Ursprung und Geschichte des Galopprennsportes
von Richard Geisler


Pferderennen auf eigens dafür gebauten Bahnen, unter Einhaltung festgelegter Regeln und einem organisierten Wettsystem haben ihren Ursprung im England des 18.Jh. Davor besaßen die Adeligen auch schon Pferde die sie gegeneinander laufen ließen und Wetten auf den Sieger abschlossen, doch kannte man noch keinen geordneten Rennbetrieb.
Gleichzeitig mit dem Galopprennsport entwickelte sich die Zucht des Vollblutpferdes. Die Briten kamen viel herum in der Welt und so trafen sie bald auf edle arabische Pferde in Nordafrika und im Nahen Osten. Sie erkannten deren Leistungsfähigkeit und versuchten ihr Pferdematerial auf der Insel mit dieser schnellen, feurigen Pferderasse zu veredeln. Durch strenge Leistungszucht entwickelte sich so aus arabischen Pferden, die ursprünglich mit den Galloways der Briten gekreuzt wurden, eine neue Rasse, welche die Engländer 'Thoroughbreds' nannten und die hierzulande unter der Bezeichnung 'Englisches Vollblut' bekannt ist. Schon nach wenigen Generationen wurde klar, dass die arabischen Vorfahren hinsichtlich Schnelligkeit und Ausdauer deutlich übertroffen wurden und weitere Einkreuzungen keine Verbesserungen mehr bringen würden.

Tragonwell Framton (geb. 1641) wird als ein exzentrischer Einzelgänger, der Frauen nicht leiden konnte und wenig auf sein Äußeres achtete, beschrieben. Nach verschiedenen, teils wenig rühmlichen Stationen seines Lebens verschlug es ihn in den kleinen Ort Newmarket, etwa 100 km nördlich von London. Dort arbeitete er in den Royal Stables und fiel durch bemerkenswerte Fähigkeiten im Umgang mit den edlen Rennpferden auf, so dass ihn William III zum Supervisor der Royal Horses ernannte. Als Privattrainer und Zuchtberater erhielt der sonderbare Pferdemann sogar Unterkunft im Königspalast. Unter Queen Ann wurde er 'Governor Framton' genannt und war begeistert davon, Pferde in sogenannten Matches gegen jene anderer Adeliger laufen zu lassen und Wetten auf seine Schützlinge abzuschließen. Tragonwell Framton starb 1727 sechsundachzigjährig. Er gilt als 'The Father of the Turf'.

'Turf' - das bedeutet laut. Wörterbuch Gras, oder Grasnarbe und bezeichnet im Sprachgebrauch Galopprennen auf der Grasbahn. Der sandartige Belag auf dem speziell in den USA die meisten Rennen abgehalten werden, nennt man im Englischen 'Dirt'.

Zu Beginn des 18. Jhdt. entstanden die ersten Gestüte zur Zucht der 'Thoroughbreds'. Auch die Organisation der bis dahin etwas ungeordneten Veranstaltungen entwickelte sich weiter. Schließlich konstituierte sich der Jockey Club, der 1752 in Newmarket Quartier bezog, dort heute noch besteht und die oberste Instanz des weltweiten Rennsports darstellt. Die Herausgabe des ersten General Stud Books 1793 bedeutet erstmals eine Definition der Vollblutrasse. James Weatherby erfasste 5.500 Pferde in seiner ersten Veröffentlichung. Von da an galten nur Nachfahren der registrierten Thoroughbreds als reine Vollblüter. Viel später wurde diese strenge Regel gelockert und auf acht Generationen lückenloser Rückverfolgung beschränkt. Grund dafür waren amerikanisch gezogene, erstklassige Pferde (z.B. My Babu), die sonst als Halbblut gegolten hätten und der Zucht verloren gegangen wären.

