 16. Februar wieder an den Ablauf kommen.

Diesmal wollten wir Making Trouble mit der Wartetaktik etwas überraschen und ihm neue Moral einhauchen. Auch wenn es fürs erste nicht so aussah, hatte dieses Rennen doch auch seine positiven Aspekte. Er kam 1,5kg im Valeur runter und rutscht so in eine leichtere Reclamer-Klasse, außerdem steckte er das Rennen wirklich sehr gut weg, es scheint vielmehr, als hätte dieses Rennen seinem Kopf sogar gut getan; er wirkt seitdem viel wacher. Auch er wird am 16. wieder herauskommen.

Kenmor

Beim Einkauf neuer Pferde waren wir zweimal erfolgreich. In Chantilly konnte die Rennstall Cometica AG Kenmor einen dreijährigen Kendargent-Wallach claimen. Bei bisher drei Starts krönte er sein drittes Antreten durch einen souverän Sieg. Davor lief er zweimal unter seinen Möglichkeiten. Er ist bereits in Cagnes-sur-Mer angekommen und wurde heute das erste Mal galoppiert.
Gestern konnte auch das Rennstall Syndikat No.1 noch zuschlagen und den sechsjährigen Wallach Never Caught erwerben. Nicht nur seine Rennergebnisse erinnern an unseren Liebling Leoderprofi, auch der Stil, in dem seine Rennen bestreitet tut es; sogar äußerlich finden sich eine Menge an Ähnlichkeiten.

Never Caught

03. Februar 2019

Vorschau auf den Renntag am 4. Februar in Marseille

Allzu oft kommt es nicht mehr vor, dass ich mit Startern nach einer Bahn, die noch nie zuvor Pferde von mir laufen sah, reise; morgen in Marseille ist es jedoch wieder einmal soweit. Marseille-Vivaux liegt etwa 200km von Cagnes-sur-Mer entfernt. Den Beginn macht morgen schon im ersten Rennen Palnyra. An ihr liegt mir sehr viel. Bei nur fünf Starts konnte sie bereits zweimal gewinnen. Dennoch halte ich sie, wie auch ihre Schwester (Joplin), für ein spätes Pferd; ich glaube also, dass sie noch Potential nach oben besitzt. Ich konnte mir für die Vorbereitung etwas mehr Zeit als bei den anderen Riviera-Startern nehmen. Es hat alles wunderbar geklappt, sie ist jetzt an einem Punkt, an dem ein Start fällig wird. In unserem Rennen ist nahezu jedes Pferd voll im Schwung; für unsere Aussichten bedeutet das natürlich keinen Vorteil, pausieren wir ja immerhin seit Oktober.
Porsenna hat die Zeit seit seinem letzten Start, bei dem er leider ein sehr unglückliches Rennen serviert bekam, gut überbrückt. Auch wenn er sich auf weitläufigen Bahnen mit langen Geraden und in Rennen mit nur einem Bogen besser aufgehoben fände, müssen wir mangels passender Alternativen in Cagnes-sur-Mer eben nach Marseille ausweichen. Kommt er gut auf die Beine und um die Bögen, verfügt er zweifellos über Chancen. Beide Pferde werden vom Weltklasse Jockey Cristian Demuro geritten.


01. Februar 2019

Einige Bemerkungen zur Trainingszentrale Cagnes-sur-Mer sowie dazu, welche Pferde dort gut aufgehoben sind

Auf unserer zehnstündigen Nachtfahrt nach Cagnes-sur-Mer zeigte der Thermometer spätestens alle 200km einen Grad mehr an. Untertags ist der Temperaturunterschied zu unseren Regionen sogar noch entscheidend größer. Nahezu jeden Tag bekommt man die angenehm kräftige Sonne zu Gesicht, das Klima ist deutlich milder als bei uns.
An der Bahn angekommen und den Schranken passiert habend, deutete uns ein Wegweiser nach der für uns maßgeblichen Richtung. Links vom Wegweiser befindet sich die inoffizielle Meetingszentrale "La Cantine", in der man sich zum Frühstück, Mittagessen oder auch zum Abendessen nach den Rennen trifft. Größen des Sports aus dem Lager der Besitzer, Trainer und Jockeys gehen dort ein und aus. Derzeit bekommt man dort (und das sogar zurecht) das Gefühl, sich am Mittelpunkt des europäischen Galopprennsports - zumindest was die Flachrennen betrifft - zu befinden. Unweit davon liegen die Stallungen, die "Bevorzugten" erhalten die gemauerten Stallungen, sehr gute, pferdefreundliche Boxen, zugewiesen, alle anderen die einfachen, windigen Holzboxen.

