Neuigkeiten 2023
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Stallparaden: | 2013 | 2014 | 2015 |
Interviews: | Eva-Maria Geisler 2017 | Alois Gräter 2017 | |
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 27. Dezember. |
Wir bedanken uns bei den zahlreich und in bester Laune erschienenen Besitzern und Freunden unseres Rennstalles für das Gelingen eines wunderbaren vorweihnachtlichen Umtrunkes!
Letzter Starter 2023
Mit dem gestrigen Start von Lips Leo in Lyon La Soie ist die Saison 2023 für uns abgeschlossen. Unsere nächsten Starter, die dann ersten der neuen Saison 2024, sind bereits für Jänner ebenfalls in Lyon La Soie vorgesehen. Einen ausführlichen Jahresrückblick gibt es traditionell nach dem Jahreswechsel.
Die Stallpoule 2023 ist entschieden
Was informell lange schon feststand, ist seit gestern, mit Ablauf des letzten möglichen Wertungstages, nunmehr offiziell: der Hernsteiner Masarati Twister, einer der Mitfavoriten, konnte sich in der diesjährigen Stallpoule durchsetzen. Bei neun Starts gewann er drei Rennen, wurde zweimal Zweiter und viermal Dritter. Mit der dadurch erreichten Punktezahl von 32 gehört er zu den Spitzenreitern unter den bisherigen Gewinnern. Herzliche Gratulation geht an dieser Stelle auch an Masaratis "Käufer" Dagmar Geisler und Frederic Chedotal.
Zwar ohne die Krönung durch einen Sieg, dafür ebenfalls enorm konstant lief die Zweitplatzierte Tante Tilly. Bei ihr stehen sage und schreibe fünf zweite Plätze zu Buche, dazu ein dritter sowie ein vierter Platz. Sie hätte sich einen vollen Erfolg mehr als verdient, war aber leider nicht immer ganz glücklich. Nächstes Jahr kann sie hoffentlich einiges nachholen.
Dritter wurde der frischgebackene "Bester Zweijähriger" Wikinger. Bei nur zwei Starts konnte er sich mit seinem überragenden Sieg im "Ferdinand Leisten Memorial direkt in den vorderen Ränge der Poulewertung positionieren.
Vierter wurde Nerian, der Aerionknapp in Schach halten konnte.
Die kommende Stallpoule findet am Samstag dem 23. März 2024 an gewohntem Ort statt.
Zweijähriger des Jahres
Die mit fünfzehn hochkarätigen Fachleuten besetzte Jury von "Galopp Intern" wählte, knapp aber doch, so oder so natürlich nicht unverdient, Wikinger zum "Zweijährigen des Jahres 2023". Wer aktuelle Bilder von ihm sehen möchte, findet diese rahmens des von uns gestern bereits mit einem Hinweis bedachten Beitrages auf BadenTV.
Im Fernsehen
Gestern war das Team von Baden TV bei uns im Stall zu Gast. Ein erster Bericht (hier nachzusehen) wurde bereits gestern Abend ausgestrahlt. Das außerdem geführte Interview wird ab Jänner innerhalb der Serie "Sportzeit im Hubraum" verfügbar sein.
Adventstimmung im Odenwald
Bei winterlich weihnachtlichen Verhältnissen in den Minusgraden und mit Schnee fand gestern die stimmungsvolle Weihnachtsfeier von Gestüt Etzean statt. Den Besuchern wurden unter anderem die drei Deckhengste Japan, Amaron und Waldpfad sowie die ersten Nachkommen von Japan präsentiert. Außerdem bekamen wir Jährlinge im Pretraining und in der Winterpause befindliche zweijährige Stuten zu sehen
Vielen Dank für die Einladung zu diesem gelungenen Abend!
Elodie Palau im Insider-Talk
Im unter der Bezeichnung "RaceBets Blog" versammelten redaktionellen Angebot dieses Wettanbieters findet sich aktuell ein sehr lesenswertes Interview mit unserer Auszubildenden Elodie. Nachzulesen → hier.
Zum Interview auf → RaceBets
"Mamatschi, schenk mir ein Pferdchen ...
... ein Pferdchen wär mein Paradies" sang die holländische Schlagerlegende Heintje irgendwann in grauer Vorzeit. Dieser Traum kann in wenigen Tagen Wirklichkeit werden und zwar durch den Erwerb nicht irgendeines Pferdchens, sondern jenen des diesjährigen Siegers im höchstdotierten Auktionsrennen Deutschlands, dem "Ferdinand-Leisten Memorial". Wikinger, aktuell noch Zweijährig und also erst am Beginn einer vielversprechenden Rennkarriere, steht im Rahmen der in Zusammenarbeit mit 3forONE durchgeführten BBAG Christmas Online Sale 2023 zum Verkauf.
Doch auch wenn es sich um eine Weihnachtsauktion handelt, werden dort keine Geschenke gemacht. Als ziemliches Highlight der Auktion könnte Wikinger eines der teuersten oder sogar das teuerste im Training befindliche Pferd aller Zeiten auf einer deutschen (Online-)Auktion werden. Spannung, eine etwas erleichterte Brieftasche sowie große Freude bei dem/der erfolgreichen BieterIn sind jedenfalls garantiert.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 27. November. |
Trip to Dublin
Übermorgen Montag fliege ich nach Dublin, um in den kommenden Tagen ein bisschen Fortbildung zu betreiben. Neben dem Goffs November Sale plane ich auch einen Besuch bei Coolmore. Neue Eindrücke sind somit vorprogrammiert. Ein Bericht folgt spätestens kommendes Wochenende.
Galaabend der Turffreunde Baden e.V.
Vergangenen Samstag feierten die Turffreunde Baden im standesgemäßen Ambiente des Surumu das zehnjährige Jubiläum ihres Bestehens. Mit hervorragendem Essen bewirtet und in durch ein Turffreunde-Quiz aufgelockerter Stimmung verbrachten wir einen kurzweiligen, sich bis in die Morgenstunden erstreckenden Abend.
Tuppes im Münchner Auktionsrennen
Mit großem Aufgebot reisen wir diesmal nach München. Den Beginn hätte morgen die zweijährige Amarillo-Stute Saldinskaya gemacht. Ihr Lebensdebut ist nicht zu beurteilen, da sie aus uns unbekannten Gründen auf der Zielgeraden ausbrach. Bis dahin hat sie alles bravourös gemeistert. Auch wenn sie in Krefeld aufgrund dieses Vorfalls weit geschlagen war und mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hatte, konnte sie von dem Rennen profitieren, zeigte sich anschließend in der Arbeit verbessert. Meine Pferde haben in der vergangenen Woche aufgrund der enormen Niederschlagsmengen - die Grasbahn stand unter Wasser - ausschließlich auf Sand gearbeitet. Wäre sie mit dem tiefen Münchner Geläuf zurechtgekommen, hätte sie eine ordentliche Vorstellung abgeliefert. Rene Piechulek wäre der Reiter gewesen. Jedoch - *Update*: Im Zeitraum zwischen dem Verfassen dieser Zeilen und ihre Onlinestellung zog sich Saldinskaya beim Verladen eine kleine Verletzung zu und wird morgen nicht starten.
Im zweiten Rennen sind wir dann (nach jetzigem Stand, muss man sagen) mit drei Pferden vertreten. Mit Höchstgewicht geht Son Gual unter Bauyrzhan Murzabayev an den Start. Das letzte Rennen war komplett verbummelt und wurde zu einem Spritzer-Rennen. Die Führenden haben das Rennen geklaut. Das war höchst unglücklich, aber er hat bei dem Rennen viel gelernt. Steht er die 1600m, wird er auch diesmal wieder ein Wörtchen mitreden.
Tante Tilly lief das ganze Jahr über konstant gute Rennen. Auch wenn sie zuletzt wieder Zweite wurde, war das wohl ihre bisher schwächste gezeigte Form. Ob das als Indiz für eine rückläufige Form zu verstehen ist oder einen anderen Grund hatte, werden wir morgen sehen. Martin Seidl wird sie wieder reiten. Vielleicht ergibt sich diesmal eine Veränderung der Taktik.
Zamnesia gab ein erfreuliches Lebensdebut. Gelingt ihr eine weitere Verbesserung, kann auch sie in die Entscheidung eingreifen. Anna van den Troost wird wieder im Sattel sitzen. Die Frage, wer vor wem landen wird, kann ich schwer beantworten, klar ist jedoch: wer auf diesem Boden am besten zurecht kommt und den besten Rennverlauf erwischt, wird am besten abschneiden. Als Favoritinnen sind Lilybet und Gesa auszumachen.
Im wichtigsten Event für zweijährige Pferde an diesem Tag, dem Münchner Auktionsrennen, schicken wir für unseren neuen Besitzer Holger Renz Tuppes ins Rennen. Das Pferd hat mir bei all seinen bisherigen Starts gut gefallen, gibt mir als Betrachter allerdings das Gefühl, dass er weitere Wege benötigt. Auch sein Pedigree seine Arbeiten sprechen dafür. Einzig sein Bruder Karinas Dream - ein 1400m-Pferd - stellt ein Argument gegen diese Annahme dar. Sean Byrne wird Tuppes vortragen.
Ocean Dream, von Elodie geritten, wird unseren Renntag beschließen. Er kommt zwar aus einer langen Pause, sieht aber blendend aus und hat gut gearbeitet. Dennoch wird es nicht einfach, nach so einer langen Pause Ende des Jahres einzusteigen.
Überlegener Sieg in Köln (aber eine deutliche Niederlage bei der Suche nach einer originelleren Überschrift)
Photo: Marc Rühl |
Eine dreifache Premiere ging heute in Köln vonstatten: Walid gewann sein erstes Rennen für uns und obwohl es bis weit in die Zielgerade hinein nicht so aussah, als ob der zu diesem Zeitpunkt an den drei entscheidenden Seiten noch eingesperrte Hernsteiner rechtzeitig freikommen würde, fiel dieser Sieg mit letztlich sogar noch auf fünf Längen ausgedehnte Vorsprung gleichwohl hochüberlegen aus. Geritten wurde er dabei von Kevin Braye, der in seinem erst zweiten Engagement für unser Quartier (jenes zuvor war ein zweiter Platz auf Dufour am 10. Juni in Cluny) den ersten Sieg holte. Geführt wurde das Pferd von einer schreckhaften jungen Dame namens Lilly Geisler, welche in dieser Funktion ihren ersten Sieger vom Geläuf abholen durfte.
Zum Artikel auf → GaloppOnline
So sehen Sieger aus |
Der Trainer im Gespräch
Alexander Franke, Moderator der verdienstvollen Podcast-Serie / Rennsport-Show "Vollhorsed", bat aus gegebenem Anlass den Trainer diese Woche zu einem Interview. Geworden ist daraus eine launige Unterhaltung, welche sich (→ hier) bei normaler Verkehrslage während einer Autofahrt von Iffezheim nach Köln etwa dreimal, von Stuttgart nach Hannover etwa viereinhalbmal und von Colmar nach Buxtehude sogar ganze siebenmal in Folge anhören lässt.
Zur Vollhorsed Podcast-Folge → #72 - Den Geisler, den ich rief
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 25. Oktober. |
Saldinskaya gibt ihr Lebens-, Sainted ihr Handicap-Debut. Außerdem eine Anmerkung.
Rund um dem Sieg von Wikinger vergangenen Freitag im "Ferdinand-Leisten Memorial" ist medial - zuletzt in den gestrigen Ausgaben der Sport-Welt und der Turf-Times - mittlerweile fast alles gesagt; außer dem vielleicht wichtigsten Detail: der zweijährige Ten Souvereigns-Sohn stand, sein Antreten in der Schwebe hängend, die Nacht vor dem Rennen in Sauerkrautpatschen. Der tatsächliche Einfluss, den dieses gewissermaßen Haus- oder besser Stallmittel auf den Ausgang des Rennens hatte, lässt sich natürlich nicht bemessen, die außerordentlichen Qualitäten Wikingers standen zuvor schon fest. Eine dadurch angeregt umfangreiche Bevorratung von Sauerkraut behufs deutlicher Erfolgssteigerung (unserer) Pferde wäre zweifellos eine recht alberne Maßnahme. Davon abgesehen ist Sauerkraut natürlich auch für uns Menschen eine sehr empfehlenswerte weil (vor allem in Kombination mit Semmelnknödeln) äußerst wohlschmeckende und gesunde Mahlzeit.
Der Alltag des Basissportes hat uns mittlerweile wieder; morgen mit Sainted Fortune in Nancy und zweieinhalb Stunden später mit dem Lebensdebüt von Saldinskaya in Krefeld.
Sainted wird ihr Debut im Handicap geben. Der Start bot sich durch ihre beeindruckende Speedleistung zuletzt in Le Croise-Laroche an, außerdem ist es erklärter Wunsch ihrer Besitzer, Sainted nach ihrer dreimonatigen Pause vor Ende der Saison noch laufen zu sehen. Auch wenn ein Weg zunächst über Maidenrennen vielleicht der naheliegendere gewesen wäre und die 60kg auf 1400m keine idealen Bedingungen darstellen, sieht die Aufgabe nach Studium der Gegner, Bestform freilich vorausgesetzt, nicht unlösbar aus; zumal wir aus einer sehr günstigen Startbox ins Rennen gehen. Simon Planque, ein top Newcomer der französischen Jockeyszene, wird die kompakte Stute reiten.
In Krefeld gibt dann die zweijährige Amarillo Stute Saldinskaya ihr Lebensdebut geben. In der Regel würde ich keinen Lehrling auf einen Debutanten setzen, Elodie kennt die Stute jedoch aus dem Training sehr gut und kommt bestens mit ihr zurecht. Sie geht unter ihr deutlich besser als mit anderen Reitern, was vermutlich auch dem niedrigen Gewicht von Elodie geschuldet ist. Dies ist dann auch der zweite Grund, ihr die Chance auf der Stute zu geben. Die fünf Kilo Erlaubnis spielen auf dem Boden und bei Zweijährigen eine große Rolle. Bei dem kleinen Feld sollte Elodie außerdem kein Problem haben, die Übersicht zu behalten. Insgesamt ging die zierliche Braune in der Arbeit sehr unterschiedlich, weswegen ich auch noch nicht restlos von ihr überzeugt bin. Da es aber im Training für sie nichts mehr zu lernen gibt und aktuell auch keine Fortschritte mehr zu erkennen sind, wird ihr vielleicht ein Start weiterhelfen.
Wie schon das Herbstmeeting, endet auch dieser Artikel mit einer eher unerfreulichen Note: der aus unserer Sicht ungerechtfertigten disziplinarischen Zurückreihung des sportlich erfolgreichen Santino Corleone hinter das zweiteingekommene Pferd. Fakt ist, dass unser von hinten herankommendes Pferd jenes andere touchierte, ohne es jedoch an der Vorwärtsbewegung zu hindern, noch dessen Reiter in der Ausübung seiner Tätigkeit maßgeblich zu beeinträchtigen. Die Tatsache, dass es in den während der letzten Woche zahlreich geführten Diskussionen sehr unterschiedliche Meinungen zu Ausmaß und Einfluss der Behinderung auf den Rennausgang gab, sind Beleg dafür, dass es eine objektive Sicherheit für die von der Rennleitung in ihrer Entscheidung vertretene Ansicht nicht geben kann. Es wäre also in dubio pro reo nicht in das Ergebnis einzugreifen gewesen.
Nun ist absolute Sicherheit in der Prognose unter anderen Eventualitäten verlaufender Vorgänge, wo wir es mit unter mannigfaltigen Umständen agierenden Lebewesen und nicht idealen physikalischen Körpern zu tun haben, natürlich niemals möglich. Dennoch bedarf es bei Anwendung eines Reglements gewisser objektiver Kriterien, um Entscheidungen für direkt und indirekt Betroffene nachvollziehbar zu machen. Solches wäre beispielsweise durch den Rückgriff auf vermittels der aus einer klaren Linie bei den Urteilen resultierenden Schaffung von Präzedenzfällen gegeben. Sehen wir uns allerdings die Inkonsequenz der von der Rennleitung bei (Nicht-)Anwendung des Rennreglements getroffenen Entscheidungen während dieser Saison an, dann bekommt die Berufung der Rennleitung bei Begründung des Urteils auf ihre Überzeugung schnell einen Hauch von (nicht unterstellter) Willkür. Wenn wir uns jedoch nicht darauf verlassen können, dass ähnliche Fälle zu ähnlichen Entscheidungen führen, steht unser Sport in der Gefahr, Schaden zu nehmen.
Auch wenn wir das Urteil in diesem (und manch anderer Fälle) für falsch erachten, anerkennen wir natürlich, dass die zeitnahe und -knappe Entscheidungsfindung angesichts der Materie und der Schwere der Auswirkungen keine leichte ist. Die Mitglieder der Rennleitung besitzen selbstverständlich weiterhin unsere Wertschätzung für und den vollen Respekt bei der Ausübung ihrer insgesamt wertvollen Tätigkeit. Eine Diskussion über die Anwendung des Rennreglements beziehungsweise über etwaige Adaptionen für eine bessere Exekutierbarkeit scheint mittlerweile jedenfalls dringend notwendig.
Wir werden, obwohl dazu auch von anderer Seite angeregt und von uns für prinzipiell angemessenes Vorgehen erachtet, keinen Protest gegen die Entscheidung der Rennleitung einlegen und zwar aus zweierlei Gründen: zum einen würde ein Protest das Management des Pferdes in der Zeit bis zum entgültigen Urteil äußerst erschwerden; zum anderen wäre es vor allen Dingen den Besitzern sehr wichtig gewesen, ihren Sieg unmittelbar in Anschluss an das Rennen mit Freunden und Bekannten auf dem Siegerpodium unserer Heimatbahn zu feiern. Die Möglichkeit dazu ist leider unwiederbringlich verloren.
Dem Team des siegreichen Pferdes gratulieren wir an dieser Stelle sehr herzlich zu ihrem Erfolg.
Einige Eindrücke vom gestrigen Sieg Wikingers
Sieg in Iffezheim
Der Stall Cometica AG-Schützling Wikinger gewann heute vor der eigenene Haustüre das mit €200.000,- dotierte "Ferdinand-Leisten Memorial" und sorgt damit für den bis dato größten Erfolg in des Trainers Laufbahn. Als 20:1 Außenseiter gestartet, bekam der zweijährige Ten Souvereigns-Sohn vom überlegen agierenden Adrie de Vries einen idealen Rennverlauf serviert und setzte sich auf den letzten paar hundert Metern ohne große Mühe sicher gegen die favorisierte Konkurrenz durch. Die Freude war bei den Besitzern, beim gesamten für den Erfolg verantwortlichen Team sowie bei allen dem Stall sonstwie verbundenen Personen groß.
Zum Artikel auf → GaloppOnline
Zum Artikel auf → Turf-Times
Zum Artikel im → Badischen Tagblatt
Zum Artikel in → Die Rheinpfalz
Von Sainted bis Santino
Uns steht ein spannendes verlängertes Rennwochenende bevor. Bereits heute sind wir mit der dreijährigen Stute Sainted Fortune in Le Croise-Laroche am Start. Wie schon bei ihrem Debut vor sechs Monaten wird Eddy Hardouin ihr Partner sein. Die Stute ist über Ansätze noch nicht hinausgekommen. Ihre beste Leistung lieferte sie mit einem dritten Platz in Köln, danach scheiterte sie in Dresden und Magdeburg am festen Boden. Dieser Start ist nun der erste nach einer unfreiwilligen Pause, daher wäre ich mit einer Platzierung unter den ersten Fünf zufrieden.