Durch Initiative von Sir Anthony St. Leger entstand in Doncaster (Yorkshire) 1776 ein neues Rennen für dreijährige Pferde. Es sollte sich zum heute ältesten 'Klassischen Rennen' des Jahreskalenders entwickeln. Der Erfolg des Rennens ermutigte die Rennbegeisterten um Lord Derby zur Veranstaltung eines ähnlichen Rennens in Epsom. Lord Derby besaß dort ein Gasthaus, in dem sich die führenden Persönlichkeiten des Rennsports aus der Londoner Umgebung trafen. 'The Oaks' hieß das Lokal, weil einige malerische Eichen bei dem Gebäude standen. Den gleichen Namen sollte auch das neu kreierte Rennen für dreijährige Stuten erhalten, das noch im gleichen Jahr wie das erste St. Leger gelaufen wurde.
Bald darauf wollten die Herren in Epsom ein gleichartiges Rennen für Hengste und Stuten ausschreiben. Die Frage, ob das neue Rennen Bunbury oder Derby heißen sollte, beschäftigte die Initiatoren eine Weile. Sir Charles Bunbury stellte nach dem Ableben von Tragonwell Frampton die erste Autorität im Rennsport dar. Die Wahl fiel schließlich auf Lord Derby, sodass das berühmteste Galopprennen der Welt 'The Derby' genannt wird.
Diomed, aus dem Stall von Sir Bunbury, siegte im ersten 'Derby' das 1780 noch über eine Meile führte. Erst vier Jahre später schrieb man das Rennen über die heutige Distanz von eineinhalb Meilen aus. Diomed wurde in die USA exportiert und gilt als Mitbegründer der amerikanischen Vollblutzucht.
Auf Betreiben von Sir Bunbury kamen in Newmarket 1809 erstmals die 2000 Guineas zur Austragung, erst 1814 das Pendant für dreijährige Stuten, die 1000 Guineas. Beide Rennen führen über die Meile und stellen die erste Jahresprüfung der 'Triple Crown' dar. Besonders die Guineas erhielten in den anderen Rennsportländern verschiedenste Bezeichnungen. Das System wurde aber fast überall in sehr ähnlicher Weise übernommen. Guineas, Derby und St. Leger stellen die sogenannte 'Triple Crown' dar! Nur sehr wenige Ausnahmepferde konnten alle drei Rennen gewinnen. Heute ist dies durch die Spezialisierung auf Distanzen fast unmöglich. In England war es der berühmte Nijinsky II, ein Sohn von Northern Dancer, der den letzten Titel 1970 holte. Deutschland erinnert sich an den Vater des heute führenden Deckhengstes Monsun, Königsstuhl, der die dreifache Krone gewann. In Deutschland werden die 2000 Guineas als Mehl Mühlens Rennen gelaufen.
Mit den klassischen Prüfungen wurden die Basisstrukturen des Rennbetriebes, wie er auch heute noch bekannt ist, abgeschlossen.

Die Stammhengste der Vollblutzucht

Alle heute lebenden Vollblüter können gemäß dem General Stud Book auf etwa dreißig Stuten und drei arabische Hengste rückgeführt werden. Allgemein heisst es in der Literatur 'Stuten des englischen Landschlages', also Galloways, die aber vermutlich teilweise schon arabisches Blut führten.

The Byerley Turk

Captain Robert Byerley ritt diesen Hengst in einer Schlacht 1690 (Boyne) und war von dessen Leistungen so angetan, dass er ihn mit nach England brachte, wo das edle Tier aber nur wenige Stuten bedeckte. Mit Jig brachte er den Großvater von Herod, dessen Nachkommen durch Diomed besonders in den USA verbreitet sind. In der Europäischen Zucht gehen so bedeutende Hengste The Tetrarch (Anfang 20.jh.) und Tourbillon in direkter Hengstlinie auf Byerley Turk zurück.

The Darley Arabian

Der außerordentlich schöne Hengst stammte aus der Zucht von Scheich Mirza, der einem Stamm an der syrischen Wüste angehörte. Thomas Darley, damals englischer Konsul der Region kaufte das Pferd für eine hohe Summe. Doch der betrügerische Scheich wollte nach Erhalt des Geldes den schönen Dunkelbraunen nicht aus dem Stall lassen. Thomas Darley organisierte daraufhin eine nächtliche Entführung durch britische Martrosen und konnte so Darley Arabian unbeschadet nach England bringen.
Der Hengst deckte fortan im familieneigenen Darley Stud. Zu seinen Nachkommen zählen der berühmte Flying Childers, aus einer arabischen Stute. In direkter Linie geht auch das berühmteste Pferd des 19. Jhdt. St. Simon auf Darley Arabian zurück. Hyperion und Blandford sind bedeutende Vererber des 20Jh., deren Stammhengst er auch ist.

Godolphin Arabian

Geboren 1724 im Jemen, nach Tunis exportiert und als Geschenk an Ludwig XIV nach Paris gebracht, hatte der Hengst einige Turbulenzen zu überstehen, ehe ihn Edward Coke in Paris kaufte. Die Legende berichtet, dass der Hengst dort vor Mistwägen gespannt wurde. Nach dem Tod von Edward Coke kaufte ihn der Earl of Godolphin aus dem Nachlass. Godolphin Arabians Sohn Cade brachte den wichtigen Vererber Matchem, auf den in direkter Linie Hurry On und Precipitation zurück gehen. Er ist überdies der Vater von Spiletta, der Mutter von Eclipse.

