Saisonrückblick 2008

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Rückblick auf die Saison 2008

Wie schon letztes Jahr, möchte ich auch diesmal vermittels eines Resümees der vergangenen, sowie einer kurzen Ausblicknahme auf die kommende Saison, einen kleinen Überblick über die Arbeit unseres Stalles geben.

Endlich ist es unserem Stall gelungen die bisherige Höchstmarke an Saisonsiegen aus dem Jahr 2003, damals  noch in Wien aufgestellt, zu verbessern. Erstmals in meiner Laufbahn sind mir 18 Siege geglückt; dreizehn davon konnten auf heimischen Turf, fünf im Ausland (vier in Österreich, einer in Italien) erzielt werden. Darüber hinaus bedeutete der erste Platz von Qi am 15. August den hundertsten Sieg meiner Karriere.

Schon der erste Renntag in München übertraf alle Erwartungen: Rudolfo konnte unter Melanie Honis gleich das erste Rennen gewinnen; vier Rennen später folgte mit dem von Kenneth Pattinson gerittenen Ibikus vor Klabautermann (Tomas Bitala) sogar ein Doppelsieg. Es erleichtert die Arbeit natürlich schon ungemein, wenn man mit solch einem Erfolg in die Saison starten kann und dem ersten Sieg nicht hinterher laufen muss.
In der Folge durften wir dann auch jeden Monat zumindest einen Gewinner verbuchen. Der in den letzten Jahren üblichen gewordene „Herbstspeed“, welcher die Monate von September bis November in der Regel zu unseren erfolgreichsten werden ließ, blieb heuer allerdings aus. Dafür häuften sich in dieser Zeit die unglücklichen zweiten Plätze.

Das Highlight dieses Jahres stellen sicherlich die zwei Siege durch Winsome Imp und Senorita Lomita am Dallmayr-Renntag dar. Mit Winsome Imp konnte ich an diesem prestigeträchtigen Renntag sogar den höchsten Ausgleich für mich verbuchen. Höher schlagen ließ mein Herz weiters die Manier, in welcher Jodit hochüberlegen ein 11.000,- Euro Rennen in Mailand nach Hause lief. Lange unvergessen wird auch der 7. September bleiben, der uns mit drei Startern (Rudolfo und Wild Storm in der Wiener Freudenau, Atlantic Fantasy in Dresden) ebenso viele Sieger vom Geläuf abholen sah. Der dritte Platz im Bayrischen Trainerchampionat bedeutet außerdem, dass ich mich nun entgültig an meiner Hausbahn etablieren konnte. Obwohl der zweite Platz knapp verfehlt wurde, stellt dies sicherlich einen der positiven Aspekte der abgelaufenen Saison dar.

Auf das schon so lange ersehnten Blacktype mussten wir allerdings auch heuer vergeblich warten: in insgesamt sieben Versuchen wurde dieses Ziel insgesamt doch klar verfehlt. Mit Winsome Imp haben wir bei ihren beiden Starts in Listenrennen in München und Meran wohl zu hoch gegriffen, auch Lavana blieb zwei Mal erfolglos. Die kühnsten Träume hatten wir wahrscheinlich mit Senorita Lomita: das in Ebreichsdorf ausgetragene österreichische Derby wurde allerdings schon am Start verloren. Im Auktionsrennen konnten wir gegen starke Konkurrenz Dank eines super Rittes von Filip Minarik mit einem 5. Platz immerhin noch in die Geldränge laufen und damit das reelle Leistungsvermögen ausschöpfen. Zum Schluß lief es dafür im Criterium der Steher in München allerdings nicht so rund, als die Stute auf tiefem Boden zu früh in Erscheinung trat und im Kampf um die Entscheidung letztlich keine Rolle zu spielen wusste.