Am Freitag steht der erste von zwei im Zuge des letzten Meetings in Deutschland, dem Sales and Racing Festival ausgetragenen Renntagen auf dem Programm. Unser sportliches Highlight stellt zweifellos der Start von Wikinger im "Ferdinand Leisten Memorial", dem höchstdotierten Zweijährigen-Rennen in Deutschland dar. Vergangenes Jahr war wir in diesem Rennen mit Night Counter, der als dabei als Fünfter einkam, vertreten. Ein paar Augenblicke durfte man damals sogar mit einem Sieg spekulieren. Wikinger konnte sich seit seinem Lebensdebut erheblich verbessert. Der Rennverlauf war damals alles andere als nach seinem Geschmack, außerdem er lief noch sehr grün. Ob es diesmal reicht um vorne mitzuspielen, werden wir sehen. Die Ausgangslage mit Startbox 4 ist jedenfalls ideal und mit Adrie de Vries konnten wir meinen Wunschreiter verpflichten. Wir sind zwar große Aussenseiter, dennoch ist es das Ziel, unter die ersten sieben zu kommen und somit einen Geldgewinn mitzunehmen.
Walid blieb bei seinen letzten Starts unter Wert geschlagen. Den Herbst, den weichen Boden und Iffezheim mag er allerdings. Vielleicht irre ich mich komplett, aber nicht nur wegen dieser Faktoren sondern auch weil er im GAG deutlichen Nachlass erhalten hat, sehe ich gute Chancen für ihn. Martin Seidl kennt ihn zudem und die beiden kommen gut miteinander klar.Masarati Twister läuft über seine Idealdistanz, auf seinem Boden und in einem kleinen Feld. Elodie Palau, unser Azubi, bekommt von uns die Chance, ihn zu reiten und wird das durch den Sieg in Mannheim erhaltene Aufgewicht mit ihrer Erlaubnis kompensieren. Masarati machte in diesem Jahr noch nichts falsch, war nie schlechter als Dritter. Ein richtig braver Handicapper also. Wir sind gespannt.
Am selben Abend stehen dann die beiden Stall Herb-Schützlinge Dakota Girl und Sara auf der BBAG Herbstauktion zum Verkauf.
Samstags geht es in München mit Tante Tilly, Son Gual und Zamnesia weiter. Tante Tilly findet, obwohl sie ist bisher megabeständig in die Platzierung lief, leider immer das eine oder andere Pferd vor sich. Sie hätte sich einen Sieg mittlerweile redlich verdient. Mit Skathi ist auch diesmal wieder eine ernstzunehmende Gegnerin mit von der Partie. Martin Seidl wird die unkomplizierte braune Stute reiten.
Im selben Rennen gibt Zamnesia ihr spätes Lebensdebut. Sie sieht auf einem Auge nicht, hatte eine Fissur und kann daher erst jetzt herauskommen. Trotz dieser Probleme lieferte sie sie mehrfach ordentliche Arbeiten. Im Sattel der talentierten Stute sitzt Anna van den Troost.
Son Gual blieb bei seinem ersten Start nach Pause deutlich hinter den Erwartungen, was nicht zuletzt dem schlechten Rennverlauf geschuldet war. Er hat das Rennen gut weggesteckt und wird sich diesmal von besserer Seite zeigen. Auch ihn wird Martin Seidl reiten.
Zeitgleich findet in Iffezheim der zweite Teil der BBAG Auktion statt, an der wir mit der Jährlingsstute Ole Ole noch aktiv beteiligt sind.
Am Sonntag tritt Santino Corleone in Baden-Baden für uns an. Ähnlich wie Tante Tilly läuft er beständig nach vorne, auch er findet jedoch immer wieder einen Bezwinger. Seine letzte Form wurde durch den Sieger, der anschließend im Ausgleich 3 reüssieren konnte, aufgewertet. Auch diesmal wird es natürlich kein Spaziergang, dennoch geht er mit guten Chancen an den Start.
Zusammengefasst, gehen wir diesmal sehr optimistisch ins Sales and Racing Festival (inklusive München). Einige Kandidaten haben allererste Chancen. Während der Grossen Woche fehlte uns das nötige Quäntchen Glück zum Volltreffer, vielleicht ist uns ein solches ja diesmal beschieden. Am Dienstag könnte es nach heutigem Stand bereits auf PSF in Lyon La Soie mit Daliapur und Queen of Starlets weitergehen.Sechs Starter auf drei Bahnen
Morgen Samstag gehen wir mit zwei Pferden in Mülheim an den Ablauf. Nach einer durch Hufprobleme bedingten Pause gibt Son Gual unter Sean Byrne sein Comeback. Die gesundheitlichen Probleme haben wir nun gut im Griff. Son Gual nahm vor einigen Wochen wieder das Training auf und konnte inzwischen ausreichend Kondition tanken. Seine letzten Arbeiten waren äußerst zufriedenstellend, wir dürfen also optimistisch ins Rennen gehen. Weicherer Boden wäre ihm vermutlich etwas lieber, das Feld sieht allerdings qualitativ überschaubar aus.
Einen weiteren Ritt auf Walid darf unser Lehrling Elodie absolvieren. Sie konnte bereits einige Erfahrung mit ihm sammeln, weiß also, wie sie im Rennen mit ihm umzugehen hat. Einige Starter sind qualitativ nicht auf Augenhöhe mit dem Rest des Feldes einzuordnen, sodass der erste Geldgewinn für die Nachwuchsreiterin machbar sein sollte.
Am Sonntag reist Eva mit Daliapur und Lips Leo nach Strasbourg, während ich New Starlet und First Fly nach Düsseldorf mitnehme. Die zweijährige New Starlet, sie wird auch diesmal wieder von Adrie de Vries geritten, lief zuletzt in einem stark besetzten Rennen, welches bereits durch ein Listenrennen bestätigt wurde, nicht verkehrt. Sie ist eine reine Galoppiererin mit Stehvermögen. Im Training waren keine großen durch den letzten Start bewirkten Verbesserungen auzumachen. Sie präsentiert sich jedoch routinierter, absolviert die Arbeiten mit mehr Ruhe und Selbstvertrauen. Mal sehen, wohin die Reise bei ihr führt. Ein Geldgewinn ist unsere Erwartung.
First Fly lief das ganze Jahr über ordentlich, teilweise, wie auch bereits zweijährig, mit wenig Fortune. Zuletzt in München enttäuschte sie jedoch schlicht und ergreifend. Im Nachhinein stellten wir fest, dass sie sich am Röhrbein geklopft hatte. In Düsseldorf lief sie schon einmal ein gutes Rennen, Reiter Martin Seidl wurde mit ihr in Bad Harzburg bereits Zweiter. Von einem guten Abschneiden gehen wir aus.
Lips Leo absolviert in Strasbourg seinen ersten Start im französischen Handicap. Bei seinen letzten beiden Auftritte auf der Heimatbahn in Iffezheim blieben er blass. Um ins Geld zu laufen, muss er diese beiden Formen selbstverständlich übertreffen. Stephane Breux wird bei diesem Unterfangen sein Partner sein.
Daliapur hat sich zu einem wunderschönen Hengst entwickelt. Sein außerdem zweifellos vorhandenes Talent wird jedoch vom Einfluss der Hormone, dem er sich bisweilen leider sehr offensichtlich überlässt, leider konterkariert. Dieses pubertäre Gehabe findet seinen Ausdruck darin, dass er seinen Willen und seine Launen manchmal durchaus vehement vertritt. Derlei beginnt schon bei der täglichen Arbeit in der Box, welchen Ort Daliapur sehr entschieden als sein Territorium betrachtet. Möchte dort jemand hinein, muss er (also Daliapur) gleich einmal zeigen, wie groß und stark er mittlerweile geworden ist. Beim Putzen und Satteln ist einige Sorgfalt notwendig, um unversehrt wieder aus der Box zu kommen. Das Ergebnis seines Antretens wird also stark von seinem Einsatz abhängen, am Vermögen scheitert er nicht. Die schwierige Aufgabe, Daliapurs Potential möglichst vollständig zur Geltung zu bringen, ist Corentin Bergé anvertraut.
Sieg in Mannheim
Zwei dritte sowie ein erster Platz, dies die Ausbeute unseres heutigen Ausfluges zum Renntag in Mannheim. Fraglos gab es schon Veranstaltungen, an denen solche Zahlen imposanter wirkten, denn zweifelos hätte sich der wie immer hervorragend organisierte und stimmungsvolle Renntag in Mannheim regeren Zuspruch vonseiten der Aktiven verdient. Trotzdem galt es erst einmal sich gegen die vorhandene und mit wohl ähnlichen Erwartungen wie wir angereiste Konkurrenz durchzusetzen, denn wie eine alte Galopperweisheit besagt, verfügen schließlich auch andere Trainer über gute Pferde. Im ersten Rennen eben, wie gestern prognostiziert, Earl und Quarantini, denen sich Queen of Starlets geschlagen geben musste.
Wenig Mühe hatte im folgenden hingegen Masarati Twister, welcher, in der Sport-Welt und am Toto favorisiert, ein von Reiter Tommaso Scardino gut eingeteiltes Rennen sicher nach Hause brachte. Mit etwas knapperen Abständen aber letztlich dem selben Ergebnis wie im ersten Rennen, beendete schließlich Nerian unser Gastspiel in der Rhein-Neckar-Metropole.
Mit dem heutigen Ergebnis, das Masarati auf einen Punktestand von 32 und damit 14 Punkte in Front vor den aktuell Zweiplatzierten Nerian setzt, dürfte dann auch eine Vorentscheidung in der Stallpoule 2023 gefallen sein.
Zum Artikel auf → GaloppOnline
Halali in Mannheim
... und wir sind mit drei Pferden dabei. Den Beginn macht Queen of Starlets. Mit Robin Weber, der dabei im Sattel sitzt, nehmen wir einen Kilo Mehrgewicht in Kauf. Da er ein guter Reiter ist und auch sehr gut zu der Stute passt, fällt uns das allerdings nicht schwer. Queen of Starlets ist ein Muster an Beständigkeit. Sie sah zuletzt in Iffezheim nach einem Traumritt von Adrie de Vries bereits wie die Siegerin aus, musste sich im Endkampf jedoch nicht zuletzt aufgrund einer Störung geschlagen geben. Auch wenn es sich diesmal um ein deutlich kleineres Feld handelt, sind zumindest zwei weitere sehr ernst zu nehmende Pferde - von Earl und Quarantini ist die Rede - am Start. Earl lief in Iffezheim im Ausgleich 2 ein gutes Rennen, Quarantini blieb zuletzt nur unweit hinter uns. Sie könnte diesmal von der Bahnkenntnis profitieren.
Im zweiten Rennen läuft der Sport-Welt-Favorit Masarati Twister unter Tommy Scardino. Dieses Gespann konnte schon einmal nach unmöglichem Rennverlauf gewinnen. Wie Queen of Starlets sah auch er zuletzt in Iffezheim bis weit in die Zielgerade hinein wie der Sieger aus. Der treue, elegante, braune Wallach kennt das Mannheimer Oval und lieferte hier stets gute Rennen ab; nur ein Sieg gelang ihm dabei, obwohl er ihn längst verdient hätte, noch nicht. Amour de Ma Vie und Quijana Starlet müssen als stärkste Konkurrenten erwähnt werden.
Im fünften Rennen kommt dann der Bahn- und Distanzsieger Nerian zum Zug. Auch er tritt mit Tommy Scardino im Sattel an. Man sollte ihm die letzten beiden Formen nicht zu hart ankreiden, er traf jeweils auf völlig unpassenden Bedingungen und wird sich morgen trotz hohen Gewichtes von deutlich besserer Seite zeigen.
Zusammenfassend darf man bei aller Demut sagen, dass jedes unserer drei Pferde mit Siegchancen antritt. In allen Rennen kommen jedoch auch (fast) gleichwertige Pferde an den Ablauf, es liegt also durchaus im Bereich des Möglichen (und wäre keine völlig unerwartete Überraschung für mich), dass wir am Ende dreimal gut gelaufen aber eben doch "nur" platziert sind. Die Sehnsucht, wieder einmal zu gewinnen, ist jedenfalls trotz (oder gerade wegen) der vielen guten Platzierungen wie zuletzt in Baden-Baden, in Zweijährigen- und Dreijährigenrennen, nicht geringer geworden.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 21. September. |
Weißwurstfrühstück und Präsentation von Tia Sophia
Vergangenen Sonntag trafen sich die Turffreunde Baden e.V. im Rahmen eines Weißwurstfrühstücks, um ihren bei der letzten BBAG Jährlingsauktion erworbenen Neuzugang Tia Sophia zu begrüßen.Die von Gestüt Görlsdorf gezogene Bated Breath-Stute präsentierte sich dabei von ihrer besten Seite und vermochte alle ihrer neuen Besitzer für sich einnehmen.
Für unsere vor der Auktion absolvierte Pferdebesichtungstour am BBAG-Gelände war bei Görlsdorf eigentlich nur die Begutachtung einer Mehmas-Stute vorgesehen. Dabei lief uns dann Tia Sophia, die wir ob des erwartet zu hohen Preises von der Liste unserer zuvor ausgemachten Wunschkandidaten gestrichen hatten, förmlich vor die Beine. Umso erfreulicher war es dann, dass wir dennoch den Zuschlag erhielten. Die Jährlingsstute verfügt über einen überragenden Schritt, ein tolles Exterieur und ein super Nervenkostüm. Nächste Woche verlässt sie den Rennstall vorerst wieder, um eine Lehrzeit im Pre-Training zu verbringen. Auf die Zusammenarbeit danach freuen wir uns schon jetzt riesig.
Ein Wikinger für Köln
Im Rahmen des morgigen After Work Renntages in Köln gibt unser nächster Zweijähriger sein Lebensdebut. Wikinger, der von der Cometica AG für €30.000,- als Lot 209 auf der BBAG Jährlingsauktion 2022 gekauft wurde, stammt aus dem ersten Jahrgang des Coolmore Hengstes Ten Sovereigns. Dieser war zweijährig bereits ein ungeschlagener Gruppe1 Sieger mit auffallendem Speed. Sein erster Jahrgang kam bereits gut ins Rollen, er stellt viele Sieger und liegt aktuell an zweiter Stelle in der Rangliste der first season sires nur hinter Blue Point.
Seine Mutter, die Areion-Tochter Westfalica konnte zweijährig bei zwei Starts nicht gewinnen, holte im Laufe ihrer weiteren Karriere allerdings Blacktype auf Listenebene.
Der von Gestüt Höny-Hof gezogene Wikinger ist nicht alleine durch seine Farbe ein echter Hingucker, auch sein Exterieur ist auffallend gut und gefällt einfach. Er besitzt zwar keine großartigen Bewegungen, verfügt aber über starke Nerven, ist, wie alle meine zweijährigen Starter, gut geschult und konnte sich in der Arbeit erheblich steigern, sodass wir seinem morgigen Debut mit freudiger Spannung entgegenblicken. Meine ersten zweijährigen Starter haben bisher allesamt eine gute Figur abgegeben, wir haben also Vergleichsmöglichkeiten im Stall und können darum zuversichtlich sein. Wikinger besaß noch die Option einer Teilnahme am BBAG Auktionsrennen in Düsseldorf am Sonntag. Ich habe lange hin und her überlegt, mir die Entscheidung darüber, welches Rennen ich für das seinem Debüt besser geeignete halte, nicht leicht gemacht. Voraussichtlich werden morgen in unserem Rennen nur vier Pferde an den Ablauf kommen. Die Bahn mit ihren Linien und den vermeintlich aktuell schwächeren Gegnern gaben schließlich den Ausschlag für Köln. Reiten wird den Debütanten kein starker Mann sondern eine starke Amazone, nämlich Sibylle Vogt.
Filip Minarik (1975-2023)
Filip Minarik bei seinem Sieg auf Prince Eagle in Baden-Baden am 29.08.2012 Photo von Katja Gerhardt |
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 05. September. |
Die Grosse Woche - das Finale
Mit dem Ergebnis der gestrigen Auktion dürfen wir sehr zufrieden sein. Ingesamt konnten unsere Besitzer drei Pferde - sämtliches schon zuvor fesgestellte Wunschkandidaten - ersteigern. Die Bilanz des vergangenen Rennwochenendes sieht hingegen durchwachsen aus: zwar gelang kein Sieg, am Ende standen jedoch zwei Platzierungen - beide mit zwischenzeitlich kurzer Hoffnung auf größeren Erfolg - zu Buche. Nun aber in die Zukunft geblickt.
Während wir morgen gleich mit einem sieben Pferde starken Lot antreten, gehen wir es heute etwas ruhiger an. Unsere Zweijährige New Starlet gibt heute ihr Lebensdebut.
Sie kam zum Beginn des Frühlings aus dem Pre Training zu uns und machte schnell Fortschritte. Im Sommer war absehbar, dass sie dieses Jahr laufen kann. Erst bei den Schlussarbeiten liess sie die letzten Steigerungen vermissen, es fällt ihr schwer den höheren Gang zu finden. Sie kann alles, springt gut ab, hat ausreichend Kondition. Es bleibt zu hoffen, dass ihr der Start weiter hilft und etwas mehr Spritzigkeit bringt.
Morgen beginnen wir wieder mit einem Pferd von El Sur Racing, nämlich mit Queen of Starlets. Zuletzt hat sie uns am Weg zur Startstelle ganz schön geärgert, musste bis dort hin, also rund 1300m geführt werden, ehe sie Elodie endlich im Sattel akzeptierte. Im Rennen hatte sie einen guten Moment, den sie und Elodie leider nicht durchstanden. Diesmal sitzt mit Adrie de Vries ein sehr starker Reiter im Sattel, der ihr die nötige Unterstützung geben kann. Mit einer kleinen Leistungssteigerung wird sie in die Geldränge laufen.
Weiter geht es mit Tante Tilly. Sie hat bisher noch nie enttäuscht, steht nun aber mit Sicherheit vor ihrer schwersten Aufgabe, nicht nur was die lange Distanz betrifft. Ihre letzte Leistung wurde vergangenes Wochenende durch den Sieg von Topan, der bei ihrem letzten Start in München hinter ihr ins Ziel kam, aufgewertet. Es ist fast ein bisschen ärgerlich, dass sie nicht schon vorige Woche lief. Adrie de Vries wird die Stute reiten. Sie gefällt in der Morgenarbeit nach wie vor gut, verrät aber nie alles. Sie hätte sich nach einigen Platzierungen nun endlich auch einen Sieg verdient.
Danach kommt Nerian in einem harten, typischen Iffezheimer Handicap, einem Ausgleich 3 über 1800m, an den Start. Rene Piechulek kennt den Wallach bereits. Nerian benötigt zur Bestleistung guten Boden. Er gefällt mir zur Zeit wieder sehr gut, hinterlässt einen frischen, knackigen Eindruck. Die 1800m sind die Obergrenze. Bekommt er einen guten Rennverlauf, läuft er in die Geldränge.
Bei Sara (Wladimir Panov) erhielten wir beim letzten Start viele Erkennntnisse: wie wir sie reiten müssen, welche Distanz sie bevorzugt etc. Sie hinterlässt in der Arbeit einen wirklich sehr guten Eindruck. Kann sie diesen auch im Rennen auf der Heimatbahn umsetzen, wird sie trotz starker Gegner ein Wörtchen mitreden könnnen.
Amily (Sean Byrne) gibt Rätsel auf. So toll sie immer gearbeitet hat, so sehr waren wir in den Rennen von ihr enttäuscht. Sie bekam eine kurze Pause, von der wir hoffen, dass sie ihr mental weiterhalf.