Eclipse

Der 1764 geborene Eclipse (v. Marske a.d. Spiletta) kann als der erste wirkliche Star der jungen Vollblutzucht betrachtet werden. In direkter Hengstlinie stammt er von Darley Arabian (Großvater) ab. Eclipse präsentierte sich feurig, etwas Besonderes wurde nicht von ihm erwartet. Das änderte sich nach seinem ersten Auftritt auf der Rennbahn. Der berühmte gewordene Richterspruch 'Eclipse first - the rest nowhere ...' stammt von diesem ersten Rennen, bei dem er seine Konkurrenten mit großer Überlegenheit besiegte. Er blieb auch in seinen weiteren Prüfungen ungeschlagen. Seine Gene gab er ebenso erfolgreich weiter, drei der ersten fünf Derbysieger hatten ihn zum Vater.

Im 19. Jhdt. intensivierte sich das Renngeschehen in England. Durch strenge Kriterien in der Zucht steigerten die Vollblüter ihre Leistungen stetig, sodass sie sich immer deutlicher von reinen Arabern unterschieden. Matches (Zweipferderennen) erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit. Das berühmteste dieser Epoche fand auf der Bahn in York statt. Flying Dutchman, der Derby - und St. Leger-sieger von 1849 lief gegen Voltigeur, der den Dreijährigenjahrgang von 1850 ebenso dominierte. Flying Dutchman behielt mit einer 'short length' die Oberhand.
Im zu Ende gehenden 19Jh. wurde erstmals das Dopingproblem virulent. Von den USA ausgehend wurde hemmungslos gedopt, Regelungen gab es noch keine. Auf sportlicher Ebene war es die Zeit des Fred Archer. Er galt als der genialste Reiter des Jahrhunderts. Mit dem unbestritten bedeutensten Pferd des 19. Jhdt. erlebte die Vollblutzucht ein weiteres Highlight. 1881 wurde Graf Bathyanys

St. Simon

geboren. Der Graf glaubte nicht recht an sein Leistungsvermögen und nannte ihn daher nicht in den klassischen Rennen. Graf Bathyany starb im Mai 1883 auf der Rennbahn in Newmarket an einem Herzinfarkt. Der Duke of Portland kaufte den gut aussehenden Zweijährigen und stellte ihn zu Spitzentrainer Mat Dawson zur weiteren Vorbereitung. Bald darauf wollte der Trainer wissen was sein neuer Schützling wirklich 'drauf hat' und wies seinen Jockey Fred Archer an, den Hengst mit den damals noch üblichen Sporen, anzutreiben. Der Trainingsgalopp fand auf der Newmarket Heath statt, so heisst das weitläufige Trainingsgelände mit endlosen Rasenflächen um Newmarket. Fred Archer, der erfahrene Klassejockey, tat wie ihm geheißen und konnte daraufhin St. Simon erst in der Ortsmitte von Newmarket bändigen. St. Simon siegte in allen seinen fünf Rennen als Zweijähriger unangefochten. Seine Karriere beendete er ungeschlagen, wobei er den Ascot Gold Cup, das damals bedeutenste Rennen für Drei- und Vierjährige mit zwanzig Längen Vorsprung auf Tristan gewann. Tristan holte sich nur Tage später, noch im gleichen Meeting (Royal Ascot), die Hardwicke Stakes gegen beste Konkurrenz.
Die Statistik der besten Deckhengste führte St. Simon von 1890 bis 1897, sowie 1900 und 1901 an. Seine Söhne und Töchter gewannen insgesamt siebzehn(!) klassische Rennen in England. Heute gibt es weltweit kein bedeutendes Rennpferd, das nicht vielfach die Gene des St. Simon im Pedigree enthält.

Highlights bis zur Mitte des 20. Jhdt.