Wie schon letztes Jahr dürfen wir uns auch heuer über einige Zweifachsieger freuen: Winsome Imp, Lodovico (der damit für seinen Besitzer die ersten Siege seit zehn Jahren feiern konnte), Qi, Ibikus, Rudolfo und Jodit stellten ihr Potential mehr als einmal unter Beweis. Die restlichen Sieger sollen der Vollständigkeit halber natürlich auch nicht verschwiegen werden: Diabolito, Roxaguna, Wild Storm, Atlantic Fantasy, Dancing Amber und Senorita Lomita komplettieren die Liste. Insgesamt durften neun meiner Besitzer ihr Pferd zumindest einmal als siegreiches vom Geläuf abholen.
Enttäuscht bin ich dagegen bisher von der Leistung meiner letztes Jahr Zweijährigen. Zu Beginn des Jahres hinterließen sie den Eindruck, schon früh an den Ablauf kommen zu können, im Laufe des Sommers musste diese Erwartung allerdings nach unten nivelliert werden, als sich zeigte, dass die meisten von ihnen nicht nur wie späte Pferde gezogen sind, sondern einfach auch noch einmal einen Entwicklungsschub eingelegt haben.

Zusammenfassend darf ich wohl sagen, dass die Anzahl der Siege 2008, so erfreulich sie im Rahmen meiner stetigen Weiterentwicklung als Trainer auch ist, nicht angemessen auf die insgesamt positive Entwicklung unseres Stalles schließen lässt.

Dieses Manko sollte 2009 behoben werden; der Zuwachs an neuen Besitzern und Pferden, die hohe Qualifikation  meines Personals - vor allem in dieser zahlenmäßigen Höhe in München sicher keine Selbstverständlichkeit - wird sich in den Siegerlisten dann hoffentlich in adäquater Form niederschlagen. Der in einer solchen Stärke für mich noch nie dagewesene dreijährigen Jahrgang wird uns sicherlich viel Freude bereiten und auch einigen von den zum Teil noch sieglosen älteren Pferden traue ich noch eine Steigerung zu.
Dafür wird heuer der zweijährigen Jahrgang nicht ganz so stark ausfallen wie 2008; zehn von ihnen, alle auch qualitativ zufrieden stellend, werden aber dennoch ins Trainingsquartier einrücken und die Arbeit mit den älteren Pferden ergänzen.

Die Tradition, auf der Auktion in Baden-Baden für Besitzer Einkäufe zu tätigen, durfte ich auch diesen Herbst fortsetzen; für den Stall Junior Farm konnte ich im Jährlingsbereich zwei Tertullian-Nachkommen erwerben; eine Mamool-Stute sowie ein Hengst aus der Lonicera, wobei zweiterer im Augenblick ein recht frühes Pferd zu sein verspricht.
Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle natürlich, was für mich wohl das Comeback des Jahres im deutschen Rennsport darstellt: schon in seiner ersten Saison nach achtjähriger Pause konnte mein nunmehriger Stalljockey Kenneth Paul Pattinson mehr als zwanzig Siege auf der Habenseite verbuchen. Seine Disziplin und sein Ehrgeiz die gesamte Saison über kann ich nur mit einem großen Kompliment quittieren.
Was die Pläne und Ziele für 2009 betrifft, so erhoffe und erwarte ich mir eine neuerlich steigende Anzahl an Siegen. Viele Ältere mit Steigerungspotential (12/13 Siege), ein bärenstarker dreijährigen Jahrgang (zumindest 8 Siege) sowie gut gezogene Zweijährige (vorsichtig geschätzt 1 Sieg) sollten uns eine Gesamtsieganzahl von knapp über 20 bescheren. Eine Gesamtgewinnsumme von 100.000,- Euro wäre in Anbetracht der gegenwärtigen Lage des deutschen Rennsportes sehr zufrieden stellend. Das ganz große Ziel für 2009 muss es allerdings sein, zum ersten Mal ein Pferd mit Blacktype-Niveau an den Ablauf zu bringen.

Starter


Sonntag, 24. März
Nancy
3.R.
Vizindi
8.
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