Im letzten Rennen des Meetings sind wir dann nocheinmal doppelt vertreten. Lips Leo unter seinem Siegreiter Rene Piechulek und Walid unter Adrie de Vries. Lips Leo blieb beim ersten Start des Meetings etwas hinter den Erwartungen, wir werden es diesmal mit einer anderen Taktik versuchen. Der zu erwartend trockenere Boden sollte ihm entgegen kommen. Walid hingegen bevorzugt weichen Boden und braucht schnelle Rennen, darf dabvei aber nicht selbst vorne gehen. Elodie hat er bei seinen beiden diesjährigen Starts einfach abgeschleppt. Adrie wird das morgen nicht passieren. Walid läuft gerne in Iffezheim und erhielt nochmal Nachlass. Auch deswegen erwarte ich eine gute Vorstellung von ihm.
Das letzte große Meeting ...
... im Jahr, ist traditionell die "Grosse Woche". Heuer beginnt sie am Samstag, den 26. August, wir steigen am darauffolgenden Sonntag ein. Dafür jedoch gleich mit einem Quintett und im Vergleich zur Fachpresse schätze ich unsere Chancen in nahezu allen Rennen durchwegs positiver ein. Der starke Niederschlag in den vergangenen zwei Tagen hat uns zusätzlich in die Karten gespielt, denn unsere Starter bevorzugen die zu erwartende weiche Bahn.
Den Beginn macht der frische Sieger Lips Leo (Rene Piechulek). Er laborierte nach seinem Sieg in München an einem Hufabszess, inzwischen ist jedoch alles wieder in Ordnung und gut ausgeheilt. Der kurze Trainingsstopp stellt kein Problem dar. In München konnte er über die morgen geforderte Distanz gewinnen. Das Aufgewicht hielt sich mit einem Kilo in Grenzen, er muss also nur ein GAG von 58kg verteidigen. In Frankreich wurde Lips Leo mit einem Valeur von 27 eingestuft, wobei diie französische Einschätzung (umerechnet rund 65 GAG) wohl etwas hoch angesetzt ist. Haben sich die französischen Handicapper allerdings nicht komplett vertan, gehen wir mit reellen Chancen ins Rennen. Die letzte Form von Wild Chain nötigt mir Respekt ab. First Smiling konnte überlegen gewinnen, muss dafür aber auch deutlich mehr Gewicht als Lips Leo tragen. Ein Platzgeld ist unser Anspruch.
Santino Corleone erwies sich als ein ganz spätes Pferd. Umso erfreulicher ist daher seine stetige Entwicklung und Steigerung. Zudem scheint er weitestgehend distanzunabhängig zu sein. Zwischen 1600m und 2200m hat er uns bereits Freude bereitet. Der weiche Boden kommt ihm besonders entgegen. Die 1600m sind natürlich die Minimaldistanz, die lange Einlaufgerade wird jedoch einiges kompensieren. Außerdem kennt ihn Adrie de Vries sehr gut. Mit dem Schlenderhaner ist ein klarer Favorit gegeben. Auch bei ihm ist der Anspruch ein gutes Platzgeld.
Die treue Queen of Starlets hat eine Pause zu überbrücken. Sie lief über 3000m bereits in Frankreich platziert. Die geforderte Extremdistanz von 3200m stellt dennoch eine Herausforderung dar. Auch ihr wird der weiche Boden entgegen kommen. Michaela Malacova ist bereits vertraut mit ihr. In einem kleinen aber mit Formpferden besetzten Rennen wären wir mit einem Platzgeld gut bedient.
Walid liefert in Iffezheim stets ansprechende Leistungen ab. Auch er fühlt sich auf weicher Bahn besonders wohl. Die 1800m sind seine beste Distanz. Die Vorzeichen scheinen also gut, es handelt sich jedoch um ein Nachwuchsreiten und die sind bekanntlich von Unvorhersehbarkeit und Überraschungen geprägt. Läuft alles nach Plan, schätze ich Walids Chancen als positiv ein.
Masarati Twister hat bisher jetzt eine top Saison. Er ist zweifacher Sieger, landete immer unter den ersten Drei. Er hat sich insgesamt um 6 Kilo gesteigert. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob er mit diesem Gewicht zurecht kommt. Die Distanz von 2400m ist das Minimum, der weiche Boden hingegen ideal für ihn. Adrie de Vries könnte sich als der perfekte Reiter für ihn erweisen. Trotz erschwerten Bedingungen (Aufgewicht) scheint ein Platzgeld möglich.
Zusammenfassend lässt sich sagen: wir gehen zwar ohne Starter mit absoluten Siegchance in die Rennen, alle sind jedoch gut am Posten und haben gute Platzchancen. Bei einem glücklichen Rennverlauf könnte vielleicht bei dem einen oder anderen auch mehr drinnen sein. Wir blicken dem Meeting jedenfalls optimistisch entgegen!
Die erste Zweijährige 2023 kommt an den Start
Dakota Girl |
Im Rahmen des vor wenigen Tagen erschienenen Zweijährigen Update zur Sport-Welt-Stallparade (nachzulesen, weil uns von der Sport-Welt dankenswerterweise zur Verfügung gestellt, → hier) stand ihr baldiger Start schon im Raum. Nun ist es so weit.
Dakota Girl wird morgen in München unsere Zweijährigen-Kampagne beginnen. Die AreionTochter wurde vergangenes Jahr auf der BBAG Jährlingsauktion für €18.000,- ersteigert. In der Einreitphase und bei den ersten Trainingsarbeiten war die Fuchsstute nicht ganz einfach. Sie hatte damals ihren eigenen Kopf und versuchte, eigene Wege zu gehen. Beim Aufsitzen und beim Angaloppieren ging sie in alle Richtungen nur nicht nach vorne. Sie war zwar nicht typisch schreckhaft, traute sich aber manchmal einfach rundenlang nicht an einer Sache, die ihr unheimlich erschien, vorbei. Dennoch konnte man beim Galoppieren im Frühjahr schon ihr Talent erkennen. Sie hat sich körperlich enorm weiterentwickelt, auch mental wurde sie durch die Arbeiten immer fokussierter und ernster. An dieser Stelle muss man unseren Arbeitsreiter Anjel besonder hervorheben: er hat sich nie beirren lassen und sie immer fantastisch geritten. Inzwischen ist sie fast schon zu einer Musterschülerin gereift. Alle neuen Aufgaben, die man ihr vorsetzt, löst sie mit Bravour. Ihre Steigerung durch die Arbeiten gefiel mir sehr gut. In München zu debutieren ist für mich nichts Außergewöhnliches, in einem Siegerrennen hingegen schon. Zumal es sich um Sieger handelt, die sich für das Zukunftsrennen auf Gruppe 3-Ebene in Iffezheim vorbereiten. Wir sind uns über die Schwere der Aufgabe durchaus im Klaren. Eigentlich war ihr Debut eine Woche später für Mülheim oder zwei Wochen später in Iffezheim vorgesehen, da aber nur vier Pferde laufen und man daher von einem Start, bei dem sie viel lernt, ausgehen kann, haben wir uns dazu entschlossen, schon jetzt ihre Rennkarriere zu beginnen. Für Dakota Girl ist es nach jetzigem Planungsstand ein Aufbaustart in Richtung Dortmunder-Auktionsrennen. Wladimir Panov wird sie steuern.
First Fly |
Auch First Fly nahm eine sehr positive Entwicklung. Mental wurde sie inzwischen richtig stark, körperlich wird sie wohl nie zu den Großen und Kräftigen gehören. Solange sie im Rennstall ist, wird sie immer eine elegante, zarte Stute bleiben. Ihre Formen haben eine angenehme Konstanz, leider fand sie in Bad Harzburg einen zu starken Gegner vor, sonst hätte sie spätestens dort den längst verdienen Sieg geholt. Martin Seidl wird sie wieder reiten. Das Rennen sieht etwas anspruchsvoller als im Harz aus. Martin wird Geduld brauchen, sonst könnte ihr die Gerade eventuell zu lange werden.
Saras Debut verlief zwar nicht so, wie wir uns das vorstellten, sie hatte damals aber auch, wie auf dieser Seite schon geschrieben, keinen guten Rennverlauf. Als es zur Sache ging, war ihr der Weg versperrt. Die große Stute kam dann mit ihrer weiten Galoppade nicht mehr schnell genug in Schwung, sodass der vierte Platz letztlich nicht unerklärlich ist. Zuletzt waren wir dann allerdings doch richtig enttäuscht. Auch wenn die Taktik, vorne zu gehen, ihren Geschmack wohl nicht getroffen hat und die 2000m wohl zu weit wurden, war sie mir einfach zu schnell geschlagen. Das war bitter. Morgen hat sie auf kürzerer Distanz die Gelegenheit, diese Form richtig zu stellen und ihre guten Arbeitsleistungen auch auf der Rennbahn zu zeigen. Adrie de Vries wird die Modellathletin reiten. Für beide Stuten ist es der Anspruch, ins Geld zu laufen. Qualität der Gegner ist zum Teil nicht leicht einzuschätzen.
Zum → Sport-Welt Stallparade 2023 Zweijährigen Update
Eine Kaffeefahrt mit Gewinn
Eine gewisse Zufriedenheit mit der Ausbeute des heutigen Renntages in München ist sicher nicht unangebracht. Flankiert vom durchaus respektablen Debut Elodie Palaus auf dem Jahresdebutanten Walid sowie einem unglücklichen Auftritt von Sara über sich für sie als zu weit erweisende Distanz, stehen am Ende des Tages immerhin zwei zweite Plätze und ein Sieg zu Buche. Für diesen sorgte der Hoheneichener Lips Leo, der sich von Rene Piechulek vortrefflich betreut gegen den zwischenzeitlich die Nase schon nach vorne geschoben habenden Environmentalist und seinen von letzter Stelle zügig nachgeeilten Stallkollegen Santino Corleone durchsetzte. Für den Sieg kam Tante Tilly ein Rennen später zwar nicht infrage, auch sie wusste jedoch durch den Speed, mit welchem sie von Adrie de Vries vorgetragen den unterwegs innegehaltenen Platz in den hinteren Regionen des Feldes auf der Geraden noch gegen einen zweiten Platz eintauschte, zu beeindrucken.
Dass Murat Fischer das Geschehen für uns in gewohnt hochwertiger Qualität festgehalten hat, setzt all dem dann noch das Sahnehäubchen auf.
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Elodies Debut als Rennreiterin in München und der Renntag in Vitel am Montag
Mit einem fünf Pferde starken Lot reisen wir morgen nach München-Riem. In der bayrischen Hauptstadt findet morgen der Dallmayr-Renntag mit dem Saisonhighlight, dem "Großen Dallmayr Preis", einem Gruppe 1 Rennen mit fantastischer Besetzung, statt. Wie immer zu so einem Anlass sind auch die übrigen Rennen entsprechend gut besetzt, schließlich möchte jeder an einem solchen Tag im Rampenlicht stehen und gewinnen.
Elodie Palau beendete Freitag vor einer Woche den Jockeylehrgang und erwarb mit der bestandenen Prüfung die Lizenz, als Reiterin an Rennen teilzunehmen. Für ihr Debut schien mir eine große Bahn mit den Linien einer kleinen am geeignetsten. Außerdem lernt sie an einem solchen Renntag mit und von den besten ihres Faches natürlich mehr als unter anderen Umständen. Auch die übrigen Voraussetzungen, das passende Rennen, das passende Pferd sowie eine der Nachwuchsförderung gewogene Besitzerin, sind alle erfüllt. Elodies Karriere als Rennreiterin steht also nichts mehr im Wege.
Ihr erster Partner wird morgen Walid sein. Für alle Beteiligten handelt es sich dabei natürlich um eine höchst aufregende Angelegenheit. Elodie schon beim ersten Ritt detaillierte Order mit auf den Weg zu geben, scheint mir wenig sinnvoll, da kaum davon auszugehen ist, dass ein junger Reiter oder eine junge Reiterin eine solche bereits umzusetzen wissen. Dennoch habe ich mich mit Elodie natürlich ausführlich über dieses Rennen unterhalten; beginnend beim Aufgalopp, der Phase beim Einrücken, das Abspringen und so weiter. Der ersten Ritt vergeht wie im Flug, man meint, man schaut einen Film und spielt eine Rolle darin. Vollständig bewusst wird einem das Geschehene erst hinterher. Egal wie das Rennen ausgeht, das Wichtigste ist selbstverständlich, daß Elodie und Walid gesund heimkommen.
Elodie Palau auf Walid |
Santino Corleone hat sich die letzten Wochen in der Arbeit (auf Sand) erheblich gesteigert, mehr Motivation und Interesse erkennen lassen. Auf der Arbeitsgrasbahn wollte er diesen Eindruck allerdings noch nicht bestätigen. Er ist wohl einfach kein Arbeitspferd. Im Rennen, und das ist natürlich doch das wichtigere Kriterium, hat er bisher nämlich nicht enttäuscht. Adrie de Vries reitet ihn wieder. Mein aktueller Eindruck ist, dass die 2200m seine absolute Obergrenze sind.
Dass Arbeit und Rennen zwei paar Schuhe sind, zeigen nicht nur die beiden oben genannten Pferden, auch an den beiden dreijährigen Stuten Sara und Tante Tilly erfährt diese Erkenntnis eine Bewährung. In der Arbeit wusste Sara immer überzeugen, ging dabei auch besser als Tante Tilly. Im Rennen ging der Vergleich dann mit vier Längen Vorspeung zugunsten Tante Tilly aus. Sara gab damals allerdings ihr Debut und der Rennverlauf in der entscheidenden Phase war schon etwas unglücklich. Zuletzt ging es über 1600m, diesmal geht es über 2000m. Tante Tilly (Adrie de Vries) vermittelte bei ihren beiden Starts den Eindruck, weitere Distanzen zu stehen. Meiner Ansicht nach ist sie auf 1800m wohl am Besten aufgehoben. Die diesmal geforderten 2000m könnten die Obergrenze sein, zumal der Boden morgen weich sein wird. Wie sie mit weichen Boden umzugehen weiß, auch das ist eine Unbekannte. Einen Versuch ist es aber allemal wert. Ähnlich liegt der Fall bei Sara (Rene Piechulek). Auch für sie sind die 2000m nach aktuellem Eindruck die Obergrenze, sie wird das weiche Geläuf jedoch sehr genießen, zuletzt war ihr der Boden nämlich zu schnell. Ich habe nach wie vor eine hohe Meinung von ihr. Auch wenn es ein ordentlich besetztes Feld zu sein scheint, treten beide Stuten mit Chancen auf ein Platzgeld an.
Am Montag geht es dann im schönen Vittel weiter. Tuari hat bisher noch nichts nennenswertes gezeigt. In der Arbeit ging er zuletzt zwar etwas gesteigert, dennoch bleiben die Erwartungen verhalten. Auf Dauer wird er wohl gelegt werden müssen, seine Konzentration liegt mehr auf dem anderen Geschlecht als am schnellen Laufen. Er wird dem Nachwuchsstar unseres Nachbarlandes Hugo Besnier anvertraut. Aerion und Dufour treten in einem Reclamer über 2100m an. Beide Pferde gehen mit guten Chancen ins Rennen, Spaziergang wird es aber keiner. Der weiche Boden könnte für beide Pferde, die gutes Geläuf bevorzugen, ein Problem darstellen. Dufour wird von Frida Valle Skar geritten, Aerion vom in Deutschland bestens bekannten Pierre Bazire.
Hals und Bein
Mit kleinem Lot nach Bad Harzburg
Bad Harzburg hat sich in den letzten Jahren von einer Provinzbahn zu einer Größe im deutschen Rennsport entwickelt. Konzentrierte sich das Rennprogramm davor weitgehend auf den Basissport, ist es mit dem Auktionsrennen, den hochdotierten Handicaps und interessanten Sieglosen Rennen für zwei- und dreijährige Pferde mittlerweile auch für die großen Ställe attraktiv. Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit sowohl den Aktiven als auch den Besuchern gegenüber werden Jahr für Jahr groß geschrieben. Der Präsident des Harzburger Rennvereins Stephan Ahrens sorgt mit seinem Team für auffallend gute Gastronomie zu günstigen Preisen und stellt dazu ein tolles Rahmenprogramm auf die Beine. Diese Bemühungen spiegeln sich in unglaublichen Umsatz- und Besucherzahlen wider.
Wir reisen dieses Jahr nur mit einem kleinen Lot in den Harz. Wir feierten in den letzten Jahren zwar immer schöne Erfolge, eine ganze Woche mit den Pferden dort zu verbringen und zweimal zu laufen hat sich für uns allerdings nicht bewährt.
Den Beginn wird morgen First Fly machen. Die kleine fleißige Stute wusste diese Jahr bereits gut zu gefallen, der durschlagende Erfolg blieb bislang jedoch noch aus. Vorallem die letzte Form und der erste Jahresstart haben heute einen deutlich höheren Stellenwert als an den Tagen, an denen die Rennen gelaufen wurden. Ihr vierter Platz in Düsseldorf war zum einen eine gute Vorbereitung auf die Bahn im Harz (da wie dort ein ein Rechtskurs mit Gefälle), zum anderen wurde die Leistung durch die damals drittplatzierte Stute Kleeblatt inzwischen aufgewertet. Kleeblatt hat inzwischen ein Rennen in Hamburg leicht gewonnen. Diese Form von First Fly führte sogar dazu, ihr Handicap nach dem vierten Platz um 1,5kg anzuheben, aas schon erstaunlich ist. Mit Bahn, Boden und Distanz wird sie zurecht kommen. Martin Seidl absolviert den Ritt. Es scheint ein ausgeglichenes Feld zu sein. Disaronno und Switsch schätze ich nach bisher gezeigten Formen am stärksten ein. Ein Platz unter den ersten Drei ist unser Ziel.
Nerian steht nach seinen beiden Siegen nun vor einer schwereren Aufgabe. Auch er geht mit Martin Seidl im Sattel an den Start und sollte mit Bahn, Boden und Distanz zurecht kommen. Schlussendlich ist es aber so, dass wir durch die Siege nun in einer anderen Liga angekommen sind und es dementsprechend morgen schwerer antreffen werden. Ein Platz rund um Platz Drei, Vier ist unser Anspruch.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 20. Juli. |
Wiederum in Zweibrücken
Masarati Twister kennt - dieser Umstand ist durch seine Benennung hoffentlich nicht verschrien - bisher heuer nur gute Formen. Die sieben Starts sahen ihn stets unter den ersten Drei über die Ziellinie gehen. Kein Wunder also, dass nicht nur wie schon gestern erwähnt die Sport-Welt, sondern auch die Wetter am Toto den Hernsteiner in der Favoritenrolle sahen. Mit einer aus diesem Vertrauen resultierenden Quote von 18:10 ging es in ein Rennen, das zunächst einen anderen als den erwarteten Verlauf nahm, denn entgegen den bisherigen Gepflogenheiten setzte sich Reiter Tommaso Scardino mit dem vierjährigen Wallach zunächst an die Spitze des Feldes und blieb dort auch bis zur letzten Durchmessung der Gegengeraden. Das kurze Intermezzo an zweiter Position fand mit Ausgang des Schlussbogens ein Ende, als sowohl Masarati als auch die unterwegs auf Warten gerittene Shake Shake Shake sich anschickten, die Frage nach dem Sieger in einem Zweikampf unter sich auszumachen. Schließlich entschied auf der Linie ein kurzer Kopf zu unseren Gunsten.