Schon bald nach der Jahrhundertwende betrat HH Aga Kahn die schon etwas breitere Bühne des europäischen Galopprennsportes. Er baute von Beginn an eine Zucht auf, die sein Sohn weiterführte und die auch heute höchstes Ansehen genießt. Besonders in den dreißiger Jahren dominierten die grün - roten Farben das Geschehen in England. Blenheim gewann 1930 das Derby, Bahram 1932 die Triple Crown. Doch so ganz sollte dem indischen Prinz die Bühne doch nicht überlassen werden. 1933 siegte Lord Derbys kleiner Fuchshengst Hyperion im Derby. Hyperion bewährte sich im Gestüt hervorragend, seine Hengstlinien und Pedigreeverbindungen mit Nearco (man nennt solche Pedigreekombinationen 'Nicks') brachten zahlreiche hervorragende Pferde.
Als genialster Züchter der Geschichte gilt gemeinhin der Italiener Frederico Tesio. 1898 gründete er sein Gestüt in Dormello, am Lago Maggiore. Im Verhältnis zur Größe seines Gestütes und seinen beschränkten finanziellen Möglichkeiten züchtete er eine Vielzahl von großartigen Pferden und bedeutenden Vererbern. Nearco (geb. 1935) und Ribot (geb. 1952), beide auch gegen englische und französische Gegner ungeschlagen, sind Säulen der Vollblutzucht.

Anfänge und Entwicklung der Vollblutzucht in Deutschland

Rennsport und die gezielte Zucht von Vollblütern entwickelte sich in Deutschland ab den ersten Jahren des 19. Jhdt. Die Brüder Gottlieb und Wilhelm Biel gelten als die Initiatoren. Sie kauften Vertreter der neuen, edlen Pferderasse über das Auktionsunternehmen Tattersalls. (Das älteste Auktionshaus für Vollblutpferde wurde 1776 gegründet und veranstaltet immer noch die 'Sales' in Newmarket.) Mit den so erstandenen Thoroughbreds begann das Unternehmen Rennsport auf deutschem Boden. Die ersten Rennen fanden in Bad Doberan, an der Ostsee, statt. 1834 wurde das traditionsreichste Altersgewichtsrennen für Dreijährige in Deutschland, das Union Rennen, erstmals ausgetragen. In den Dreißigern des 19. Jhdt. entstanden zahlreiche Rennclubs und die Zucht machte rasante Fortschritte. Mitte des Jahrhunderts verfügte Deutschland über mehr Bahnen und Vollblüter als Frankreich. Wie auch zu Beginn in England mangelte es aber an einer übergeordneten Behörde die Regeln vorgab und den Rennbetrieb koordinierte. Deshalb gilt die Gründung des Union-Klubs, als Pendent zum Englischen Jockey Club, 1867 als Meilenstein in der Rennsportgeschichte.
Im Jahr darauf eröffnete der Klub die Rennbahn in Hoppegarten. Baumeister Carl Böhm plante und errichtete die gigantische Anlage. Das Trainingsareal hatte die französische Trainingsmetropole Chantilly, nahe Paris, zum Vorbild und brauchte sich damals vor dem Konterfei nicht zu verstecken. Die Anlage erstreckte sich über 775 Hektar, 1500 Pferde belebten zu besten Zeiten die zahlreichen Sand- und Grasbahnen. Hoppegarten war bis zum Ende des zweiten Weltkrieges das Herz des deutschen Turfgeschehens. Die Rennbahn verfügt auch heute noch über die einzige Fliegergerade in Deutschland auf der Rennen über 1200 und 1400 Meter ausgetragen werden können. Bis auf das Derby, das 1869 erstmals in Hamburg zur Austragung kam und von Investment gewonnen wurde, fanden alle wichtigen Rennen des Landes in Hoppegarten statt.

Graditz - das Königlich Preußische Hauptgestüt

Ursprünglich als Warmblutzucht errichtet ,widmete man sich ab 1866 auch der Vollblutzucht. Schon bald beherrschten die Pferde aus Graditz das Renngeschehen in Deutschland. Das ging soweit, dass um 1909 beschlossen wurde Rennen auszuschreiben, in denen Pferde dieser Herkunft nicht startberechtigt waren, oder 2,5kg Mehrgewicht zu tragen hatten. Diese Regelungen dürften weltweit einmalig gewesen sein.
Im königlichen Gestüt scheute man keine Kosten um Qualität anzukaufen. 1913 erwarb Graditz den wunderschönen Dark Ronald achtjährig um 500.000 Goldmark aus England, dazu den englischen Derbysieger Ard Patrick. Diese Investitionen sollten sich bezahlt machen und die weitere Vollblutzucht in Deutschland voran bringen. Dark Ronalds Enkel Alchimist stellt den Ausgangspunkt für die heute bedeutenste Hengstlinie der deutschen Zucht dar. Alchimist ist zudem 3x3 auf Ard Patrick gezogen, der seinerseits ein Enkel des großen St. Simon ist. Der Broodmare Sire (Vater der Mutter) von Alchimist, Nuage, ein weiterer Enkel von St.Simon, wurde von Graditz in Frankreich gekauft.
Unter den zahlreichen großartigen Mutterstuten der Graditzer Zucht sticht Antwort (v. Ard Patrick a.d. Alveole) als Begründerin der Graditzer 'Heldenlinie' heraus. Sie ist auch die Großmutter von Alchimist. Mit dem Schlenderhaner Prunus brachte Dark Ronald den Vater des berühmten Oleander und erlangte somit auch für das Gestüt Schlenderhan historische Bedeutung.
Welche Katastrophe der Krieg für den deutschen Rennsport und die Zucht darstellte, wird am Beispiel von Alchimist deutlich. Die russischen Besatzer zerstörten fast alles, dessen sie habhaft wurden. Der wertvolle Deckhengst wurde geschlachtet, weil er sich nicht vor einen Wagen spannen ließ. Das Gestüt Graditz steht heute im Besitz des Freistaates Sachsen, 2006 - 2007 wurde es komplett saniert. Der neue Pächter Hans Wirth versucht ambitioniert die Vollblutzucht dort wieder zu ansehnlicher Qualität aufzubauen. Ein Unterfangen, das viel Geduld, Geschick und Geld erfordern wird. Erste Erfolge zeichnen sich aber schon ab.
[Website]

