Saisonrückblick 2023

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Der Jahresrückblick 2023

Der Wechsel in der Stallstruktur von den Handicappern in Richtung junger, hoffnungsvoller Pferde hat sich vergangenes Jahr bezahlt gemacht: 2023 war das Jahr mit der höchsten Gesamtgewinnsumme meiner Laufbahn - und das, obwohl die Anzahl der Siege bei weitem nicht jene der Saisonen mit vielen Ausgleichern im Stall (und deren Siege) erreichte. Der lang ersehnte erste deutsche Big Point mit Wikinger im "Ferdinand-Leisten Mermorial trug dazu natürlich den Bärenanteil bei. Man darf allerdings nicht übersehen, dass auch schon davor und danach in den gut dotierten Auktionsrennen beachtliche Erfolge gelangen. Ich möchte an dieser Stelle an Silvretta, Night Counter und Tuppes erinnern. Mit Masarati Twister, dem aktuellen Poulesieger, und Gideon Grey haben wir außerdem zwei Ältere im Stall, die drei Rennen gewinnen konnten. Masarati Twister konnte sich sogar von GAG 44,5kg (2022) auf GAG 57kg (2023) verbessern. Insgesamt stehen 2023 bei 153 Starts 14 Siege und 80 Platzierungen zu Buche, ein Sieg am grünen Rasen wurde uns am grünen Tisch des Iffezheimer Rennleitungszimmers wieder genommen (Santino Corleone) und ein möglicher Sieg, der von Tante Tilly im November in München, blieb uns nach zumindest zweifelhafter Entscheidung verwehrt.
Es war überhaupt ein anspruchsvolles Jahr für die deutschen Stewards. Einige äußerst umstrittene Entscheidungen blieben auch für viele Aktive kaum nachzuvollziehen. Die Hilfsmittel, wie etwa mehrere Kameraeinstellungen etc., sind oft leider nicht auf der Höhe technisch möglicher Standards, wohl schon mit geringen Investitionen wären da deutliche Besserungen umsetzbar. Im Hinblick auf faire und gute Entscheidungen der Rennleitung sollten die Rennvereine diese verhältnismäßig geringen Investitionen von rund 1000€ tätigen.

Die Zeiten, in denen ich verbissen auf Punktejagd ging, sind Geschichte. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt den erhöhten Fahrtkosten und den niedrigen Rennpreisen geschuldet. Wir bevorzugen in Deutschland Starts, die keine allzu weiten Reisen mit sich bringen. Auch in Frankreich habe ich mich bemüht, Rennen nach denselben Kriterien auszuwählen. Sind wir dennoch einmal weit gereist, haben wir immer abgewogen, ob diese Starts dafür stehen.

Die uns im Alltag begleitenden Teuerungen machten auch vor dem Rennsport nicht Halt. Trotz erhöhter Energiepreise, erhöhter Futtermittelpreise, höherer Mindestlöhne etc. konnte ich meine Preise dennoch stabil halten. Preiserhöhungen kennen naturgemäß keinen guten Zeitpunkt, die Erhöhung der Tierarztkosten traf die Pferdebesitzer jedoch punktgenau im schlechtesten Moment. Obwohl man rundherum, egal in welcher Branche, von Personalmangel hört, dürfen wir uns diesbezüglich glücklich schätzen und können uns im Großen und Ganzen nicht beklagen. Auch wenn der Wunsch nach einem guten, renommierten Jockey am Stall bisher nicht zu erfüllen war. Noch unklar ist zum heutigen Zeitpunkt, ob Adrie de Vries 2024 nochmal in Deutschland in den Rennsattel steigen wird. Einen emotionalen Abschied mit diesem für uns so erfolgreichen und sympathischen Jockey gab es jedenfalls bereits. Leider mussten wir uns auch von Filip Minarik, dem nach Anzahl der Siege vermutlich erfolgreichsten Jockey, der für uns geritten ist, verabschieden. Einen weiteren Abschied gab es von meinem langjährigen, schon seit Münchner Zeiten präsenten Stallmaskottchen Plüschi, unserem Stallkater, der im hohen Alter erlöst werden musste.
Ich habe deswegen zwar nicht schlecht geschlafen habe, der eventuelle Verkauf unseres Stalles Ende 2023 hat mich allerdings doch einigermaßen beschäftigt. Inzwischen ist dieses Vorhaben jedoch (zumindest vorerst) ad acta gelegt.

Enttäuschend war für mich die Tatsache, dass wir trotz vieler guter Platzierungen keinen dreijährigen Sieger stellen konnten. First Fly, Sainted Fortune, Son Gual und Tante Tilly (in alphabetischer Reihenfolge) fuhren bereits unzählige zweite Plätze ein und sollten in diesem Jahr einiges nachholen können. Alleine mit Wikinger, Dakota Girl, Tanami Starlet und Tuppes stehen vier offensichtlich deutlich überdurchschnittlich begabte dreijährige Pferde im Stall, die ihr Leistungsvermögen bereits im Rennen gezeigt haben. Ich bin davon überzeugt, dass sowohl unter den noch nicht gelaufenen Dreijährigen als auch bei den Vierjährigen einige Pferde noch nicht erkannt sind. Auch bei den nun Zweijährigen darf man sich auf diese Saison schon freuen.

Gefallen hat mir das mediale Interesse an Wikinger. Auch die Einladung von Alexander Franke zu seinem Podcast, dem Vollhorsed, hat mir viel Spaß bereitet, ebenso die Einladung von Kim Samtmann zu Baden TV. Stolz hat mich gemacht, dass bis dahin unbekannte Leute aus Iffezheim und Umgebung den Weg in unseren Stall fanden, um sich Wikinger aus der Nähe anzusehen und sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen. Erfreulicherweise haben auch dieses Jahr neue Besitzer den Weg zu uns in den Stall gefunden. Wenn man die Anzahl der von mir trainierten Pferde die letzten Jahre beobachtete, kann man fast ein Schweizer Uhrwerk danach richten.
Obwohl gerade erst der Höhepunkt des Winters kommt, kann ich den Beginn der Rennsaison schon jetzt kaum erwarten.

Allen Lesern Hals und Bein für 2024!

Starter


Sonntag, 28. April
Krefeld
2.R.
Son Gual
Freitag, 26. April
Chantilly
6.R.
Aerion
7.
Montag, 22. April
Strasbourg
8.R.
Tuppes
2.
Sonntag, 21. April
Divonne
3.R.
Bavaria Iron
3.
Sonntag, 21. April
Köln
8.R.
Nerian
6.
Samstag, 20. April
Lyon Parilly
8.R.
Dakota Girl
2.
Kontakt: An der Rennbahn 8-9, 76473 Iffezheim | Tel: +49/(0)176/ 205 70 115 | Email: gerald.geisler@gmx.de