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Drei Starter in Zweibrücken
Den Beginn auf dem Linkskurs macht morgen Dufour. Seine bisherigen Ergebnisse waren sehr unterschiedlich. Meiner ansicht nach bevorzugt er Rechtskurse gegenüber Linkskursen, dennoch lief er auf kleinen Bahnen bisher immmer recht ordentlich, weshalb auch morgen trotz des hohen Gewichtes avon einem guten Laufen auszugehen ist. Shuichi Terachi, der drei Kilo Erlaubnis mitbringt, wird den großen, starken Fuchs reiten.
Aerion gewann in Saarbrücken trotz Eisenverlustes in schöner Manier. Diese Form wurde durch die weiteren Leistungen der damals Dritt- und Viertplatzierten aufgewertet. Dieser Sieg brachte natürlich drei Kilo Aufgewicht mit sich, das morgige Rennen scheint außerdem anspruchsvoller als jenes in Saarbrücken, Aerion ist aber nach wie vor in guter Form. Robin Weber wird wieder reiten. Unser Anspruch ist zumindest ein kleines Platzgeld.
Masarati Twister findet sich in der Sport-Welt einmal mehr in der Favoritrolle wieder. Der kleine Braune läuft eigentlich auch immer brav vorne mit. In Zweibrücken konnte er seinen einzigen Sieg unter dem gleichen Reiter wie morgen, Tommy Scardino nämlich, erringen. Ein guten Omen? Er steht nach heutigem Gesichtspunkt vor seiner bisher leichtesten Aufgabe. Mal sehen, ob es gelingt.
Sieg in Vittel
Gideon Grey ist heuer kein Muster an Beständigkeit. Einem Sieg früh im Jahr ließ er (in dieser Reihenfolge) einen achten, einen zwölften und wiederum ein achten Platz folgen. Zuletzt schloss er allerdings mit nun zwei Siegen erneut an seine, nunja Winterform an. Das heutige Geschehen über die 2100m in Vittel sah sich der fünfjährige Schimmel zunächst gut versteckt von den hinteren Regionen des Feldes aus an. Diese Position schien im Schlussbogen, von der Konkurrenz umstellt, zunächst nicht zum Vorteil zu gereichen. Mit Eingang der Zielgeraden und durch Auffächern des Feldes öffnete sich allerdings umgehend ein Lücke, die Reiter Auguste Madamet zu nützen wusste und folgend Gideon an der Spitze eines hart um den Sieg kämpfenden Trios mit einer halben Länge Vorsprung als Erster über die Linie führte. Inklusive Prämie lukrierte dieser Sieg immerhin einen Gewinn von €13.000,-.
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So waren sie, die alten Rittersleute
Abgesehen vom hochkarätigen Pferdesport, der hier regelmäßig stattfindet, ist die Iffezheimer Rennbahn immer wieder auch Austragungsort diverser anderer Feste und Veranstaltungen. Vergangenes Wochenende eben wurde hier anlässlich eines Mittelalter Spektakels die Zeit um einige Jahrhunderte zurückgedreht. Den Höhepunkt des auch ansonsten umfangreichen Programmes bot die spektakuläre Darbietung des Arturius Horse Stunt Teams
Sainti reist nach Magdeburg
An diesem Wochenende sind wir nur mit einer Starterin, nämlich Sainted Fortune unterwegs. Eine weite Reise führt uns zum Renntag nach Magedburg. Die Fachzeitschrift vermutet dafür naheliegenderweise direkt den optimistischen Hintergedanken, "dass da was gehen muss". Klar, wenn man so eine lange Anfahrt in Kauf nimmt, tut man dies in der Regel schon vor dem Hintergrund entsprechender Erwartung. Mangels passender Rennen bleibt uns mit der Dreijährigen allerdings auch gar nichts anderes übrig. Weder in Deutschland noch in Frankreich findet sich bis Ende Juli eine Alternative, sprich ein Sieglosen Rennen bis 1200m. Gemessen an den Formen in Köln und dem Dresdener Auktionsrennnen kommt sie mit guten Chancen an den Ablauf. Die Startbox 8 gefällt uns natürlich weniger, Sibylle Vogt kennt jedoch sowohl die Stute als auch die Bahn und wird hoffentlich das Beste daraus machen.
Fünf Pferde beim After-Work-Renntag in München
Masarati Twister bewies mit dem dritten Platz in Hamburg einmal mehr seine konstante Form. Den Sieg verpassten wir zum einen aufgrund des zu langsamen Rennens, zum anderen musste Martin Seidl Masarati bei seinem Angriff in dritter Spur Ende des Schlussbogens nochmal zurücknehmen und verlor dadurch viel Schwung. Zudem hing er nach innen, was das Anreiten auf der Zielgeraden nicht vereinfachte. Nichsdestotrotz wäre es verfehlt, mit dem Ergebnis unzufrieden zu sein.
Eva bekam auf Dufour leider eine falsche Order von mir, zudem war seine Einstellung mangelhaft. As Niederlagen lässt sich jedoch oft mehr als aus Erfolgen lernen.
Da die Befürchtung besteht, montags auf dem Weg nach München übermäßig viel Autoverkehr zu begegnen, reisen wir bereits morgen in die bayrische Haupstadt. Am beliebten Abendrenntag sind wir mit fünf Stuten vertreten. Erneut - wir monierten solches schon vor dem Renntag am 11. Juni - war es nicht ganz einfach Reiter für unsere Starter zu finden. Es fehlt derzeit in Deutschland leider hinten und vorne an entsprechendem Personal. Einige sind noch verletzt(Cadeddu, Wolff, Abik), einigen sind die erhöhten Rittgelder entweder zu wenig Anreiz um von Hamburg nach München zu reisen, oder die 90 Euro sind zu viel. Jedenfalls gestaltete es sich auch diesmal wieder als ein ziemliches Hin und Her, bis alle unsere Starter mit ReiterInnen versorgt waren.
Nun aber zum rein sportlichen Teil. Amily vermochte ihre guten Arbeitsleistungen im Rennen noch nicht unter Beweis zu stellen. Die letzte Aufgabe in Düsseldorf war ihr sicherlich zu schwer. Davor in Iffezheim befand sie sich nicht ganz auf der Höhe, in München war der Boden zu weich und beim Debut in Paray-le-Monial wusste sie überhaupt noch nicht, um was es überhaupt geht. Diesmal muss sie aber Farbe bekennen und uns zumindest einen Ansatz verraten. Ein Geldrang ist der Anspruch. Sibylle Vogt wird sie über die Derbydistanz reiten.
Im Dreijährig-Śieglosen Rennen über die Meile gibt die von Gestüt Röttgen gezogene Sara ihr Lebensdebut. Sie fiel mir bei der BBAG Herbst Auktion 2021 sehr positiv auf und war meine ausdrückliche Wunschstute im Katalog. In der Halle wurde es dann ein harter Kampf und ihr Besitzer musste über seinen Schatten springen, um sie zu bekommen. Sie arbeitete Zweijährig bereits vielverprechend bevor wir einen Auszeit hinnehmen mussten. Die bildhübsche Stute hat bewusst viel Zeit von uns erhalten und diese auch genutzt. Sie präsentierte sich von Woche zu Woche nicht nur besser sondern wurde durch die Arbeiten immer gelassener, selbstsicherer. Selbst wenn es sich bei ihr um eine hitzige, temperamentvolle Dame, die schnell schwitzt, handelt, beruhigt sie sich inzwischen ebensoschnell wieder. Sie ist sehr charakterstark, wenn ihr etwas nicht passt, zeigt sie das auch ganz deutlich. Ihre Arbeiten gefielen uns sehr gut, auch wenn wir sie noch nicht bis aufs Allerletzte ausgetestet haben und also mit Reserven zu ihrem ersten Lebensstart nach München fahren. Sibylle Vogt wird auch sie reiten. Dem Potential nach kann sie weit vorne landen, der erste Start ist aber bekanntlich immer so eine Sache.
Sara |
Tante Tilly lieferte vor drei Wochen ein tolles Lebensdebut ab. Leider verstand sie erst auf der Zielgeraden, dass es darum geht, vor allen anderen Pferden im Ziel anzukommen. Hätte sie das etwas eher verstanden, würde sie das Rennen wohl gewonnen haben. Lukas Delozier wird die braune Stute diesmal reiten. Wenn sie sich, wie erhofft werden darf, durch den Start verbessert hat, kann sie im Endkampf sein. Ich gehe davon aus, dass sie diesmal deutlich besser auf die Beine kommt und auf der Gegenseite vom Fleck weg näher am Feld dran sein wird. Es bleibt zu hoffen, dass sie dann trotzdem noch so einen beachtlichen Speed auf den Rasen zaubert wie zuletzt.
Silvretta blieb heuer bisher blass und deutlich hinter den Vorjahresformen zurück. Wobei sie allerdings beim letzten Start entschuldigt ist, da sie von ihrem Reiter schon von der Startmaschine weg extrem unter Druck gesetzt wurde, was ihr sichtlich nicht behagte. Wir gehen diesmal in der Distanz nach oben. In der Arbeit hat ihr das gefallen. Jozef Bojko sollte für unser Vorhaben der ideale Reiter sein.
Fragile Planet wurde in Saarbrücken höchst unglücklich Dritte, da sie in den entscheidenden Phasen des Rennens hoffnungslos festgefahren war. Der zweite Platz wäre allemal dringewesen. Sie kam gut aus dem Rennen und kann deshalb schnell wieder aufgeboten werden. Konstantin Phillip wird sie wie schon in Iffezheim reiten. Weicher Boden sollte ihr gefallen. Ich sehe die Stute Über ihre beste Distanz (2000m) trotz eines formstarken Feldes mit ordentlichen Chancen antreten.
Unsere Beteiligung am Derbymeeting
Am morgigen Freitag treten wir mit Dufour und Masarati Twister in Hamburg an.
Dufour läuft in einem Altersgewichtsrennen über 1800m für Ex Aktive. Eva wird den schönen Fuchswallach reiten. Leider bot die Ausschreibung Platz für ein reelles Gruppe-Pferd mit 92,5kg GAG, das im Jahr 2021 noch Vierter im deutschen Derby wurde. Damit gemeinter Lord Charming sollte somit als (fast) unschlagbares Pferd ins Rennen gehen. Bei seinem letzten Start wurde er aufgrund eines fehlenden Kilo disqualifiziert, die Leistung am grünen Rasen war aber ausreichend genug, um ein Rennen dieser Klasse zu gewinnen. Mit diesem Teilnehmer nimmt man, was ich bedauerlich finde, den Zusehern und Aktiven etwas die Freude und Spannung an so einem Rennen. Magical Beat war zwar in Mannheim schon mal hinter uns, ihn nochmal zu halten dürfte aber nicht mehr so leicht werden. Realistisch betrachtet liegt der vierter Platz im Bereich des Möglichen. Diese Ausgangslage bietet uns die Gelegenheit, eine taktische Veränderung zu probieren. Neben Eva reitet in diesem Rennen auch unser langjähriger Mitarbeiter und Futtermeister Frederic Chedotal (auf Paradise Girl. Wir wünschen beiden Hals und Bein und viel Spaß.
Eva-Maria Geisler bei ihrem Sieg auf Daimyo am 12. September 2020 in Nancy Photo von Albert Eyermann |
Masarati Twister ist ein Muster an Beständigkeit und der Sport-Welt Favorit in seinem Rennen. Laut Papierform muss man der Fachzeitschrift auch recht geben, immerhin hat die solidesten Formen vorzuweisen. Der speedstarke Wallach wird über die Distanz von 2850m wieder von Martin Seidl, der ihn bereits aus Iffezheim kennt, geritten. Die stärkste Gegnerin sollte Schönheit sein. Diese konnte bei 27 Starts allerdings noch nicht gewinnen. Wir hoffen, dass ihr Knoten nicht genau dann platzt, wenn wir Favorit sind. Die restlichen Teilnehmer sind entweder sehr präzise auf dieses Rennen und dieses Meetings vorbereitet und verbessern ihre Vorformen deutlich oder laufen für die Platzgelder mit.
Lips Leo wird in Aix-les-Bains zum Nichtstarter erklärt. Am Montag geht es mit einem fünfköpfigen Lot nach München, am darauf folgenden Tag dann in Aix les Bains mit Tuari weiter.Aerion mit zweitem Saisontreffer
Photo von Denise Korth |
Die Fachleute von der Sport-Welt wussten es wieder einmal besser als die Kundschaft an den Wettkassen. Während Erstere Aerion nämlich in der Favoritenrolle sahen, fand er sich am Toto in der Gunst nur als Viertgereihter. An vierter Stelle reihte sich der Schützling von Stephan Schreiber zunächst auch ins Renngeschehen ein: denn sehr vorhersehbar (wir haben einen solchen Verlauf gestern bereits angekündigt) wurde das Rennen zunächst von Liane, Anno und Achat mit einigen Längen Vorsprung auf den Rest des Feldes angeführt. Dieser besonders energische Zugang sollte sich letztlich jedoch nicht als der diesmal erfolgreiche herausstellen.
Zu Beginn des Schlussbogens entschlossen sich Aerion und Reiter Robin Weber, die das Geschehen bis dahin ganz entspannt gleichsam erste Reihe fußfrei beobachten durften, dann selbst die Initiative in die Hand zu nehmen. Ohne viel Aufhebens wurde die bis dahin führende Liane gestellt und der Abstand auf den nacheilenden Tom Red bis zur Ziellinie auf 3 1/4 Längen vergrößert. Erwähnenswert ist außerdem der dritte Platz der ebenfalls von Robin Weber gerittenen Fragile Planet zwei Rennen zuvor.
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More Than White nicht mehr im Training
Leider musste das Projekt mit unserer Scheckenstute More Than White diese Woche beendet werden. Noch Ende vergangener Woche konnte sich ihr Besitzer bei Beobachtung des Trainings von ihren Fortschritten überzeugen. Im Zuge dieses Besuchs wurde auch ein eventuelles Debut während der Grossen Woche ins Auge gefasst. Wie schnell es im (Renn-)Sport gehen kann, hat man aber leider auch diesmal wieder gesehen. Anfang der Woche war eine Reaktion an der Sehne festzustellen. Im Sinne des Tierwohls wurde das Training sofort beendet und die sympathische Stute ins heimatliche Gestüt zurückgeholt.
Zwei Starter in Saarbrücken
An diesem Wochenende geht es mit nur zwei Startern in Saarbrücken etwas ruhiger zu. Aerion geht als Favorit der Sport-Welt ins Rennen. Diese Einschätzung ist aus meiner Sicht zu optimistisch. Es wird, da einige Frontrunner im Feld mit dabei sind (Liane und Achat beispielsweise), ein sehr schnelles Rennen geben. Liane kam auf Rechtskursen schlecht um die Bögen, weswegen es diesmal linksherum probiert wird. Gutes Grundtempo kommt unsrem Aerion entgegen. Er fühlt sich sehr wohl, ist nach wie vor gut am Posten. Er schreit förmlich nach einem Rennen. Da Aerion sich auf schnellem Boden wohlfühlt, ist mindestens ein Geldgewinn unser Anspruch. Zudem haben wir mit Robin Weber einen Reiter in Form an Bord.Der selbe Anspruch gilt für unserer zweite Starterin Fragile Planet. Sie bevorzugt allerdings weichen Boden, den sie morgen eher nicht antreffen wird. Auch wenn um den Sieg mitzumischen schwierig werden dürfte, sollte die hübsche Stute ein Platzgeld mitbringen können. Sie wird ebenfalls von Robin Weber geritten.
Ende kommender Woche geht es für uns nach Hamburg und Aix-les-Bains.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 23. Juni. |
Ein Wechselbad der Emotionen
Freud und Leid liegen nicht nur im Rennsport oft nahe beieinander. Nachdem ein Rennen zuvor das Ergebnis etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, teilte, wenn man das so sagen kann, Fortuna unserem Quartier 30 Minuten später wiederum ein gänzlich andersgeartetes Los zu, denn mit seinem (und dem seiner Besitzer Stall Dojava M) zweiten Sieg in Folge rettete Nerian unseren Renntag in Dresden. Während des mit flotter Pace absolvierten Rennens im Windschatten hinter der Spitze geparkt, fand der vierjährige Wallach auf der Zielgeraden im sich breit auffächernden Feld rasch eine freie Spur. Von der Schweizerin Sybille Vogt energisch vorgetragen, entschied auf der Ziellinie schließlich eine hart umkämpfte Halslänge Vorsprung zu seinen Gunsten.
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Auktions- und Listenrennen
Morgen reisen wir mit zwei dreijährigen Amaron Fuchsstuten zum After-Work Renntag nach Düsseldorf. Die aktuell trockene Witterung macht es allen Rennvereinen schwer, für praktikable Bodenverhältnisse zu sorgen. Trotz intensiver Bewässerung trocknet der Boden bei dem Wind und den Temperaturen schnell aus. Amaron-Nachkommen können mit schneller Bahn zwar gut umgehen, dennoch bleiben jedem Trainer und Besitzer bei solch extremen Bedingungen gewisse Bedenken.
First Fly (mit Rene Piechulek im Sattel) tritt über 1600m in einem Sieglosen-Rennen für Stuten an. Sie hat zuletzt eine Wesensveränderung durchgemacht. Die zierliche Stute war während der Morgenarbeit immer recht hippelig, fand kaum eine ruhige Minute. Seit ihrem Start in Mannheim präsentiert sie sich jedoch angenehm ruhig und ausgeglichen. Es bleibt zu hoffen, dass sie ihre Energie fürs Rennen aufhebt. Beim letzten Start war sie von einem Eisenverlust gehandicappt, hinzu kam ein unruhiger Rennverlauf, wie er so gar nicht ihren Geschmack entspricht. Ein Geldgewinn ist unser Anspruch. Hoffentlich stellt sich die äußere Startbox nicht als zu großer Nachteil heraus.
Amily ist eine überdurchschnittliche Stute. Sie hat zwar keinen ganz einfachen Charakter, dafür aber ein Kämpferherz. Es stimmt mich traurig, dass sie bisher noch keine Platzierung erreichen konnte. Dieses Listenrennen ist natürlich eine nochmal schwierigere Aufgabe. Ich hätte es ihr zwar gerne einfacher gemacht, die große Vorfreude des Besitzers auf dieses Rennen rechtfertigt das Antreten aber allemal. Tommy Scardino wird sie wieder reiten. Boden und Distanz trifft sie nach ihrem Geschmack.
Am Samstag steht dann mit dem Antreten von Sainted Fortune und Son Gual im Dresdener Auktionsrennen ein absolutes Highlight für uns am Programm. Während dieses Rennen für Sainted schon seit langem ins Auge gefasst ist, hat sich die Entscheidung für das Antreten bei Son Gual erst in den letzten Wochen ergeben. Bis knapp vor der Starterangabe gab es allen Grund zur Sorge, dass Sainted aufgrund der Starterbegrenzung (von zwölf Pferden) aus dem Rennen fallen könnte. Die Erleichterung war groß, als klar wurde, dass beide laufen dürfen. Alleine diese Tatsache deutet auf ein gut besetztes Rennen hin.
Sainted Fortune wird von der Schweizerin Sibylle Vogt geritten. Bei ihrem letzten Start in Köln lief sie zwar noch sehr grün, kam kaum um den Bogen, zeigte auf der Zielgeraden aber viel Kämpferherz und wurde zum Schluss sogar noch gute Dritte. Zwei der damaligen Gegner ließ sie bereits hinter sich (Akuma und Lady Matilda). Zu Lady Matilda steht sie diesmal im Gewicht sogar noch günstiger. Hat sie aus dem Rennen gelernt, wird sie sich nochmal gesteigert präsentieren.