Gestüt Schlenderhan

Das älteste Privatgestüt Deutschlands wurde 1869 von Eduard Freiherr von Oppenheim gegründet. Das nahe Köln gelegene Aushängeschild des deutschen Rennsports ist bis heute eine zentrale Größe. Der vorhin erwähnte Oleander, sowie die Stute Schwarzgold bilden die historischen Höhepunkte der Schlenderhaner Zucht, die eine fast unüberblickbare Zahl an Klassepferden hervor gebracht hat. 18 Siege im Deutschen Derby, 38 Züchter - und 33 Besitzerchampionate weist die Statistik aus. Seit 2007 verfügt Schlenderhan ausserdem über eine eigene Trainingsbahn in Bergheim.

Gestüt Fährhof

Ab 1964 entschloss sich der 'Kaffeesieder' Walter J. Jacobs zur Zucht von Vollblütern. Wertvolles Stutenmaterial wurde angekauft und Erfolge ließen auch nicht sehr lange auf sich warten. Nach einigen Rückschlägen durch Verletzungen, reichte es 1977 mit Surumu zum ersten Sieg im Derby. Surumu entwickelte sich zu einem der wertvollsten Deckhengste der deutschen Geschichte. Silvano gewann 2001 die Arlington Million. Jahr für Jahr bringt das Gestüt Topperformer auf die Bahn. Zuletzt gewann Quijano 2007 den Grossen Preis von Baden.

Deutschland verfügt weiters über eine Reihe von erstklassigen Zuchtstätten die teils den Weltkrieg überstanden, teils erst danach gegründet wurden. Der Rennsport kämpft seit einigen Jahren mit Strukturproblemen und ungünstigen politischen Entscheidungen. Nach der Umbildung des Direktoriums und damit einhergehende bessere Koordination der Rennvereine, keimt wieder Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung und Wachstum.

Das Vollblut als Sportpferd ist heute weltweit etabliert. Wegen seiner Leistungsfähigkeit und seinem feinen Charakter werden Thorougbreds auch zur Veredelung anderer Rassen heran gezogen. Der Galopprennsport verbreitete sich bis heute über nahezu den ganze Erdball. In Südafrika, Australien, Neuseeland und Japan kann der Sport als bedeutender Wirtschaftsfaktor angesehen werden, das gilt im Besonderen auch für die USA und Kanada. Die arabischen Scheichs aus dem reichen Dubai und anderen Emiraten der Golfregion haben seit den Siebziger Jahren, was Zucht und Anzahl der Pferde betrifft, gewaltige, weltweit operierende Unternehmen aufgebaut. Der Dubai World-Cup wird Ende März ebendort gelaufen und gilt als höchst dotiertes Pferderennen. Durch die modernen Transportmittel hat die Globalisierung auch vor der Vollblutzucht nicht halt gemacht. Viele gefragte Beschäler decken als Shuttlestallions in beiden Hämisphären.

Quellen:
Seth-Smith, Michael: History of Flat Racing, 1978
Basche, Armin: Turf. Vollblutzucht und Galopprennsport, 1978

Starter


Freitag, 15. März
Lyon La Soie
5.R.
Sa Sal
5.
5.R.
Aerion
2.
Kontakt: An der Rennbahn 8-9, 76473 Iffezheim | Tel: +49/(0)176/ 205 70 115 | Email: gerald.geisler@gmx.de