Jeder Trainer erhält eine kleine Besenkammer um das Lederzeug, Futter etc. unterzubringen. Bei der Unterkunft fürs Personal wird es dann allerdings schon schwieriger: erstens, überhaupt ein Zimmer zu finden und zweitens sind diese Zimmer für deutschsprachige Menschen schwer vermittelbar. Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen stellen die Alternativen dar, deren Preise sind allerdings der Region angepasst.

Der Weg zur Bahn führt zuerst zur Piste de Foyer, einer 600m langen, äußerst breiten und mit sehr gutem, eher festem Sandboden ausgelegten Bahn. Diese Bahn eignet sich für Schritt, Trab und eventuell sogar leichte Galopps. Sie steht Galoppern und Trabern gleichermaßen offen. Geht man den Weg direkt daneben weiter, kommt man nach etwa 500m auf die Hauptbahn. Dort befinden sich die PSF (Piste sable Fibre, eine Fiberglasbahn), etwa 2200m lang, die Grasbahnen (Flach und Hindernisbahn), die Trabrennbahn und sowie die beiden Sandarbeitsbahnen. Eine etwa 1000m lange Sandarbeitsbahn dient den langsamen Galopps, eine etwa 1100m ist für schnellere Canter gedacht. Beide Bahnen sind recht tief und schwer. Will man schnell arbeiten, so empfiehlt sich die PSF (Renn)bahn, auf der allerdings einerseits die Traber nicht nur mitgehen, sondern den arbeitenden Pferden auch entgegen kommen können, und andererseits die Galopper, die sämtliche Gangarten auf dieser Bahn praktizieren. Für junge, unroutinierte Pferde, die eventuell sogar alleine unterwegs sind, ist diese Umgebung natürlich gänzlich ungeeignet. Selbst erfahrene, routinierte Pferde verlieren unter solchen Umständen schon mal die Nerven beziehungsweise die Orientierung und Anlehnung. Sogar die sonst so ruhigen französischen Vollblüter zeigen da schon mal mehr Leben als manchem Reiter und Trainer lieb sein kann.
Einen gravierenden Nachteil stellt es aus meiner Sicht dar, dass auf allen Bahnen nur linksherum gearbeitet werden darf. Gerade für junge Pferde ist diese einseitige Belastung für Sehnen, Gelenke und Muskeln nicht optimal. Die häufigen Renntage, die zumeist schon früh beginnen, haben zur Folge, dass die Trainingsbahnen früh geschlossen werden. Dadurch entsteht ein gewisser Zeitdruck.

Das Meeting in Cagnes-sur-Mer ist meiner Meinung nach ideal für Handicapper und Reclamer Pferde. Zu Beginn des Meetings finden fast täglich Rennen, auf allen Distanzen, auf jedem Untergrund, sowohl auf Sand als auch auf Gras statt. Für jedes dieser Pferde findet man konzentriert viele Startmöglichkeiten. Die angenehmen Temperaturen und die Sonne tun den Pferden auch nachhaltig gut. Weniger sinnvoll ist es aus meiner Sicht hingegen, junge, hoffnungsvolle Pferde, die über die Reclamer Klasse hinaus gehen sollen, nur des Trainings wegen nach Cagnes-sur-Mer zu schicken.

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22. Januar 2019

Zwei Ergebnisse und ein Neuzugang

Porsenna lieferte heute eine feine Leistung ab. Im entscheidenden Moment fand er leider keine freie Passage,andernfalls ihm wohl niemand den Sieg streitig hätte machen können. Making Trouble benötigte dieses Rennen noch; gegen etwas leichtere Konkurrenz und auf anderem Weg sollte er sich demnächst schon besser aufgehoben finden.
Rennstall Syndikat Nr.1 claimte heute im fünften Rennen den vierjährigen Wallach Hautot (fanzösischer Ortsname!) Dieser stand bisher im Training bei Philippe Sogorb, im Besitz des Großbesitzers Gerard Augustin-Normand. Er verfügt über ein Valeur von 37,5. Bei bisher 19 Starts konnte er zweimal gewinnen und war nur zweimal außerhalb der Geldränge platziert. Bereits im Oktober 2017 versuchten wir dieses zu claimen, waren damals jedoch nur Unterbieter.