Son Gual, diesmal Sean Byrne anvertraut, kam im selbigen Rennen in Köln vom letzten Platz angeschossen. Er benötigte jeden Meter der langen Kölner Zielgeraden, um sich noch auf den zweiten Platz zu schieben. Die Dresdener Zielgerade ist leider deutlich kürzer. Dieser Umstand könnte etwas für Sainted Fortune und gegen Son Gual sprechen. Eine wichtige Frage stellt sich aber auch: was war das Rennen in Köln denn eigentlich Wert? Nach GAG Einschätzung des Handicappers wurden meine beiden Pferde nur mit 67kg (Son Gual) und rund 63kg (Sainted Fortune) eingestuft, was für ein schwächeres Maidenrennen spricht. Die Favoritin Look at Me war am 1. Mai in München nur unweit vor Son Gual. Über sie gerechnet sind wir mit beiden Pferden nicht aus der Welt. Es gibt zwar sieben Gelder, jedoch auch mindestens soviel Pferde mit einer guten Chancen. Ab heute sollen in Dresden immer wieder Gewitter niedergehen. Es bleibt zu hoffen, dass daraus keine Unwetter werden und der Regen dem Boden gut tut. Wir könnten an dieser Stelle noch deutlich mehr analysieren, Ellen bilden, Zeiten vergleichen. All das würde aber nichts daran ändern, dass das Rennen am Samstag auf dem grünen Rasen entschieden wird und der Ausgang gerade bei einer so kurzen Distanz wie den 1200m stark vom Rennverlauf, damit auch von einem gewissen Quäntchen Glück abhängig ist. Generell scheint das Rennen sehr ausgeglichen. Ich wünsche mir, mit beiden Pferden in den Geldrängen zu landen, einer unter den ersten Zwei/Drei wäre fantastisch. Sainted geht mit Startbox vier ins Rennen, Son Gual mit der Elf.
Nerian läuft mit Sibylle Vogt im Sattel im Ausgleich 3 über 1500m. Er zeigte in Mannheim von ganz weit hinten einen überragenden Speedwirbel und konnte am Ende sogar noch leicht gewinnen. Er mag die Dresdener Bahn, war dort bereits Zweiter. Die geforderten 1500m liegen ihm außerdem gut. Für ihn wäre weicher Boden eher von Nachteil. Ein Platz unter den ersten Drei käme aus meiner Sicht eine Bestätigung der guten Mannheimer Form gleich.
Der junge Adler debutiert *
Bereits am morgigen Dienstag kommt unser nächster Debutant an den Ablauf: Tuari wird morgen Dienstag in Compiegne sein erstes Rennen bestreiten.
Man durfte seinen Schritt auf die Rennsportbühne eigentlich schon viel früher erwarten, zeigte er doch bereits im März 2022 in der Arbeit eine raumgreifende, schnelle Galoppade in der Arbeit. Er hinterließ Anfang zweijährig so einen guten Eindruck, dass man ihn als früh Frühreifen hätte eistufen können. Dieser Umstand resultierte in einem exorbitant hohen Preis bei der Stallpoule.
Viele Kinderkrankheiten reihten sich jedoch anschließend aneinander und verhinderten einen früheren ersten Lebensstart. Seine Besitzer waren zwischenzeitlich der Verzweiflung nahe, nun ist es aber endlich soweit. Seine Arbeitsleistungen waren in Ordnung, wenn auch nicht mehr. Corentin Bergé übernimmt den Ritt. Tuari ist wie alle meine Debutanten sehr gut geschult. Dass sich ausschließlich Debutanten im Feld befinden, sollte kaum verwundern, ist das Rennen doch für "Inédit", was soviel wie "noch nicht herausgebracht, unveröffentlicht" bedeutet, ausgeschrieben. Da diese Art von Rennen erfahrungsgemäß sehr stark besetzt sind, wäre ein Geldrang schon fantastisch.
* "Tuari" bedeutet in der Sprache eines jener Völker, die man früher etwas salopp als "Indianer" zu bezeichnen pflegte, heute jedoch respektvoller mit dem Ausdruck "indigene Amerikaner" anspricht, soviel wie "junger Adler". Howgh.
Cluny und München am Sonntag
Wenn ich diesmal von vier Startern in München und zwei in Cluny schreibe, ist damit nur unzureichend zu erahnen, wie kompliziert sich die Vorbereitung auf diese beiden Renntage gestaltete. Weniger sind damit die Transporte zu den Rennplätzen oder die Begleitung und deren Unterbringung gemeint, die Suche nach Jockeys war diesmal alles andere als ein Kinderspiel. Der Großteil der deutschen Riege ist in Köln am Union Renntag engagiert, einige reisen wiederum nach Mailand zu den Oaks d´Italia. Auch der Renntag in Paris-Longchamp bindet viele Jockeys, manche wiederum sind gesperrt oder wollen einfach nur ihren Geburtstag ausgiebig feiern. Nach München haben sich nur die Wenigsten verirrt. Der Plan, einen Reiter aus Frankreich zu holen, ging trotz vieler Veranstaltungen auf. Ein großer Dank an dieser Stelle an Stephane Breux der viele Reisestunden auf sich nimmt um am Renntag in München zu reiten.
Nun aber zum eigentlich sportlichen Teil. Den Beginn morgen machen Tante Tilly und Silvretta in einem Maidenrennen über 1600m. Tante Tilly wird debutieren. So ganz ausgereift ist die großgewachsene Stute noch nicht. In manchen Situationen sind Vorhand und Hinterhand noch nicht eins, außerdem springt sie unroutiniert an vollkommen unpassenden Stellen auf das falsche Bein. Ihre Entwicklung im Mai war allerdings positiv, sodass einem Start in München nichts entgegen steht. Auch ihre Grasarbeit gefiel durchaus, dennoch hat sie natürlich noch viel zu lernen. Stephane Breux wird sie reiten. Ein Geldgewinn würde Freude bereiten.
Hinter Silvrettas Antreten steht aktuell noch ein Fragezeichen. Kommt sie an den Start, freue ich mich, sie erstmals über die Meile zu sehen. Martin Seidl wird ihr Steuermann sein.
Daliapurs morgiger Auftritt wird maßgeblich über seine weitere Zukunft entscheiden. Zum einen träumen Besitzer und Trainer von einem Start im polnischen Derby, zum anderen sind diese Woche einige interessante Kaufangebote mit Blickrichtung Hindernissport für den dreijährigen Zarak-Sohn eingegangen. Er ist ein toller Typ. Optisch ein trockener, schöner Vollblüter und auch sein Charakter ist top. Er hat sich von Start zu Start mental enorm verbessert, zeigt sich nun auch bei den raschen Arbeiten geduldig, wartet die Anweisungen der Reiter ab und befolgt sie dann sofort. Morgen werden wir hoffentlich einige Antworten auf die von uns an ihn gestellten Fragen bekommen; unter anderem auch auf die nach seinem Stehvermöhgen. Kommt er unter die ersten Drei, geht es in Richtung Warschau. Anvertraut ist er Stephane Breux.
Santino Corleone kommt morgen erst zum dritten Mal an den Ablauf. Er wird dabei wohl nicht seine Bedingungen vorfinden. Die Meile dürfte ihm zu kurz werden. Er benötigt jetzt allerdings Starts, um Routine zu bekommen. Stephane Breux wird sich sein Rittgeld hart erarbeiten müssen, da sich der vierjährige Wallach im Rennen sehr phlegmatisch zeigt. Die Hoffnung, unter den ersten Vier zu landen, haben wir trotzdem.
In Cluny trifft Lips Leo unter Guillaume Trolley de Preveaux über 1900 auf acht Gegner, darunter auch das eine oder andere interessante Pferd. Lips Leo ist dieses Jahr einer meiner Favoriten, was erwartete Steigerung anbelangt. Zuletzt wurde er zweimal kurzfristig zurückgezogen; das eine Mal wegen eines Wolkenbruchs, das andere Mal ging er plötzlich lahm. Bleibt zu hoffen, dass diesmal alles klappt und wir einen Platz unter den ersten Fünf erreichen.
Dufour wird von einem der stärksten französischen Amateurreiter, Kevin Braye nämlich, geritten. Über 1900m trifft er auf fünf Gegner, etwas schwächere Pferde als sein Stallgefährte Lips Leo allerdings. Dennoch werden wir nicht als Favorit ins Rennen gehen. Windjana steht günstig im Rennen und dürfte das zu schlagende Pferd sein. Wir kennen sie bereits vom Start in Paray-le-Monial am 10. April, als sie Zweite hinter Aerion wurde. Realistisch betrachtet müsste Dufour aber schon komplett ausspannen, um nicht vorne mit dabei zu sein.
Lundi, Strasbourg est encore au programme avec la fidèle Queen of Starlets (Corentin Bergé). In Iffezheim blieb sie zuletzt unter Wert geschlagen. Sie kam gut aus dem Rennen und hat uns den Schritt in die Listenklasse hoffentlich nicht übel genommen. In Frankreich sind aber auch in einem Classe 4 Rennen noch ordentliche Pferde am Ablauf. Gino Star, Divino, Zahedan und Ad Astra können in diesem Zusammenhang eventuell genannt werden. Dennoch ist ein Geldrang unsere Erwartungshaltung.
Erfolg in Mannheim
Der erste Sieg für Stall Dojava M wurde heute im siebenten Rennen in Mannheim durch Nerian endlich Wirklichkeit. Während ein Rennen zuvor dem Hernsteiner Masarati Twister die überschaubar lange Zielgerade auf der Waldrennbahn trotz beeindruckender Speedleistung auf den letzten Metern zu kurz wurde, um den bis dahin und auch im Ziel führenden Soldat noch zu stellen, brachte der an diesem Tag insgesamt dreimal erfolgreiche Robin Weber den vierjährigen Soldier Hollow-Sohn rechtzeitig in Stellung, um am Ende eine sichere Länge zwischen sich und den als Zweiten einlaufenden Fritz Wonderlich zu schieben. Dieser Sieg markiert außerdem den 350. vollen Erfolg in des Trainers Karriere.
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Quintett nach Mannheim
Den Beginn wird die zierliche Fuchsstute First Fly machen. Sie lief in Saarbrücken ein gutes Rennen, kam dabei bestens um die engen Linksbögen. Auch diesmal sind die Bögen eng, allerdings rechts herum. Kann sie die genausogut, sollte sie Platzchancen haben. Ihre letzte Form wurde von Mythos durch einen Sieg in Hannover aufgewertet. First Fly wird erneut von Alex Pietsch geritten. In diesem Rennen laufen ein paar Pferde (beispielsweise Spotlight und Super Star) die höhere Erwartungen bisher nicht erfüllen konnten. In Mannheim sollen sie sich rehabilitieren.
Weiter geht es mit Macavity, einem absoluten Bahnspezialisten. Er lief ein gutes Jahresdebut, enttäuschte in Iffezheim zuletzt jedoch auf ganzer Linie. Wiedergutmachung ist nach dieser Leistung unser Ansinnen. Auch er sollte zumindest für ein Platzgeld gut genug sein. Geritten wird er diesmal von Leon Wolff.
Masarati Twister läuft konstant nach vorne. Auch die Iffezheimer Form gefällt mir gut. Hinter dem Mannheimer Rechtskurs und der schnellen Bahn steht bei ihm allerdings ein Fragezeichen.
Smaragds letzte Form war nicht zuletzt dem unglaublichen Einsatz von Anna van den Troost geschuldet. Diese Leistung darf auf jeden Fall als Aufwärtstrend gedeutet werden. Kann er daran anschließen, läuft er auch diesmal wieder ins Geld. Er wird erneut Anna anvertraut.
Unsere letzte Chance wird dann Nerian sein. Auch wenn er für uns immer ins Geld gelaufen ist, vermissen wir ein wenig den Kampfgeist, den letzten Punch an Einsatz. Diesmal probieren wir es über 1400m. Leider stehen wir ganz außen. Gerade bei der Hetzjagd Richtung Bogen ist das ein großer Nachteil. Wir lassen uns überraschen. Er wird von Robin Weber geritten.
Generell ist der Renntag diesmal glücklicherweise sowohl quantitativ als auch qualitativ besser besetzt. Am letzten Renntag waren wir aufgrund der kleinen Felder jedesmal fix in den Geldrängen. Diesmal kann einiges passieren, alles ist möglich.
Hals und Bein
Pfingsten mit Bundesliga Entscheidung, Hochzeit und Listenrennen in Hannover sowie zwei Startern in Köln
Sollte Borussia Dortmund heute nicht über Mainz stolpern und allen Erwartungen entsprechend Meister werden, gönne ich als bekennender Bayern-Fan das allen BVB Fans. Sie sollten jedenfalls ausgiebig feiern, denn ich kann mir gut vorstellen, dass heutige Väter erst wieder mit ihren Enkelkindern die nächste Meisterfeier erleben dürfen.
Morgen findet am Gestüt Hoheneichen die Hochzeit von Aline und Claudius statt. Claudius ist der Sohn unseres langjährigen Tierarztes und Besitzer am Stall Constantin Moll. Gleich am nächsten Morgen, also montags, führt Eva der Weg nach Köln, um beim Start von Sainted Fortune und Son Gual dabei zu sein. Zeitgleich werde ich Richtung Hannover reisen, um dort Artemias Start im Listenrennen zu verfolgen.
Artemias Saisondebut war eine große Enttäuschung. Vielleicht, wir hoffen es, hat sie den Start aber auch noch gebraucht. Zudem ging sie in Strassburg ganz innen, auf einer bekanntlich sehr schlechten Spur. Leider war zuletzt auch ihre Schlussarbeit unzufriedenstellend. Es bleibt zu hoffen, dass sie nur im Training nicht mehr alles gibt, denn sie sieht blendend aus und ihr Blutbild ist fantastisch. Es gibt also keinen physischen Grund, nicht zu laufen. Wir hoffen sie kann an ihre Vorjahresleistungen anschließen und dann, wenn es gefragt ist, den Schalter rechtzeitig umlegen. Wladimir Panov, er kennt sie bereits von letztem Jahr kennt und mit der Bahn in Hannover bestens vertraut ist, übernimmt den Ritt. Die Startbox 10 ist natürlich alles andere als erfreulich. Die Konkurrenz scheint stark zu sein, als grosser Außenseiter können wir nur überraschen.Sainted Fortune ist in Chantilly weit unter den Erwartungen geblieben. Das Rennen war nach dem verpatzten Start mehr oder weniger schon gelaufen. Das Antreten in Köln über 1200m ist ein letzter Test für das Auktionsrennnen in Dresden Mitte Juni. Rene Piechulek wird die Stute reiten. Im Training ist sie zuletzt deutlich besser abgesprungen. Ich bin gespannt, wie sie mit der schnellen Bahn zurechtkommt.
Son Guals letzte Form in München wurde anschließend mehrfach aufgewertet. Die Siegerin usowie die Zweitplatzierte liefen beide auf Listenebene ein tolles Rennen. Freibier, der hinter ihm Vierter wurde, lief in Baden gut genug. Seine Schlussarbeit war fantastisch. Er wird wieder von Adrie de Vries geritten. Für ihn sind die 1200m Neuland aber auch für ihn ist das Rennen eine gute Generalprobe für Dresden.
Der Sieg führt vermutlich über Lady Matilda, aber generell sieht das Rennen gut besetzt aus.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 27. Mai. |
Finaltag des Frühjahrs Meeting
Den Beginn eines spannenden, zeitig (11:20 Uhr) beginnenden Renntages macht gleich im ersten Rennen Dufour für uns. Er lief zuletzt in Mannheim trotz Eisenverlust ein starkes Rennen. Der damalige Sieger konnte die Form durch ein gutes Abschneiden in Iffezheim aufwerten. Auch wenn der eine oder andere Kandidat noch günstiger als wir in dem Rennen untergekommen ist (Wildfang etwa) dürfen wir mit einem guten Laufen rechnen. Dufour hat in Iffezheim bereits gewonnen, kann also die Bahn. Er wird diesmal mit Seitenblendern aufgeboten und der Gewinner der letzten Deutschen Jockeychampionate sowie aktuelleFabre-Jockey Bauryzhan Murzabayev wird reiten, was sicherlich nochmal ein Pluspunkt für uns ist.
Weiter geht es mit Amily. Sie hat unerklärlich schwach gearbeitet, weswegen wir noch ein Blutbild anfertigen ließen. Das Ergebnis ist in den nächsten Stunden zu erwarten, ihr Start befindet sich also in der Schwebe.Um 14:05 Uhr treten Niobe und Lips Leo an. Niobe war auf der Auktion, wurde aber nicht verkauft. Sie hat für uns noch nichts falsch gemacht und tritt wieder unter ihrem Siegjockey Tommy Scardino an. Klar wird es diesmal deutlich schwerer. Lips Leo hat sich über den Winter stark verbessert. Er lief in Fontainebleau ein gutes Jahresdebut. Adrie de Vries sitzt im Sattel.
Santino Corleone vermochte in der Arbeit noch keine Bäume auszureißen, sein dritter Platz in München war daher eine positive Überraschung für uns. Vor allem die Manier - von so weit hinten noch nach vorne zu kommen - gibt Anlass zur Hoffnung. Wobei man auch dazu sagen muss, dass die Form seither leider nicht aufgewertet wurde. Wir gehen in der Distanz diesmal deutlich nach oben, Adrie de Vries wird ihn wieder reiten. Ein Platz in den Geldrängen würde mir schon gefallen.
Am selben Tag tritt Aerion in Le Croise-Laroche an. Das Rennen sah im Vorfeld eigentlich machbar aus, bei genauerer Betrachtung wurde sah es dann immer schwerer aus. ein Geldrang würde mich bereits zufrieden stellen. Alexis Pouchin reitet in top Form und ist ein Pluspunkt, zumal er unser Pferd auch gut kennt.
Der für gestern Abend geplante Start von Gideon Grey kam leider nicht zustande. Der Renntag wurde abgebrochen, da die Jockeys über das rutschige Geläuf klagten.
Hals und Bein!
Start ins Frühjahrs Meeting 2023 mit Listenrennen
Wir beginnen das diesjährige Frühjahrs Meeting mit Queen of Starlets Antreten in einem Listenrennen über 2200m für Stuten. Auch wenn wir mit zuletzt zwei zweiten Plätzen ins Rennen gehen, zählen wir zu den großen Aussenseitern des Feldes. Die braune Stute fühlt sich sehr wohl und ist in top Form, sie konnte sich bei ihren letzten neun Starts immer in den Geldrängen platzieren und das Rennen kommt zu einem sehr guten Zeitpunkt. Sie wird wie letzte Woche in Strasbourg Gavin Ashton anvertraut. Ein Platz unter den ersten Vier wäre ein großartiges Ergebnis.
Trotz eines dritten Platzes enttäuschteMasarati Twister zuletzt in Mannheim. Nach dem Sieg in Zweibrücken waren die Ansprüche höher gestellt. Er dürfte allerdings auch nicht ganz auf der Höhe gewesen sein, präsentierte sich im Führring aufgedreht und schwitzte stark. Das war bei den Starts davor nicht der Fall. Außerdem dürften ihm Linkskurse und weicherer Boden besser liegen. Beides wird er diesmal vorfinden. Martin Seidl wird ihn reiten. Ein Geldrang zählt als Korrektur des letzten Ergebnisses.
Smaragd kann nur überraschen. Er wird wieder von einer Dame geritten (Anna van den Troost) vielleicht hilft das.
Nerian blieb in München auf dem weichen Geläuf wie befürchtet unter den Erwartungen. Auch wenn man sowas im Vorfeld schon erwartet, bleibt dennoch immer die Hoffnung, dass es dann doch besser kommt. Der Boden dürfte auch diesmal etwas fester für ihn sein. Er wird wieder von Rene Piechulek geritten. Wir wünschen uns einen Geldrang.
Am Freitag findet dann die BBAG Frühjahrs Auktion statt.
Mit Lot Nummer 19 präsentieren wir Günther. Der zweijährige Hengst ist seit der Herbst Auktion bei uns. Er hat sich nicht nur körperlich positiv entwickelt, sondern ist inzwischen auch viel reifer geworden. Seine Arbeiten auf Gras geben Anlass zur Hoffnung, dass er bereits dieses Jahr an den Ablauf kommen kann.
Lot Nr. 19 - Günther |
Lot Nummer 39 ist die vierjährige Niobe. Sie kam Ende des Winters zu uns und hatte bis dahin noch keinen Euro verdient. In ihrem Vermögen entsprechenden Aufgaben lieferte sie mit einem dritten Platz und einem Sieg erfreuliche Ergbnisse ab. Sie hat am Sonntag in Iffezheim eine Startmöglichkeit, die man tatsächlich auch wahrnehmen kann.
Lot Nr. 39 - Niobe |
Lot Nr. 45 ist eine noch namenlose zweijährige Amarillo-Stute aus der Saldinska. Sie wurde auf der Christmas Online Auktion ersteigert. Die Stute hat sich sehr ordentlich gemacht, ihre Grasarbeiten sind sehr erfreulich. Läuft bei der eleganten, leichtfüssigen Stute alles nach Plan, kann sie bereits im Sommer laufen.
Lot Nr. 45 - N.N. |
Lot 49 ist die zweijährige Stute Tahani. Eine Sea The Moon-Stute aus der Mutterlinie von Torquator Tasso. Auch sie ging bereits auf Gras, wird aber noch etwas Zeit benötigen. Die Stuten-Auktionsrennen im Herbst sind aber noch reelle Ziele. Sie besticht durch einen tollen Rennkopf und durch eine außerordentliche Bewegung.
Lot Nr. 49 - Tahani |
Lot Nummer 70 ist im Nachtragskatalog Klingelpuetz. Der Seabhac-Sohn sieht prächtig aus. Bei seinem ersten Jahresstart lief er trotz Startverlust ein Rennen, auf dem man aufbauen konnte. Immerhin blieben mit Norton (Mannheim), Someone You Loved (Saarbrücken), Gambia Sun (München) und Booze Cruise (Dortmund) vier Sieger vor ihm.
Lot Nr. 70 - Klingelpuetz |
Am Freitag treten wir auch mit Gideon Grey in Nancy in einem Handicap über 2000m an. Wie üblich wird Corentin Bergé den frischen Sieger reiten. Bei seinem ersten Start überhaupt auf Gras gab die Manier seines Sieges Anlass zur Hoffnung, auf Gras noch besser als auf PSF zu sein. Er platzt im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Nähten. Dennoch sind wir uns darüber im Klaren, dass es im Ausgleich schwerer wird als im Verkaufsrennen, auch wenn er nach dem Sieg (nur) einen Kilo Aufgewicht erhalten hat.
Am Samstag geht es dann mit Fragile Planet weiter. Konstantin Philip wird die Stute reiten und nimmt dafür noch drei Kilogramm Erlaubnis in Anspruch. Die Stute lief zuletzt immer konstant in die Geldränge und eine solche Leistung ist auch diesmal von ihr zu erhoffen, nicht zuletzt deshalb, weil sie in der Arbeit einen vortrefflichen Eindruck hinterlässt. Macavity tritt unter Andrasch Starke, mit dem er sich vergangenes Jahr in Mülheim bereits gut vertragen hat, an. Den ersten Jahresstart hat er noch gebraucht, das Rennen gab ihm den letzten Schliff, sodass diesmal ein besseres Laufen zu erwarten steht. Ein Geldrang ist auch bei ihm der Anspruch.
Generell hinterlassen unsere Starter in der Arbeit einen sehr guten Eindruck, sie sehen zudem blendend aus. Unser Bauchgefühl für das Meeting ist durchaus positiv - und das sage ich trotz meines Aberglaubens, eine derart optimistische Haltung nicht gerne auszusprechen.
Trotzdem Daumen drücken und allen Lesern viel Spaß und Spannung!
Von Renntag zu Renntag zu Renntag
Dem erfolgreichen Ausflug mit Gideon Grey nach Wissembourg haben wir an dieser Stelle bereits einen Bericht gewidmet. Auch wenn in München kein voller Erfolg gelang, sind unsere Pferde insgesamt gut gelaufen oder lieferten wenigstens wertvolle Erkenntnisse.
Son Gual wurde von Adrie de Vries fantastisch vorgetragen. Der Hengst hat in diesem Rennen viel gelernt, war am Ende nur von zwei guten Stuten geschlagen. Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Sein nächstes Ziel wird voraussichtlich Ende des Monats Hannover sein, bevor es dann, wenn alles nach Plan läuft, weiter zum Dresdener Auktionsrennen geht.
Amily kam mit dem Boden nicht zurecht. Wie befürchtet, blieb sie darin im wahrsten Sinne des Wortes stecken bzw. kleben. Ebenso erging es Nerian, bei dem wir bereits im Vorfeld solche Bedenken äußerten. Santino Corleone hingegen überraschte auf ganzer Linie positiv. Lange schien es, als würde er komplett aus dem Rennen fallen. Auch hier gilt mein Dank Adrie, der nie aufgab und bis zum Schluss immer weiter geritten ist. Zweifellos ein hartes Stück Arbeit, das allerdings auch belohnt wurde. Santino wird wie Nerian und Amily auf der Heimatbahn in Iffezheim weiter machen.
Enttäuschend waren die Leistungen von Silvretta in Nancy und Klingelpuetz in Saint-Cloud. Bei Silvretta werden wir der Ursache auf den Grund gehen, Klingelpuetz erhält eine Nennung für die Frühjahrs Auktion.
Nächster Stop: Mannheim
Morgen reisen wir mit sechs Pferden nach Mannheim. Den Beginn machen bereits im ersten Rennen Masarati Twister (Tommy Scardino) und Smaragd (Stephane Breux). Bisher Smaragd blieb heuer hinter den Erwartungen, wirkte zuletzt überhaupt vollkommen desinteressiert. Wir haben sein Training nun komplett umgestellt und hoffen, dass er dadurch wieder Freude am schnellen Laufen findet. Masarati gewann zuletzt mit erstaunlichem Speed. Obwohl ich Ende Gegenseite nicht mehr an einen Sieg glaubte, holte er sich den Sieg sogar noch leicht. Grundlage dieses Erfolges war das hohe Grundtempo. Morgen starten in seinem Rennen allerdings nur fünf Pferde, da wird es mit einem ansprechenden Grundtempo wahrscheinlich etwas schwierig und taktisch geführte Rennen sind für ein Speedpferd nie gut. Hoffentlich wird unser alter Stallfreund Le Beau Rock für ausreichend Tempo sorgen.
Macavity ist ein absoluter Bahnspezialist. Er hatte zuletzt Probleme, die uns längere Zeit an einem vollen Training hinderten. Tatsächlich konnte er nur eineinhalb schnelle Arbeiten gehen. Zudem ist mit Mister Applebee ein "Unschlagbarer" in diesem Rennen - auch wenn es unschlagbar, wie wir selbst oft schmerzlich lernen mussten, nicht gibt. Da nur vier Starter an den Ablauf kommen, reicht es logischerweise für ein Geld, realistisch geht es für uns um Platz zwei oder drei. Tommy Scardino wird ihn reiten, was in Mannheim ein riesiger Pluspunkt ist.
Dufour hat sich nach seinem letzten Start verbessert. Seine Konzentration bei der Arbeit ist merklich gestiegen. Die zuletzt geforderten 1400m waren ihm zu kurz, weswegen er diesmal es über 1900m zum Einsatz kommt. Die längere Distanz ist mir deutlich lieber für ihn. Auch er wird von Tommy geritten. Der favorisierte Magical Beat scheint mir deutlich verwundbarer als der zuvor genannte Mister Applebee. Dafür sind mit Earl und Lord of the Alps zwei weitere starke Pferde, die wir erst schlagen müssen, am Ablauf.
Fragile Planet sieht inzwischen mächtig toll aus. Ihre Arbeiten waren allesamt zufriedenstellend, einzig die ungeplant lange Pause stört. Die 1900m sind nach dem letzten Eindruck passend. Stephane Breux wird sie reiten.
Lips Leo ist ein tolles Pferd, auch sein Jahresdebut war sehr erfreulich. Die Zielgerade in Fontainebleau erstreckt sich über 700m, von denen er jeden einzelnen Meter zu genießen schien. Mannheim hat hingegen leider nur knappe 300m anzubieten. Dieser Prüfung soll in erster Linie ein aufbauendes Antreten vor Iffezheim sein. Alles weitere wäre erfreulich.
Der Anspruch ist bei jedem unserer Starter natürlich, gesund heimzukommen und in jedem Rennen Geld mitzunehmen.
Artemia |
Weiter gehts in Strasbourg
Am Montag geht die Reise ins nahe Strasbourg. Artemia liegt mir sehr am Herzen. Sie gibt nun endlich ihr Jahresdebut. Die Stute benötigte für den Haarwechsel dieses Jahr etwas länger - wie übrigens bei viele Stuten der Fall. Inzwischen sieht sie jedoch wieder blendend aus. Die Aufgabe in Strasbourg eignet sich perfekt als Vorbereitungsrennen für ein Stuten-Listenrennen Ende des Monats in Hannover. Damit will ich keineswegs behaupten, dass es leicht wird, dieses Rennen zu gewinnen. Der Zeitpunkt ist genau richtig, die Anreise nicht weit, die Distanz perfekt und der Abstand zum projektierten Start in Hannover ideal. Corentin Bergé wird sie reiten. Ähnlich gestaltet sich die Situation bei Queen of Starlets. Sie startet nach einem guten Jahresdebut das zweite Mal. Die geforderten 2000m sind die unterste Grenze. Im Hinblick auf einen Start im Listenrennen in Iffezheim dient dies jedoch als gute Vorbereitung, zudem hilft es, um die richtige "Einstellung" zu finden. Gavin Ashton wird sie in Strasbourg und dann in Iffezheim reiten.
Hals und Bein!
Wissembourg: Gideon Grey mit Corentin Bergé gewinnt
Gideon Grey (Corentin Bergé) |
Gideon Grey ist ein rätselhaftes Pferd. Seine diesjährigen Formen lesen sich wie folgt: 1-8-12-8-1. Von der Symmetrie und der dadurch bedingt ebenmäßigen Formkurve abgesehen, ist aus dieser - an der Leistung gemessen - Inkonstanz, wir schrieben solches gestern bereits, nicht schlau zu werden. Heute in Wissembourg konnte uns das ausnahmsweise egal sein. Nach dem Absprung reihte sich der fünfjährige Wallach zunächst im hinteren Mittelfeld ein, verbesserte seine Position jedoch schon Ende Gegen, Anfang Schlussbogen. Auf der Zielgerade suchte Corentin Bergé früh die Entscheidung und gewann schließlich leicht mit vier Längen Vorsprung.
Anderorts, in München nämlich, blieb der erwartete Erfolg durch Nerian leider aus. Dennoch landeten zumindest drei unserer vier Starter im Geld.
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Erstens kommt es anders und zweitens als Trainer und Besitzer denken
Das Sainted Fortune verzögert abspringt und sich im Rennen selbst noch sehr unroutiniert verhält, schrieben wir bereits vor ihrem ersten Lebensstart. Dass in Moulins dennoch alles reibungslos verlief, sie also gut absprang und danach ein tolles Rennen zeigte, war für mich eine erstaunliche wie positive Überraschung. Ähnlich groß war dann allerdings die Überraschung, dass sie sich nur dreizehn Tage später in Chantilly an all das nicht mehr erinnern konnte. Für mich ist ihre dortige Leistung nicht nachvollziehbar. Galoppiervermögen sehe ich, aber die kleine Maus hat noch viel zu lernen und an Routine zu gewinnen.
Einen Tag später liefere First Fly eine tolle Partie ab. Gegen die Pferde aus den großen Quartieren, die allesamt heuer bereits einen Start in den Beinen vorzuweisen hatten, haben wir uns nicht blamiert, waren vielmehr bis knapp vor dem Ziel Sieganwärter. Eine erfreuliche Leistung. Aerion musste mit hohem Gewicht auf unpassendem Boden die Führungsarbeit übernehmen. Erst spät geschlagen, lieferte auch er wieder eine gute Partie ab.
Von vorne nach hinten: Son Gual, Santino Corleone, Amily, Gideon Grey |
Vorschau auf München und Wissembourg
Son Gual kam bei seinem Jahresdebut in Lyon wie ein Pfitschipfeil aus der Startmaschine geschossen und war danach unregulierbar. Adrie de Vries kommt diesmal auf etwas kürzerer Distanz die Aufgabe zu, ihm etwas Geduld beizubringen und ihm zu lehren, sein Pulver erst zum richtigen Zeitpunkt zu verschießen. Gelingt dieses Vorhaben, erwarten wir uns ein gutes Abschneiden und einen Geldrang.Amily ist eine gute Stute. Sie ließ in den Arbeiten Pferde hinter sich, die in den letzten Wochen gewinnen konnten oder gut platziert waren. Der erwartete Boden wird zu weich sein, um ihr volles Leistungsvermögen abrufen zu können. Dennoch wollen wir auch bei ihr ein gutes Laufen sehen. Zwei hocheingeschätzte Pferde wurden aus diesem Rennen bereits abgemeldet. Der Ritt ist Sibylle Vogt anvertraut.
Nerian steht fast 10kg über dem Feld. Viele Trainer mögen das nicht gerne hören, ich denke mir in so einer Situation aber immer, dass ich ein gutes Rennen herausgesucht habe. Dennoch stimmt es natürlich, wenn meine Kollegen meinen, dass man gerade solche Rennen auch erstmal gewinnen muss. Mit Rene Piechulek sitzt ein top Mann im Sattel. Nerian sieht blendend aus und hat gut gearbeitet. Die Distanz ist ideal, der Boden hingegen wird allerdings zu weich sein, was mir etwas Kummer macht, da Nerion schnelle Bahnen bevorzugt. Der Boden, so könnte man es formulieren, dürfte darum wohl unser größter Konkurrent werden.
Santino Corleone unter Anjel Ceballos Sanchez |
In Wissembourg sind wir morgen mit Gideon Grey vertreten. Er läuft die geforderten 2125m erstmals in seiner Laufbahn auf Gras. Nach dem Sieg im Januar in Lyon La Soie blieben seine seitherigen Formen leider unter den Erwartungen. So richtig schlau sind wir aus ihm noch nicht geworden. Deshalb, und auch gesundheitlicher Risiken wegen, machen wir jetzt wieder den Schritt ins Réclamer. Wie zuletzt wird ihn Corentin Bergé reiten. Ein Geldgewinn sollte machbar sein und ist unser Anspruch.
Auftakt zum 1. Mai Wochenende
Den Auftakt zu einem ausgesprochen spannenden Wochenende gibt morgen Sainted Fortune in Chantilly. Auf der geraden Bahn geht es über 1200m. Die Erwartungshaltung vor ihrem Lebensdebut war meinerseits sehr zurückhaltend; wenn ein Pferd kein Training auf Gras gehen konnte, schlecht gearbeitet hat und bei den Übungen an der Startmaschine schlecht abspringt, sind das im Allgemeinen keine Empfehlung für den ersten Start. Umso überraschender kam dann der erfreuliche fünfte Platz. Ein Hinweis, es könnte sich da um ein Rennpferd handeln. Klar, sie muss sich diesmal steigern, um ins Geld zu laufen, auf eine solche Entwicklung darf man aber durchaus hoffen. Sie hat die kurze Pause zwischen den Rennen gut genutzt und hinterlässt einen zufriedenen, guten Eindruck. Aus der Konkurrenz stechen Tremblant, Happy Hunter und Art of Magic, die alle drei heuer über diese Distanz schon platziert waren, hervor. Ein Platzgeld würde meiner Erwartungshaltung entsprechen. Corentin Bergé wird Sainted Fortune diesmal reiten.
Am Samstag geht es in Saarbrücken weiter. First Fly läuft mit Alexander Pietsch im Sattel in einem dreijährig sieglosen Rennen über 1900m. Vergangenes Jahr hatte sie mit den Rennverläufen Pech und traf zudem durchgehend auf starke Konkurrenz, unter anderen den späteren Winterfavoriten. Man kann also durchaus annehmen, dass sie insgesamt unter Wert geschlagen blieb. Dieses Jahr benötigte sie etwas Zeit, gefällt uns aber in der Arbeit inzwischen recht gut. Ungewöhnlich ist es, in Saarbrücken auf Schlenderhan und Karlshof zu treffen. Ein Platzgeld ist dennoch unsere Erwartung.
Aerion läuft unter Tommy Scardino in einem Verkaufsrennen ebenfalls über 1900m. Ich kann mich nicht entsinnen, als Trainer schon einmal in einem deutschen Verkaufsrennen gelaufen zu sein, es wird also eine völlig neue Erfahrung für mich. Aerion konnte beim Jahresdebut schön gewinnen. Wie so oft ist er im Einlauf stark gehangen und musste daher eine Überprüfung überstehen. Auch bei ihm ist der Anspruch ein Platzgeld. Die Gewichtsvorgaben den anderen Pferden gegenüber sind allerdings nicht zu vernachlässigen, auch wenn man in diesem Rennen nur vereinzelt Formpferde findet.
Sonntag ist dann unser Ruhetag, Montags sind wir jedoch voraussichtlich auf drei Bahnen - in Chatillon, München und Wissembourg - vertreten.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 24. April. |
Einige Eindrücke vom Tag der Rennställe
Mit guter Stallform nach Lyon
Unsere aktuelle Stallform ist erfreulich gut. Bei drei Siegen innerhalb von sieben Tagen macht Rennsport naturgemäß Spaß. Bis auf wenige Ausnahmen laufen alle Pferde gute Form aus. Bei den wenigen Ausnahmen hmeinen wir, die Gründe zu kennen. Aber wir wissen auch, dass es schon bevor man das Wort Form ausgesprochen hat wieder anders aussehen kann. Also immer schön demütig bleiben....
Die Zweibrückener Sieger haben ihre Mannheimer Ergebnisse nicht nur bestätigt, sondern auch richtig Mumm für die kommenden Starts gemacht. Bereits zuvor lief Sainted Fortune deutlich besser, als es die Arbeiten erwarten ließen. Wenn ein Pferd im Rennen deutlich besser als in der Arbeit geht, sich ohne eine Grasarbeit und gegen bereits gelaufene, zum Teil hochgehaltene Dreijährige so präsentiert, dann darf man berechtigterweise von einer guten Leistung sprechen und Sainted ein Rennpferd nennen. Silvretta hingegen benötigt offensichtlich andere Bedingungen und eine weitere Distanz.
Daliapur |
Morgen starten wir mit dem Zarak-Sohn Daliapur (Eddy Hardouin) in Lyon Parilly über 1600m. Bei seinen ersten Arbeiten in diesem Jahr konnte man den Eindruck gewinnen, er wäre ein Meiler. Mit der von ihm in der Arbeit wiedergewonnenen Routine kam aber auch rasch die Erkenntnis zurück, dass es sich bei ihm doch ein 2000m Pferd handelt. Er wird morgen passiv vorgetragen, erst im letzten Drittel des Rennens wollen wir dann sehen, was und wieviel noch von ihm kommt.