Hautot

21. Januar 2019

Aber nun zur Vorschau für Dienstag

Am Dienstag laufen unsere ersten Pferde in Cagnes-sur-Mer. Wie bereits zu einer früheren Gelegenheit berichtet, brauchten wir ein paar Tage, um die nötige Fitness zu erreichen, mittlerweile sind meine beiden älteren Herren Porsenna und Making Trouble allerdings startklar und können sich den (aller)letzten Feinschliff im Rennen holen. Die Verkaufsrennen in Cagnes-sur-Mer erfreuen sich großer Beliebtheit, soll heißen, in diesen Rennen ist die Konkurrenz stärker als in anderen Reclamers und es wird auch mehr gekauft als gewöhnlich. Porsenna geht als erster der beiden ins Rennen. Wir schicken ihn über deutlich kürzere Distanz als er sie zuletzt lief und nur durch einen Bogen. Beides wird ihm hoffentlich entgegenkommen. Erinnert er sich seiner früheren Leistungen, wird er trotz der schlechten, äußeren Startbox weit vorne landen. Als er am 12. Juli des vergangenen Jahres als Sieger für €15.000,- aus unserem Stall geclaimt wurde, besaß er ein Valeur von 42. Inzwischen steht er bei einem Valeur von sage und schreibe nur noch 34 und das Rennstall Syndikat Nr.1 musste nur noch gut die Hälfte der damaligen Verkaufssumme aufbieten.
Making Trouble trifft es hingegen richtig schwer an. Auch er bekam keine vorteilhafte Startbox zugelost. Egal wohin sein weiterer Weg führt, dieses Rennen wird ihm jedenfalls für seine zukünftigen Starts konditionell weiterhelfen. Eine Platzierung wäre sehr erfreulich.


17. Januar 2019

Der Saisonrückblick 2018 ...

... ist → da; nachzulesen → hier


15. Januar 2019

Erste Bilder aus Cagnes-sur-Mer

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12. Januar 2019

Allons à Cagnes-sur-Mer!

Heute Abend ging es trotz etlicher Unwegsamkeiten endlich Richtung Cagnes-sur-Mer. Die Wochen der Planung sind zu Ende, in diesen Stunden verladen wir unsere drei Kandidaten und sollten planmässig um 8 Uhr morgens unser Ziel erreichen. Porsenna, Making Trouble, beide vom neu gegründeten Rennstall Syndikat Nr.1 und Palnyra vom Stall Herb werden die Reise antreten. Eventuell kommt der eine oder andere Kandidat später noch nach. Porsenna wird in den Reclamers an den Start kommen, Making Touble tendenziell ebenso, beide haben am 22. Januar passende Rennen. Bei Letztgenanntem stehen ein (zum Grand Prix Tag) oder vielleicht sogar zwei Starts in St. Moritz im Raum. Diese Entscheidungen werden wir kurzfristig treffen. Bei Palnyra legen wir uns erst fest, wenn wir sehen, wie sie sich fühlt. Sie ist eine große, starke Stute, die viel Arbeit braucht, die ich ihr aufgrund des Frostes und vielen Niederschlags nur unter erhöhtem Gesundheitsrisiko hätte geben können, was wir natürlich nicht wollten. Egal wie, aber die Sonne am Rücken wird ihr helfen, früher in Form zu kommen als in Deutschland, somit wird sich der Aufenthalt am Mittelmeer bei ihr jedenfalls auszahlen.


07. Januar 2019

Eloge auf den Tiger

Die lange versprochene Würdigung der nunmehr zuende gegangenen Rennkarriere Tricky Tigers ist endlich da; nachzulesen → hier.

Starter


Montag, 02. Dezember
Lyon La Soie
1.R.
Vizindi
2.R.
Aerion
Kontakt: An der Rennbahn 8-9, 76473 Iffezheim | Tel: +49/(0)176/ 205 70 115 | Email: gerald.geisler@gmx.de