Son Gual |
Son Gual (Corentin Bergé) marschierte bei seinen letzten Galopps wie ein 1400-1600m Pferd, also sehr spritzig. Seine Arbeiten haben uns gut gefallen. Mal sehen was morgen dabei rauskommt. In erster Linie wollen wir aus dem morgigen Rennen Erkenntnisse über beide Pferde mitnehmen. Sie sind gut gereist, man merkt aber, dass es dreijährige Hengste sind, die ihre Hormone spüren und Charakter entwickeln.
Hals und Bein
Einige Impressionen aus Moulins und Zweibrücken
Zwei Hernsteiner Siege in Zweibrücken
Mit guter Ausbeute traten wir die Heimreise vom heutigen Renntag im malerischen Zweibrücken an. Den ersten der beiden Siege schnappte sich schon im zweiten Rennen Masarati Twister. Über die 2400m reihte sich der vierjährige Wallach zunächst mit einigen Längen Rückstand ins hinterste Abteil des Feldes, verharrte dort bis Anfang des Schlussbogens und holte auf der kurzen Zielgerade immerhin noch vier Längen Vorsprung heraus.
Manchmal gibt es eine zweite Chance, eine welche sich für uns diesmal im siebten Rennen öffnete: wie schon ihr Stallgefährte zuvor war auch Niobe nach einer guten letzten Leistung in Mannheim reif für einen Sieg. Im Gegensatz zu diesem behielt die vierjährige Stute während des über 1800m führenden Rennens allerdings durchgehend Fühlung zur Spitze und hatte sich gegen den ex aequo Totofavoriten Heracleides am Ende noch einmal zu strecken, um eine halbe Länge (allerdings sicher) ins Ziel zu bringen. Bei beiden Siegen saß der aktuell Führende im Jockeychampionat Tommaso Scardino im Sattel.
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Riesige Vorfreude
Im Zuge der BBAG Sales and Racing Auktion 2021 kamen sehr überraschend vier junge Männer auf mich zu, um sich nach Sainted Fortune zu erkundigen. Nach kurzem Überlegen und einer Besprechung, wie alles ablaufen könnte, wurde der neue Stall Kapellebuckl gegründet und als erstes Pferd eben genannter Sainted Fortune gekauft. Neue Farben wurden entwickelt und in Auftrag gegeben, Nennungen abgegeben und ein Fahrplan für die weitere Entwicklung skizziert. während des Winters war der Samstag Mittag ein fester Kapellebuckl Termin.
Sainted Fortune |
Zweijährig verlief leider nicht alles nach Plan. Die Stute benötigte zunächst noch Zeit für ihre Entwicklung, danach verhinderte eine kleine Verletzung 2022 einen Start. Dieses Jahr liess sich für "Sainti", wie sie von ihrer jungen Besitzergemeinschaft liebevoll genannt wird, gut an. Sie steigerte sich von Arbeit zu Arbeit. Dann aber kam eine böse Überraschung, als bei der "Untersuchung vor dem ersten Lebensstart" ungewöhnliche Herztöne festgestellt wurden. Ein Start, ja sogar die ganze Karriere war plötzlich in Frage gestellt. Ein Herzultraschall musste nun Aufschluss geben. Dieser wurde letzte Woche gemacht und zur großen Erleichterung aller ist Sainti vollkommen gesund, hat sogar ein überaus tolles Herz und darf folglich am Renngeschehen teilnehmen. Auf diese Freudenmeldung folgte allerdings eine unerklärlich schwache Arbeit, ebenso ein schwaches Startmaschinen-Training, was zusammengenommen den Start erneut wackeln liess. All dem zum Trotz laufen wir nun in Moulins über 1000m. Eddy Hardouin wird reiten und die Besitzgemeinschaft darf sich auf dieses Ereignis enorm vorfreuen. Allein die Tatsache, dass es nun mit der aktiven Rennkarriere der Stute endlich losgeht, macht die Jungs schon sehr glücklich; das Ergebnis spielt fürs Erste nur eine nebensächliche Rolle. Auch ihre sehr erfolgreiche Schwester Canonized benötigte eine Lebensstart, um danach erst ihr volles Potential abrufen zu können; ähnlich wird es sich vermutlich auch bei Sainti verhalten.
Silvretta |
Ganz anders verlief die Entwicklung unserer zweiten Starterin in diesem Rennen: Silvretta kam zweijährig bereits fünfmal an den Start, war also schon äußerst fleißig. Ihre Schlussarbeit und ihre Entwicklung in den letzten zwei Wochen gestalteten sich sehr erfreulich und machten mich vorsichtig optimistisch. Sie kennt die gerade Bahn aus München und Iffezheim, hat dadurch bestimmt einen kleinen Vorteil. Alexis Pouchin reitet derzeit außerdem in top Form und kennt sie bereits. Dennoch wäre in diesem hochwertigen Feld schon ein Geldgewinn eine hocherfreuliche Performance.
Am Sonntag reisen wir dann mit drei Pferden nach Zweibrücken. Masarati Twister (Tommy Scardino) kam in Mannheim das erste Mal für uns an den Start und lieferte dabei ein gutes Rennen. Er war schließlich nur im Zielfoto geschlagen. Diesmal wird es vielleicht sogar einen Ticken schwerer. Fidelius und Kambur zeigten auf der Sandbahn eine tolle Form und müssen erst geschlagen werden. Smaragd (Gavin Ashton) hingegen enttäuschte in Mannheim etwas, er bekommt diesmal also Gelegenheit, sich von besserer Seite zu zeigen. Beide Pferde sollten mit einem Geldgewinn die Rückreise antreten können.Niobe lief in Mannheim ein ordentliches Rennen und sollte bald ein Rennen gewinnen können. Ob es bereits diesmal soweit ist, wird sich zeigen. Sie ist wie viele Stuten gerade voll im Haarwechsel und etwas stumpf. Heracleides, Apremont und Heshima sind die zu schlagenden Pferde.
Erinnerung
Sieg in Paray-Le-Monial
Mit einem Sieg startete heute Stephan Schreibers Aerion in die Saison. Auf der sympathischen, kleinen Bahn in Paray-Le-Monial reihte sich der mittlerweile siebenjährige Wallach kurz nach dem ohne Maschine vollzogenen Start an vierte, fünfte Stelle und behauptete diese Position bis Erreichen der Zielgeraden. Dort angekommen, lenkte Stephane Breux das Pferd nach außen und brachte auf dieser Spur den knappen Sieg vor Windjana nach Hause. Einem ob angeblicher Behinderung eingebrachten Protest der Partei des dahinter angekommenen Midlife Crisis wurde nach Anhörung der beteiligten Jockeys natürlich völlig zurecht weil gegenstandslos nicht stattgegeben.
Ein für ihren Bedarf zu langsam gelaufenes Rennen verhinderte ein noch besseres Abschneiden von Queen of Starlets. Für Debütantin Amily waren die heute geforderten 2400m definitiv zu lang.
Zum Artikel auf → GaloppOnline
Vorschau auf die kommenden zwei Renntage in Frankreich
Amily |
Morgen, am Ostermontag, geht es für uns mit dem Rennsport weiter. Wir starten mit drei Pferden in Paray-Le-Monial. Amily ist eine sehr talentierte dreijährige Stute, bestimmt kein einfaches Pferd, ihre Arbeiten sind jedoch durchwegs gut. Auf Wunsch ihres Besitzers erhielt sie eine Nennung für den Preis der Diana. Um dafür die Berechtigung zu behalten, müssen wir in diesem Rennen, ihrem Lebensdebüt, weit, weit vorne landen. Von den dabei zu schlagenden Gegner sticht durch ihre bisherigen Leistungen einzig Dahlie heraus.
Das Lot für Pary-Le-Monial |
Aerion kommt aus der ersten Winterpause seiner Karriere zurück. In der Arbeit wusste er bereits wieder zu gefallen. Morgen trifft er bei dieser an sich harmlosen Aufgabe unglaublicherweise auf ein Gruppe-Pferd (Midlife Crisis), das vor Kurzem noch in Meydan unterwegs war, nun aber scheinbar am Beginn eines bescheideneren Lebensabschnittes steht. Vom Rest der Konkurrenz verdient nur die relativ konstant Leitung abliefernde Windjana eine Erwähnung, sodass wir durchaus auf eine Platzierung hoffen dürfen.
Queen of Starlets |
Queen of Starlets war eigentlich für ein Handicap in Nancy vorgesehen. Aus diesem wurde sie leider eliminiert (ausgeschieden). Als Alternative ritt sie die Reise nach Paray an und geht dort erstmals über 3000m an den Start. Auch ihre Aufgabe ist überschaubar besetzt. Sie hat gut gearbeitet, der zu schlagende Gegner (Carl Gustaf) kommt wie im Rennen von Aerion aus dem Stall von Fabrice Vermeulen, hat jedoch eine mehr als ein Jahr dauernde Pause hinter sich. Erwähnenswert sind allenfalls noch die beiden bahn- und distanzerfahrenen Ecrin de Chaba und Fantastic Lily. Unsere drei Starter werden allesamt von Stephane Breux, mit dem wir vergangenen Sonntag in Mannheim bereits sehr zufrieden waren, geritten.
Gideon Grey |
Dienstags geht es dann gleich mit Gideon Grey (Corentin Berge) in Chantilly weiter. Das Feld ist leistungmäßig deutlich anspruchsvoller und homogener besetzt als bei den Rennen in Paray. Am deutlichsten stehen wohl Sim Card und Frosty Bay zum Sieg, auch Light Wakeup und Hoolong dürften ein Wörtchen mitzureden haben.
Wir vom Rennstall Geisler wünschen allen Lesern Hals & Bein und Frohe Ostern!
In Iffezheim ist immer was los
Ob das Fischessen am Karfreitag oder am Karsamstag der Besuch des Osterhasen (organisiert vom Kleintierzuchtverein Iffezheim 1930 e.V.) - auf der Rennbahn in Iffezheim tut sich gesellschaftlich einiges.
Impressionen von und nach Mannheim
Der gestrige Renntag in Mannheim brachte ein von letzter Saison gewohntes Bild: die meisten Starter (6/7) kamen ins Geld, für einen Sieg reichte es hingegen nicht ganz. Im ersten Rennen musste sich Masarati Twister immerhin nur einem von Gestüt Hernstein gezogenen Pferd (Rum Tum Tugger) mit der an unserem Stall tätigen Amateurreiterin Jaqueline Laquai geschlagen geben. Die im Vorblick größte Chance des Tages Dufour scheiterte schließlich an der zu kurzen Distanz; altersbedingt scheinen hier längere Wege angesagt.
Morgen darf sich Lips Leo mit Corentin Bergé in Fontainebleau in einem Rennen für vierjährig Sieglose beweisen. Bestimmt lässt sich nur sagen, dass der Schützling von Stall Hoheneichen vor keiner leichten Aufgabe steht. In diesem Rennen finden sich ein beträchtliche Zahl an Pferden, die sich bereits vielversprechend ankündigten, nun allerdings eine längere Pause hinter sich haben (Tanabata, Eagle Rose und Mascagni etwa). Zu favorisieren ist sicherlich Amiravati, gespannt sein darf man auf das Lebensdebüt der Le Havre-Tochter Irlandia. Eyrie, immerhin mit dem aktuellen deutschen Championjockey im Sattel, blieb bei ihrem ersten Lebensstart vor einem Monat auf dieser Bahn blass, könnte dabei aber gelernt haben.
Mit großem Lot nach Mannheim
Die ersten unserer morgen insgesamt sieben Starter werden Smaragd und Masarati Twister im Ausgleich IV über 2500m sein. Smaragd (Marie Gast) ist ein alter Haudegen, er kennt jeden Grashalm in Mannheim, ist aber mit dem Alter auch schlauer geworden und verausgabt sich nicht mehr voll. Boden und Distanz sind ideal für ihn. Ich gehe von einem schnellen Rennen aus, da einige Pferde im Feld auf hohes Tempo angewiesen sind. Das sollte ihm und unserem zweiten Starter im Rennen, Masarati Twister entgegen kommen. Masarati wurde über den Winter gelegt. Bisher lief er über maximal 1800m, die ndiesmal längere Distanz ist ein Versuch. Auch er sollte mit dem tiefen Boden klar kommen. Seine Arbeitsleistungen waren allerdings nicht überzeugend. Stephane Breux wird ihn reiten. In Ermangelung an Reitern war ich gezwungen, für diesen Tag einen Reiter aus dem Ausland zu engagieren. Platzgelder scheinen für beide machbar. Wir treffen in diesem Rennen übrigens auf unsere guten Bekannten Rum Tum Tugger (Jaqueline Laquai) und Le Beau Rock, denen wir natürlich Hals und Bein wünschen.
Im zweiten Rennen startet unser erster Dreijähriger in dieser Saison. Klingelpuetz (Alexander Pietsch) konnte sich in den letzten Wochen von Arbeit zu Arbeit steigern. In diesem Rennen sind unglaublicherweise auch aus größeren Ställen einige Hoffnungsträger vertreten, sodass es ein schwierig einzuschätzendes Rennen ergibt. Leicht sieht es jedenfalls nicht aus. Ein entscheidendes Kriterium wird sein, wie gut die jungen, unroutinierten Pferde mit der Bahnführung zurecht kommen.
Ins dritten Rennen gehen wir mit Nerian (Alexander Pietsch) und Niobe (Stephane Breux). Während Nerian bereits mehrfach seine Qualitäten unter Beweis stellte, wusste Niobe mit ihren Leistungen bisher noch nicht besonders viel Freude zu stiften. Ganz verständlich ist mir dieser Umstand nicht, denn seit dem sie bei uns im Stall steht, musste ich von ihr noch keine schlechte Arbeit mitansehen. Sie wäre allerdings nicht das erste Pferd, das in der Arbeit wesentlich besser als im Rennen geht. Kann sie die Eindrücke aus der Morgenarbeit auch am Nachmittag im Rennen zeigen, erwarte ich ein gutes Laufen von ihr. Nerian ist ein sympathischer Typ, auch er wurde über den Winter gelegt. Beide Pferde können vorne mitmischen. Das zu schlagende Pferd in diesem Rennen kommt aus Köln.
Fragile Planet (Stephane Breux) ist ein Muster an Beständigkeit. Boden und Distanz sollten passen. Sie wusste in der Arbeit zu gefallen. Mit Keep Away, zuletzt zweifache Siegerin in Dortmund (allerdings unter anderer Reiterin), läuft der Tipp des Tages aus der Sport Welt mit. Auch für Fragile Planet scheint ein Geldrang möglich.
Dufour ist wohl unsere beste Chance des Tages. Kommt er mit der Bahn und dem tiefem Boden zurecht, wird er weit vorne landen. Aber gerade Rennen, in denen man etwas "raussteht", müssen erst gewonnen werden. Kommt er gut um den ersten Bogen, darf man optimistisch werden. Mit Alex Pietsch haben wir schließlich einen sehr guten und erfahrenen Reiter an Bord. In der Arbeit macht Dufour immer nur das Nötigste, ich bin aber davon überzeugt, dass er sich im Rennen, wenn die nervous energy dazu kommt, von ganz anderer Seit zeigen wird.
Am Dienstag geht es mit Lips Leo in Fontainebleau weiter. Dort trifft er mit Corentin Bergé über 1800m auf dreizehn vierjährige sieglose Pferde.
Hals und Bein!
Photos der Stallpoulefeier
Die Photos der Stallpoulefeier sind da. Nicht ganz zeitnahe aber immerhin doch.
Chantilly am 30. März und spannende Tage
Übermorgen Donnerstag setzt Gideon Grey seine Kampagne auf PSF in Chantilly fort. Das Rennen wird über 1600m gelaufen. Wir gehen damit auf eine deutlich kürzere Distanz als zuletzt. Über die 2150m in Lyon La Soie zu Beginn des Monats zeigte er sich einfach zu ehrgeizig. Da das Grundtempo diesmal deutlich höher sein dürfte, wird er hoffentlich auch keine Gelegenheit zu pullen bekommen. Mal sehen, ob ihm das Rennen im Gegenzug vielleicht sogar zu schnell wird. Einen Versuch ist dieser Wechsel der Distanz allemal wert. Corentin Berge, der schon einmal mit ihm gewinnen konnte, sitzt diesmal erneut im Sattel. Die uns zugeloste Startbox 16 ist natürlich bitter, aber bei einer zweite Abteilung Tierce Handicap ist von vornherein von keinem Spaziergang auszugehen.
Am Sonntag geht es dann mit einem ganzen Lot in Mannheim weiter und Mitte des Monats April wird es dann mit den Dreijährigen ernst. Größtenteils werden wir mit ihnen in Frankreich beginnen.
Der Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum) auf der Rennbahn, aufgenommen am 23. März. Beginn einer monatlichen Serie, die der Entwicklung dieses Baumes über den Verlauf des Jahres folgen wird. |
Revue der 12. Rennstall Geisler Stallpoule
Die ersten Gäste reisten traditionell bereits am Freitag an und nahmen an einem gemeinsamen Abendessen - diesmal allerdings nicht wie sonst im nahegelegenen Elsass sondern in Stollhofen - Teil. Es war ein angenehmer, schöner in die Nacht übergehender Abend.
Die nächsten Besucher kamen Samstag Morgen, um bei herrlichem, frühlingshaftem Wetter dem Training beizuwohnen und die Pferde bei der Arbeit zu beobachten.
Die Poulefeier selbst begann um 18:30 Uhr im Members Club der Rennbahn. Bei einem Glas Sekt und Fingerfood wurden unsere Gäste begrüßt. Auch heuer durften wir einige neue Leute willkommen heißen. Bereits im Eingangsbereich konnten interessante Gespräche geführt und Kontakte geknüpft werden. Gegen 19 Uhr begaben wir uns dann in den ersten Stock des Members Clubs und wie üblich hielt ich zunächst eine kurze Begrüßungsrede. Diese hätte eigentlich mit einigen kritischen Worten garniert sein sollen, Mitte der vorangegangenen Woche entschied ich mich jedoch dafür, dass die Stallpoule eigentlich doch nicht die richtige Plattform für soetwas ist. Ich versuchte dennoch einen Bogen zu spannen und zumindest einige kritische Themen den Rennsport betreffend, aber auch die Lösungen, die der Rennsport immer wieder fand, zu erwähnen. Letztendlich berichtete ich, dass wir bei der Suche nach einem Stalljockey erfolglos waren, aber wir mit unserer bestehenden Personaldecke zufrieden sind. Auch im Nachwuchsbereich sind wir bekanntlich gut aufgestellt. Natürlich war es auch der Anlass, sich bei meiner Familie für ihren Rückhalt zu bedanken sowie das Personal für ihre Arbeit beziehungsweise Eva und Celina Zindler für ihre hervorragende Organisation zu würdigen.
Danach wurde unser traditioneller Film der Sieger des vergangenen Jahres inklusive Interviews gezeigt. Im Anschluss gaben wir den Mitarbeitern in einem kurzen Film die Möglichkeit, sich bei unseren Besitzern zu bedanken. Auch Eva und ich konnten das an dieser Stelle (im Kurzfilm) nocheinmal tun. Danach ging es mit der Siegerehrung weiter. Stephan Schreiber berichtete in angenehmer Weise über das Ergebnis und verteile die Kuverts. Große Freude hatte ich danach über ein Geschenk: meine Mutter, Eva und Celina schenkten mir eine Jockeyfigur in meinen gelben Rennfarben.
Danach begann der erste Teile der Versteigerung, die der gerade aus Amerika zurückgekommene Klaus Eulenberger in gewohnt guter Manier durchführte.
Die Teilnahme war beachtlich, das Ergebnis wiedermal fantastisch (auch wenn wir bei einem Pferd mehr diesmal etwas weniger Umsatz hatten als vergangenes Jahr).
In der Pause wurde das von der Familie Schnepf vortrefflich zubereitet Buffet eröffnet. Nach dem Ende der Versteigerung wurden noch viele kurzweilige Gespräche geführt und die Besitzer sowie deren Begleitung bekamen die Möglichkeit, sich die Rennfarben überzustreifen und mit einer Polaroid-Kamera fotografieren zu lassen. Als kleines Erinnerungssgeschenk gab es für unsere Gäste nach Kaffeehäferl und T-Shirts diesmal ein elegant graviertes Trinkglas. Erst in den frühen Morgenstunden löste sich die Feier auf.
Gestern Morgen nutzten noch einige Besitzer ihre Anwesenheit für den Besuch der Pferde. Am Nachmittag waren wir dann mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Gegen 17 Uhr begab sich dann der letzte Gast auf die Heimreise.
Ein gelungener Abend, ein gelungenes Wochenende sind damit leider schon wieder zu Ende. Wir freuen uns bereits heute auf die kommende Stallpoule.
Vielen Dank an alle Beteiligten!
Photos wurden zahlreich gemacht und werden auf unserer Seite (irgendwann)(wahrscheinlich)(hoffentlich) zu sehen sein.
Hinweis: Die erste Version dieses Textes erschien in an Fehlern überaus zahlreich gesegneter Form. Daran trägt, soviel sei ausdrücklich festgehalten, nicht der Trainer selbst die Schuld. Dessen noch in mannigfachen Nachwehen des durchgefeierten Wochenendes entstandenes Elaborat war erstens so gut wie frei von Rechtschreibfehlern und zweitens sprachlich von nachgeradezu poetischer Güte. Der Webmaster dieser Seite, ein notorischer Besserwisser und orthographischer Tunichtgut übelster Sorte, setzte es sich jedoch in seinen querulantischen Sinn, zu verbessern, wo eigentlich nichts mehr zu verbessern war. Ein von hoffentlich noch nicht allzuvielen Lesern zu Gesicht bekommenes Desaster war die Folge. Das musste gesagt werden.
Zur Sache der Pouleregeln 2023
Das Wichtigste gleich vorweg: einen Nachtragskatalog wird es heuer nicht geben. Die steigenden Energiekosten, der allgegenwärtige Imperativ zu sparen, vielleicht haben wir mit dem bereits ursprünglich stolze 39 Lot umfassenden, damit eigentlich sehr großzügig ausgestatteten Katalog (letztes Jahren waren es inklusive Nachträge nur 38 Lot) unser Pulver auch schon auf Anhieb mehr oder weniger verschossen; gleichviel. Die Erwartungen eines Nachtragskataloges müssen für heuer leider enttäuscht werden. Nun zu den Regeln.
Die folgenden waren die bisher und sind die auch weiterhin gültigen Regeln:
- Jeder Sieg bringt 6 Punkte.
- Jeder zweite Platz 3 Punkte.
- Jeder dritte Platz 2 Punkte.
- Jeder vierte Platz 1 Punkte.
- Bei den Zweijährigen zählen alle Punkte zweieinhalbfach, da hier mit einem Start frühestens in der zweiten Saisonhälfte zu rechnen ist.
- Bei den Dreijährigen zählen alle Punkte eineinhalbfach, weil es das Poulereglement so vorsieht.
- Gruppesieger und -platzierte erhalten jeweils die doppelte Punkteanzahl für das betreffende Rennen.
- Listensieger und -platzierte sowie Sieger und Platzierte in Rennen mit einer Gesamtdotation ab 20.000,- erhalten einen 50% Bonuszuschlag auf die im betreffenden Rennen erzielte Punkteanzahl.
- Extrapunkte erhalten auch Seriensieger: für den 1. Sieg in Folge 1 Extrapunkt, für den 2. Sieg in Folge 2 Extrapunkte, usw.
- Die Wertung der Stallpoule 2022 beginnt mit dem 2. April und endet mit dem 15. Dezember diesen Jahres.
- Bei Punktegleichheit zählen die Anzahl der Siege bzw. die besseren Platzierungen.
- Die Gewinnausschüttung der Gesamtsumme dieser Poule verteilt sich wie folgt: der Sieger erhält 45%, der Zweite 20%, der Dritte 15% und der Vierte 10%. Die restlichen 10% werden zur Deckung der durch die Poule entstandenen Unkosten verwendet.
- Bei Unstimmigkeiten am Punktestand auf der Homepage trägt grundsätzlich und ausschließlich der Webmaster die Schuld (- was diesen aber mit Sicherheit auch keine schlaflose Nacht kostet).
Hinzu kommen heuer zwei neue Regeln:
- Ein Heimsieg auf der Bahn in Iffezheim wird mit einem Extrapunkt belohnt.
Hier war der allgemein geäußerte Wunsch Elternteil der Regel.
- Die Halbblutstute More than White (Lot Nr.36) wird wie eine Zweijährige behandelt, da Halbblüter einen Entwicklungsrückstand aufzuholen haben und auch erst Dreijährig laufen dürfen.
So wurde es entschieden und so ist es deshalb auch gültig.
More than White im Regen. Der Blick. |
Der Poulekatalog 2023 ist da
Wenn man von den Rennen und dem ganzen Drumherum einmal absieht, stellen die Stallpoulefeier - sie findet bekanntlich in wenigen Tagen am Samstag, den 18. März statt - sowie das dieser als Prolog voranschreitende Erscheinen des dazugehörigen → Poulekatalogs (welches hiermit geschieht) die eigentlichen Höhepunkte der Saison dar. Wie immer finden sich im Katalog wahrscheinlich ein paar wenige, leider übersehene Fehler; einesteils, weil der Mensch bekanntlich nur strebt, solange er irrt und der Beginn einer neuen Saison kaum für den geeigneten Zeitpunkt, sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen, gelten darf; andernteils, fördern das Wissen um möglicherweise zu entdeckende Irrtümer und das bei Entdecken der Irrtümer/Fehler sich zweifellos einstellende Wohlgefühl auch die Konzentration im Studium der Lotliste; einem absolut fehlerfreien Poulekatalog würde also etwas abgehen.
Zum → Download des Kataloges
Tag der Rennställe
Am 15. April dieses Jahres findet eine Neuauflage der Veranstaltung Tag der Rennställe statt.
Wir freuen uns, auch diesmal wieder Teil dieser deutschlandweiten Veranstaltung - 30 Rennställe an 15 Standorten stehen heuer offen - zu sein. An diesem Tag wird jedem, egal ob bereits aktiv im Rennsport oder Rennsportneuling, die Möglichkeit geboten, unser Quartier kennenzulernen. Wir bieten unseren Gästen Einblicke in den Betrieb im Stall, die Trainingsarbeit sowie die Tätigkeit des Trainers. Bei einem Getränk in netter Runde bekommt jeder Besucher die Möglichkeit, seine Fragen zu stellen.
Anmeldungen sind unter folgendem Link möglich: Deutscher Galopp/Tag der Rennställe
Mein Team und ich freuen uns auf Ihren Besuch.
Farewell Feline Friend
Photo von 2007 |
Unseres Stalles langjähriger und längster Wegbegleiter Plüschi (geb. Wuschl) hat uns gestern leider verlassen. Der Kater war ein Geschenk Richard Geislers anlässlich der Stalleröffnung in München, kam also und blieb seit 2005 bei uns.
*2005, † 04.03.2023 (Photo von 2007) |
Lyon La Soie am 2. März
Malaaw (Corentin Berge) gibt nach einer Verletzungspause morgen sein Comeback. Er ist ein Pferd, das nach längerer Unterbrechung in der Regel einen Entrostungsstart benötigt. Das Feld ist überschaubar und der eine oder andere scheint am Papier schlagbar. Seine letzten Arbeiten geben durchaus Anlass zur Hoffnung, morgen ein kleines Platzgeld mitnehmen zu können.
Gideon Grey hat im Jänner ein gut ausgesuchtes Altersgewichtsrennen in feiner Manier gewonnen. Das morgige Handicap sieht schwerer und nach einer insgesamt ausgeglichenen Geschichte aus. Seine Trainingsleistungen haben uns gut gefallen, er macht in der Arbeit große Freude und macht augenscheinliche Fortschritte. Er ist Bahn- und Distanzsieger und zudem wieder Corentin Berge anvertraut, der ihn bereits vom Sieg kennt.
Halbblut-Scheckenstute II.
In Ergänzung zur Meldung vom 13. Februar hat uns Hubert Wagner, der Besitzer von More than White einige Details zu deren Pedigree zukommen lassen. Zitat:
Die Stute hat exakt 93,7% Vollblutanteil und 6,3% Vollblutaraberanteil. Ihre Mutter ist zwar nicht gelaufen, aber die ein Jahr ältere Schwester der Mutter KENHOPE, hat immerhin Gr. III gewonnen und war in Gr. I Rennen 2. und 3. Sie hat als Stute 95 kg gekonnt. Die 2. Mutter von M.T.W hat 3 Geschwister mit 93kg (Bedford Set), 90,5kg (Bedford Forrest) und 85kg (Bedford Moon).
Der Vater Whisky ist aus einer Halbgeschwisterpaarung auf Washington Square (Röttgener „W“ –Linie). Hat also nur eine Großmutter. Washington Square ist 52 Rennen gelaufen und hat Agl. II gewonnen. Hat 74kg gekonnt. Washington Square hat 3 Geschwister über 90kg. Darunter WONDRAS (93kg) WALESIANA (91kg) und WILDBAHN (90kg)
Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass sie "mitlaufen" kann..
Vielen Dank für diese Erläuterung!
Stallparade
Ebenfalls großer Dank gebührt den Mitarbeitern der ruhmreichen Sport-Welt, die uns auch heuer wieder die Stallparade behufs Bereitstellung auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt haben. Nachzulesen → hier
Halbblut-Scheckenstute
More than White |
Wir haben Zuwachs erhalten und zwar, wie die Überschrift schon verrät, eine Scheckenstute; genauer gesagt die hoch im Blut stehende Rappschecke Halbblutstute More than White. Ihre Mutter Make Up (FR) ist eine reine Vollblutstute, ihr Vater Whisky vom Gestüt Sickingen (GER) hat einen hohen Vollblutanteil. Wie man den Anteil genau berechnet, werde ich in den nächsten Tagen eruieren.
Ihr Besitzer Hubert Wagner vom Gestüt Sickingen züchtet seit etwa 40 Jahren auf einen konkurrenzfähigen Schecken hin. Dem ersten diesbezüglichen Versuch mit Wagners Schecke (H), die 2009 unter großer Aufmerksamkeit beim Frühjahrsmeeting in Iffezheim debütierte und danach noch 2010 in Zweibrücken und 2011 in Saarbrücken an den Start kam, war aus sportlicher Sicht eher geringer Erfolg beschieden. In jüngerer Vergangenheit, von 2013 bis 2017, brachte es der allerdings aus anderer Zucht stammende und unter anderem Besitz laufende Schecke Silvery Moon auf 48 Starts, dabei immerhin 5 Siege (einer davon mit Eva-Maria Geisler im Sattel) und 18 Platzierungen. More than White soll nun auch für Hubert Wagner den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Er hat unsere Arbeit über einen längeren Zeitraum beobachtet und uns schließlich das Vertrauen geschenkt.
Die Sute ist noch nicht eingeritten und ziemlich roh zu uns gekommen. Aber wie hat es ein Kollege vor einigen Jahren einmal formuliert: sie zaubert uns jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht. Bisher ist sie sehr brav und macht alles toll mit. Interessant war die Reaktion der anderen Pferde auf sie; teilweise sind sie förmlich erschrocken, als sie die Stute das erste Mal sahen. Wir werden auf unserer Seite immer wieder über ihre Entwicklung berichten.
Dieses und jenes
Zwar hindert Frost uns gegenwärtig an der Durchführung eines normalen Trainingsablaufes, hinter den Kulissen tut sich dennoch einiges.
Dufour |
So gibt es beispielsweise zu vermelden, dass Dufour ein neuer Turffreund wird. Stall Hernstein konnte den schönen fünfjährigen Fuchswallach im Zuge des BBAG Christmas Online Sale erwerben. In Zukunft wird er die gelb-roten Farben der Turffreunde Baden e. V. ins Rennen führen. Nach einer erfolgreichen dreijährigen Kampagne mit drei Siegen, lief er letztes Jahr "nur" platziert. Diese Platzierungen konnten jedoch auf Bahnen wie Parislongchamp und Lyon geholt werden. Aktuell ist er mit einem GAG von 74,5kg sowie einem Valeur von 33 eingestuft. Vorrangig werden für ihn Ziele in Deutschland ins Auge fassen. Hals und Bein!
Gestern bezog Niobe eine Box in unserem Quartier. Die vierjährige Counterattack-Stute hat bisher noch nichts verraten. Wir hoffen, dass die im Vergleich zu einem umfangreicher bestückten Quartier größere Aufmerksamkeit, die sie bei uns erhält, ihr weiter hilft und schließlich zu einer Leistungssteigerung führt. Oberstes Ziel ist zunächst einmal, dass sie sich ihrer Maidenschaft entledigt.
Niobe |
In den kommenden Tagen wird in der Sport-Welt die unserem Quartier gewidmete Folge der traditionellen Stallparade erscheinen. Wie üblich werden wir versuchen, sie anschließend auch auf unserer Seite zur Verfügung zu stellen. Derlei Bemühung sollte allerdings niemanden davon abhalten, diese verdienstvolle Zeitung vermittels des Kaufes einer gedruckten Ausgabe zu unterstützen!
Zweites Rennen, erster Sieg
Photo von Equidia |
Der vergleichsweise langen Flaute unseres Quartiers bei Siegen machte heute in Lyon La Soie Gideon Grey schon frühzeitig in dieser Saison ein Ende. Den Gutteil der dabei auf Sand zurückzulegenden 2150m verbrachte der von Corentin Berge gelenkte Schützling des Stalles Syndikat Nr.1 gut versteckt im mit dreizehn Startern besetzten Feld. Eingangs der Zielgerade dort noch immer festsitzend, war nicht sofort zu erraten, welcher Weg von hier noch zu einer besseren Platzierung führen würde. Corentin Berge nutzte schließlich geistesgegenwärtig die Gelegenheit einer nach außen freiwerdenden Lücke, um so am Feld vorbei dem Zweiten noch auf eine halbe und dem Rest des Feldes auf drei Längen zu enteilen.
Zum Artikel auf → GaloppOnline
Erster Starter des Jahres und ein Sonderfall
Am morgigen Sonntag beginnt für uns mit Smaragd als erstem Starter in sportlicher Hinsicht das Jahr 2023. Der Sport-Welt gilt er in dem Ausgleich 4 über 2500m auf Dortmunder Sand sogar als Favorit. Den Ritt wird Jozef Bojko übernehmen. Ich mag Jozef menschlich sehr gerne. Er ist ein feinfühliger Reiter, der gerade auf sensible, nervöse Pferde eine sehr beruhigende Ausstrahlung hat. Mal sehen, ob meine Reiterwahl auch bei einem phlegmatischem Pferd wie Smaragd, der bisweilen etwas mehr Unterstützung braucht, richtig war. Manchmal entsteht bei Jozef der Eindruck, er spart sich im Endkampf immer ein paar Prozent an Elan und Einsatz auf. Einem solchen Eindruck muss er morgen vehement entgegentreten, sonst ist er mit unserem Pferd auf verlorenem Posten.
Gideon Grey in winterlicher Landschaft |
Morgen wird ausnahmsweise ein Hernsteiner nicht unter meiner Regie, sondern der meines Kollegen Christian von der Recke starten. Die Iffraaj-Stute Fragile Planet wurde kurzfristig am Donnerstag gekauft und wird nach dem Rennen die Reise nach Iffezheim antreten. Auch sie reist mit Chance aus Weilerswist nach Dortmund zum Viererwetten-Rennen.
Kommt nichts dazwischen steht am Dienstag dann auch schon unser erster Auslandsstart an. Gideon Grey soll in Lyon La Soie in einem Altersgewichstrennen unter Corentin Berge antreten. Das Rennen ist stärker als zuletzt besetzt, es wird also der klassische Fall eines zweiten Starts nach Pause. Er ist gut drauf, mal sehen was er ausrichten kann.
Aerion wieder im Training
Der Trainer weilte die Woche zu Beginn des Jahres in seiner Heimatstadt Wien und stattete rahmens dieses Urlaubes auch seiner sportlichen Heimat, der Rennbahn in der Wiener Freudenau einen Besuch ab. Dieses jüngst an prominentester Stelle - der Pauseneinlage des diesjährigen Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker - zu weltweiter Aufmerksamkeit gekommene Juwel befindet sich derzeit in einem vermittels der Nadel einer sich einem reichen Onkel aus Amerika verdankend anderorts verschwendeten Finanzspritze herbeigeführten Dornröschenschlaf. Es nähme jedoch wunder, wenn sich nach den besagten Filmaufnahmen nicht jemand fände, der die Gunst der Stunde zu nutzen weiß und der Wiener Freudenau neben ihrer zugegeben beeindruckenden Patina auch wieder zu etwas neuem (sportlichen) Glanz verhilft.
Einstweilen werden auf der tadellos instand gehaltenen Bahn noch Pferde trainiert, genauer gesagt befindet sich dort das Quartier des Rennstalls Markus Geisler (weder verwandt noch verschwägert) und selbiger ermöglichte es freundlicherweise Eva-Maria, an zwei Tagen der Woche je in einem Lot mitzureiten. Bilder davon finden sich unten (übrigens ja, auf dem Stallgelände lebt ein Rudel sich frei bewegender Pfaue - auch wenn Pfaue vielleicht gar keine Rudeltiere sind).
Weiters nutzten wir den Besuch, um einige bewegte Aufnahmen für die Wettstar Reihe Galoppgrundlagen zu drehen. Es zeitigte dieses Unternehmen, ehrlich gesprochen, keine so schönen Bilder, wie sie das fürs Neujahrskonzert engagierte Filmteam zu produzieren wusste, es gelangen uns dafür einige (oder sogar recht viele) sehr authentische Wackler, welcher sich wiederum die Profis nicht oder nur sehr unglaubhaft rühmen können. Soviel also dazu.
Eva-Maria und der Trainer sind inzwischen zurück in Iffezheim. Ebenfalls zurück in Iffezheim ist der erste equine Winterurlauber, Aerion nämlich. Der mittlerweile achtjährige Wallach hat seine erste Koppelpause überhaupt gut genutzt und kam als Koppelpferd d.h. mit Winterhaar und Gewichtszunahme wieder in den Rennstall. Auch der im Dezember in Newmarket ersteigerte Demolish ist diese Woche aus England in sein Geburtsland Deutschland zurückgekehrt. Er sieht prächtig aus, wir dürfen gespannt sein. Weitere Pferde werden in den kommenden Tagen in den Stall zurückkehren.
Der Saisonrückblick 2022 ist da
2022 - ein Jahr, dessen nummerischer Ausdruck mit einer sehr geringen Anzahl unterschiedlicher Ziffern auskam und deshalb nicht schwer zu merken war. Diesem belanglosen Umstand - allerdings nicht vorsätzlich Rechnung tragend - käme auch der entsprechende Saisonrückblick einer (vermutlich wohl von niemandem angestrebten) Memorierung entgegen, fällt dieser heuer doch kürzer als gewohnt, dafür jedoch in den allgemeinen Aussagen stark auf den Punkt gebracht und also ingesamt sehr prägnant aus*. Warum auch lange mit Betrachtung der Vergangenheit verweilen, wenn die Zukunft Anlass zu Hoffnung auf eine erfreulich verlaufende Saison 2023 gibt.
Zum → Saisonrückblick 2022
Video von Celina Zindler |
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